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Aichach: Mehr Platz auf dem Balkon: So gärtnern Sie vertikal

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Mehr Platz auf dem Balkon: So gärtnern Sie vertikal

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    Auf dem Balkon kann man mit einfachen Tricks mehr Platz schaffen.
    Auf dem Balkon kann man mit einfachen Tricks mehr Platz schaffen. Foto: Rainer Jensen, dpa-tmn (Symbolbild)

    Ideen haben Hobbygärtner ja oft viele. Aber was tun, wenn der Platz fehlt? Ganz einfach: in die Höhe, also vertikal, gärtnern. Die Aichacher Ortsgruppe des Bund Naturschutz erklärt, wie das ohne allzu großen Aufwand funktioniert. Sie gibt unter dem Motto "Igel & Co sagen Hallo" seit März einmal monatlich Tipps zum naturnahen Gärtnern auf dem Balkon und im Garten. Im Mai geht es darum, wie sich mit vertikalem Gärtnern neue "Anbauflächen" schaffen lassen.

    In eine aufrecht stehende Europalette lassen sich Bretter einziehen, mit Erde befüllen und Kräuter, Blumen und/oder Erdbeeren einpflanzen. Wer das Holz vor Nässe schützen will, kann eine Plastikfolie vor dem Auffüllen mit Erde anbringen oder setzt einfach Pflanztöpfe in die einzelnen Etagen.

    So wird eine Europalette zum Pflanzenparadies auf dem Balkon

    Die Auswahl der Pflanzen will gut überlegt sein, denn an den Blüten sollen möglichst viele Insekten Futter finden. Anstelle der häufig gesehenen Geranien ließen sich Löwenmäulchen, Ringelblumen, Kapuzinerkresse oder Margeriten in Kästen und Kübel pflanzen. Wer einen Sichtschutz zu den Nachbarn schaffen will, kann rankende Pflanzen wie Duftwicken oder Zierkürbisse nutzen. Schnittlauch, Basilikum und Oregano sehen schön aus und bereichern den sommerlichen Speiseplan.

    So kann zum Beispiel ein kleiner Kräutergarten auf dem Balkon aussehen.
    So kann zum Beispiel ein kleiner Kräutergarten auf dem Balkon aussehen. Foto: Petra Mayer-seitz

    Wenn die Gefäße im Winter im Freien bleiben sollen, müssen sie aus frostsicherem Material sein. Bei der Auswahl der Pflanzerde sollten möglichst torffreie Produkte verwendet werden, rät der Bund Naturschutz. Bei Blühpflanzen seien ungefüllte Sorten den gefüllten vorzuziehen, weil sie für die Insekten interessanter seien. Die Ortsgruppe Aichach des Bund Naturschutz (Mailadresse: aichach@bund-naturschutz.de) stellt Informationen und Listen mit geeigneten Pflanzen zur Verfügung.

    Wie Gärtnern über Kopf funktioniert - zum Beispiel mit Tomaten

    Nach den Eisheiligen können Hobbygärtner kälteempfindliche Pflanzen im Freien weiter wachsen lassen. Vorgezogene Tomaten kommen jetzt ins Beet oder in Töpfe auf Terrasse und Balkon. Aber die Kübel nehmen viel Platz weg – was also tun? Wie wäre es, die ganze Sache einmal umzudrehen?

    Gärtnern über Kopf heißt die Devise. Der Bund Naturschutz empfiehlt, dafür in den Boden eines Eimers (zum Beispiel eines Mörteleimers aus dem Baumarkt) ein Loch mit etwa fünf Zentimetern Durchmesser zu schneiden. Das Loch sollte mit einem Stück Schaumstoff, einem Stoffrest oder einer alten Socke mit einem Schnitt in Kreuzform gepolstert werden, um die Wurzeln der Tomatenpflanze vor scharfen Kanten zu schützen und das Herausrieseln von Erde zu verhindern.

    Beim Gärtnern über Kopf schneidet man in den Boden eines Eimers ein Loch  und polstert es mit einem Stück Schaumstoff, einem Stoffrest oder einer alten Socke.
    Beim Gärtnern über Kopf schneidet man in den Boden eines Eimers ein Loch und polstert es mit einem Stück Schaumstoff, einem Stoffrest oder einer alten Socke. Foto: Helga Fritscher

    Eine etwa 15 Zentimeter große Tomatenpflanze einer Sorte mit eher kleinen Früchten wie zum Beispiel Cocktailtomaten wird durch das Loch gefädelt, sodass die Wurzeln im Eimer sind und die Pflanze nach unten im Freien hängt. Jetzt lässt sich vorsichtig Erde auffüllen. Für diesen Schritt ist Hilfe von einer zweiten Person erforderlich.

    So helfen Fahrradstramm-Gummis beim Gärtnern über Kopf

    Wenn der Eimer aufgefüllt ist, hängt man ihn mit geeigneten Mitteln an eine sonnige Stelle. Laut Bund Naturschutz sind dafür beispielsweise Fahrradstramm-Gummis gut geeignet. Wenn die Früchte reifen, kann der Eimer ziemlich schwer werden. Jetzt muss regelmäßig gegossen, eventuell auch einmal Erde nachgefüllt und nach Bedarf gedüngt werden.

    So sieht die Hänge-Tomatenpflanze am Ende aus.
    So sieht die Hänge-Tomatenpflanze am Ende aus. Foto: Helga Fritscher

    Vorteile dieser Anbaumethode: Die empfindlichen Tomatenpflanzen bekommen keine Nässe von oben auf Blätter und Früchte, aber an die Wurzeln! Das Ausgeizen der Pflanze könne man sich auch sparen. Auf einem kleinen Balkon lasse sich so "Anbaufläche" gewinnen. Falls beim Gießen Wasser durchlaufe, weil die Polsterung im Loch des Eimers nicht perfekt sei, freue sich vielleicht eine darunter postierte Pflanze in einem Topf über das Wasser. Im August und September können Hobbygärtner die ersten eigenen Tomaten genießen

    Möglicherweise funktioniere diese Methode auch mit Paprika oder Gurken, so der Bund Naturschutz. In ihren Ursprungsländern seien Tomaten, Paprika und Gurken zweijährige Pflanzen – wer die Möglichkeit habe, die Pflanzen in der kalten Jahreszeit im Haus aufzuhängen, habe somit länger etwas davon. (AZ)

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