Auf einem Grundstück an der Tränkstraße in Sulzbach sollen drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 16 Wohnungen entstehen. Weil eines der Gebäude eigentlich aus zwei Häusern mit einem Verbindungsbau besteht, wirken sie wie vier. Trotz des sensiblen Umfelds - das Grundstück liegt in direkter Nachbarschaft zur Kirche St. Verena und dem ehemaligen Pfarrhaus - stieß die Bauvoranfrage im Bauausschuss des Aichacher Stadtrats überwiegend auf Zustimmung.
Kirche und Pfarrhaus prägen das Ortsbild in Sulzbach und gelten als bedeutende Baudenkmäler im Ort. Dennoch, berichtete der Sulzbacher Stadtrat Hermann Langer (CSU), sei die Dorfgemeinschaft dem Bauvorhaben gegenüber sehr positiv gestimmt. Der Bauwerber habe schon früh Kontakt gesucht und plane eine aufgelockerte Bebauung mit Satteldächern, lobte Langer. Akzeptabel fand auch die Denkmalschutzbehörde die Pläne nach einem Ortstermin.
Zufahrt zur Aussegnungshalle gesichert
Die Zufahrt zur Aussegnungshalle ist derzeit nur über das Grundstück der Hofstelle möglich. Damit die Zufahrt gesichert wird, haben sich laut Egger die Kirche und der Bauwerber auf einen Grundstückstausch geeinigt: Die Kirche bekommt die Zufahrt zur Aussegnungshalle, der Bauwerber dafür Grund im südöstlichen Bereich, den er benötigt, um die Gebäude so wie geplant bauen zu können.
Drei der Häuser auf dem Grundstück an der Ecke Tränkstraße und Siedlungsstraße sollen zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss mit einer Firsthöhe von 12,42 Meter haben, wie Ulrich Egger vom Bauamt erläuterte. Das Haus im südöstlichen Bereich wird mit einem Voll- und einem Dachgeschoss bei einer Firsthöhe von 9,80 Meter niedriger. Geplant ist eine Tiefgarage mit 25 Stellplätzen, dazu kommen zwei oberirdische Stellplätze. Die Tiefgaragenausfahrt mündet in die Siedlungsstraße, die in Richtung Obergriesbach führt.
Erich Echter von der Christlichen Wählergemeinschaft (CWG) regte an, bei der Gelegenheit Grund von der Hofstelle zu erwerben, um die 90-Grad-Kurve zwischen Tränk- und Siedlungsstraße besser befahrbar zu machen. Dort würden größere Fahrzeuge oft lange rangieren, um aneinander vorbeizukommen, so Echter. Hermann Langer hielt das nicht für notwendig, zumal die Straße erst saniert worden sei.
Weitere Themen in der Sitzung:
In der Sitzung ging es noch um weitere Bauanträge:
Spielothek darf nicht erweitern: Eine Spielothek, die in Aichach im ehemaligen Café Schmid an der Donauwörther Straße und Gerhauser Straße genehmigt ist, darf nicht erweitern. Laut Bauantrag sollten nun statt acht zehn Geldspielautomaten aufgestellt und dafür im Keller weitere Räume genutzt werden. Dadurch würde die Spielothek aber die dort zulässige Größe überschreiten. Der Ausschuss verweigerte dem Bauantrag deshalb einstimmig sein Einvernehmen.
Mehrfamilienhaus abgelehnt: Ebenfalls einstimmig abgelehnt hat der Bauausschuss ein Mehrfamilienhaus mit sieben Wohnungen und zwei Garagen an der Oskar-von-Miller-Straße. Der Grund: Eine Wohnung im Kellergeschoss soll über einen Lichtgraben Tageslicht bekommen. Mehrere Ausschussmitglieder fürchteten, bei Starkregen könnte Wasser in die Wohnung laufen und die Stadt Probleme bekommen.
Einfamilienhaus wird Dreifamilienhaus: Zustimmung gab es für eine Umnutzung eines Einfamilienhauses in Unterwittelsbach in ein Dreifamilienhaus. Dafür soll an das Gebäude angebaut werden. Dass die Baugrenzen dadurch überschritten werden, hielt Ulrich Egger angesichts der Bebauung in der Umgebung für vertretbar. Die nötigen Befreiungen wurden erteilt.
Halle für den Bauhof: Mehrere Bauhofmitarbeiter waren in der Sitzung, weil es um den Bau einer Fahrzeug- und Lagerhalle für den Bauhof ging. Die Halle ist Teil eines Gesamtkonzeptes, das im Juli für den Bauhof beschlossen wurde. Der Bauantrag für die gut 48 Meter lange und 16 bis 20 Meter breite Halle wurde im Genehmigungsfreistellungsverfahren eingereicht, informierte Bauamtsleiterin Carola Küspert. Die Planungen gehen weiter.
Legehennenstall für 6000 Tiere: Ein Stall für 6000 Legehennen soll in Matzenberg bei Klingen gebaut werden. Der Stall soll gut 16 auf 102 Meter lang werden und in zwei Bereiche für jeweils 3000 Legehennen und einen Eierraum unterteilt werden. Der Auslauf beträgt zirka drei Hektar. Weil es sich um privilegierte Bauvorhaben im Außenbereich handelt, gab es keine Einwände.
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