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Aichach: Nach Corona-Ausbruch in Aichacher Heim: AWO will "nicht von Ausbruch reden"

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Nach Corona-Ausbruch in Aichacher Heim: AWO will "nicht von Ausbruch reden"

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    Im Aichacher AWO-Seniorenheim ist es nach Einschätzung des Gesundheitsamtes Aichach-Friedberg erneut zu einem Corona-Ausbruch gekommen.
    Im Aichacher AWO-Seniorenheim ist es nach Einschätzung des Gesundheitsamtes Aichach-Friedberg erneut zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Foto: Erich Echter (Archivfoto)

    Im Aichacher Heim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) sind am vergangenen Samstag und am Mittwoch zwei Mitarbeiter und ein Bewohner positiv getestet worden. Darüber informierte am Donnerstag das Landratsamt - ebenso wie über andere betroffene Einrichtungen im Wittelsbacher Land, darunter beispielsweise das Friedberger Krankenhaus. Der Mitteilung zufolge "geht das Gesundheitsamt von einem Ausbruchsgeschehen aus". Die AWO Schwaben ist mit dieser Aussage nicht einverstanden.

    So sieht es aus, wenn ein Corona-Schnelltest negativ ausfällt. Gibt es im Landkreis Aichach-Friedberg ein neues "Ausbruchsgeschehen"?
    So sieht es aus, wenn ein Corona-Schnelltest negativ ausfällt. Gibt es im Landkreis Aichach-Friedberg ein neues "Ausbruchsgeschehen"? Foto: Sina Schuldt, dpa (Symbolfoto)

    Am Samstag sei der turnusgemäße Schnelltest bei einer Mitarbeiterin positiv ausgefallen, so das Landratsamt. Die Behörde betonte ausdrücklich: "Das Heim hat anschließend die richtigen Maßnahmen getroffen: das Gesundheitsamt informiert, den betroffenen Bereich im Heim isoliert, vorsorglich das Hygienekonzept angepasst sowie am Mittwoch eine Reihentestung durch den Heimarzt durchgeführt." Dabei seien ein weiterer Mitarbeiter und ein Bewohner positiv getestet worden. Der nächste Reihentest des gesamten Personals und aller Bewohner wurde inzwischen von Dienstag auf Mittwoch verschoben.

    AWO: "Maßnahmen getroffen, um Infektionsgeschehen zu beenden"

    AWO-Vorstand Wolfgang Mayr-Schwarzenbach sagte auf Anfrage unserer Redaktion, "alle notwendigen Maßnahmen" würden "in einer guten Art und Weise in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt getroffen, um das Infektionsgeschehen umgehend zu beenden". Man habe in den vergangenen Monaten viel über die Erkrankung und den Umgang damit gelernt.

    Mayr-Schwarzenbach verwies auf die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Darin sind unter anderem Schutzmaßnahmen in Seniorenheimen beschrieben: So haben Besucher nur mit einer FFP2-Maske und einem aktuellen negativen Coronatest Zutritt. Mitarbeiter haben sich in regelmäßigen Abständen, mindestens zweimal wöchentlich, einem Coronatest zu unterziehen. Mayr-Schwarzenbach sagt über diese Vorgaben: "Selbstverständlich sind diese auch hinsichtlich der Testungen die Mindestanforderung, die unsere Häuser konsequent erfüllen."

    AWO-Vorstand zu Lage in Aichach: "Wir reden hier nicht von Ausbruch"

    Er wollte die Einstufung des Gesundheitsamtes, wonach dieses von einem Ausbruchsgeschehen im AWO-Heim in Aichach ausgeht, so nicht stehen lassen.

    Wolfgang Mayr-Schwarzenbach ist der zuständige Mann bei der AWO.
    Wolfgang Mayr-Schwarzenbach ist der zuständige Mann bei der AWO. Foto: Brigitte Glas (Archivfoto)

    "Ich darf zuallererst unterstreichen, dass wir als Träger unseres Aichacher und weiterer 23 Seniorenheime in Schwaben bei zwei positiv getesteten Mitarbeitenden und einer positiv getesteten Bewohner*in in einem Heim nicht von einem „Ausbruch“ reden. Da gehört in der täglichen Praxis schon mehr dazu."

    Der AWO-Vorstand weiter: "Professionell und gut arbeiten in all unseren Häusern alle miteinander gegebenenfalls auch mit den örtlichen Gesundheitsämtern daran, tatsächliche Ausbruchsgeschehen zu verhindern und einzelne Infektionen – die es wie jetzt in Aichach immer und überall geben kann – sofort einzugrenzen." Dazu gehörten "sofortige Isolierung, laufende Testung gegebenenfalls über die gesetzlichen Anforderungen hinaus und ganz selbstverständlich professionelle Schutzkleidung mit FFP2-Masken im Alltag".

    Corona-Ausbruch mit 17 Toten im Frühjahr im AWO-Heim in Aichach

    Im Aichacher AWO-Heim hatte es bereits ab März einen Corona-Ausbruch gegeben: 17 Bewohner starben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Eine Angehörige eines verstorbenen Bewohners erstattete daraufhin Anzeige. Das Gesundheitsamt, damals noch unter Leitung von Dr. Friedrich Pürner, warf dem AWO-Heim massive Versäumnisse beim Infektionsschutz vor. Die AWO klagte ihrerseits über zu späte Reihentests im Heim. Inzwischen finden regelmäßige Tests statt. Mayr-Schwarzenbach bezeichnet die bayerische Teststrategie als "super".

    Seit November leitet nach Angaben des AWO-Vorstands Karola Nettel das Aichacher AWO-Heim. Sie ist auch Leiterin des Aindlinger AWO-Heims. Unterstützt werde sie vom schwäbischen Altenhilfeteam mit Altenhilfereferentin Sabine Polzer und den beiden Fachberatungen Melanie Alt und Claudia Zieschank. Zuvor hatte Dieter Geßler das Haus geleitet, ehe er im Frühjahr 2020 aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Dienst ausschied. Er stehe "in einem derzeit ruhenden Arbeitsverhältnis mit der AWO Schwaben", so Mayr-Schwarzenbach. Geßler hatte im November für Aufsehen gesorgt, als er als Redner bei der Corona-Demo in Aichach auftrat.

    Neubau neben Aichacher AWO-Heim soll bis Februar 2022 fertig sein

    Neben dem Aichacher AWO-Heim entsteht derzeit ein barrierefreier Neubau mit rund 100 Betreuungsplätzen. Die Fertigstellung ist Mayr-Schwarzenbach zufolge für Februar 2022 vorgesehen. Im März vergangenen Jahres war man bei der AWO noch davon ausgegangen, dass "in circa einem Jahr die Bewohner [...] umziehen können". Wenn der Neubau bezogen ist, wird der Altbau abgerissen.

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