Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Aichach: Kommentar: Coronavirus ist nicht unser Hauptproblem

Aichach

Kommentar: Coronavirus ist nicht unser Hauptproblem

    • |
    Eine elektronenmikroskopische Aufnahme von Coronaviren. Die winzigen Erreger werden durch Niesen oder Husten übertragen.
    Eine elektronenmikroskopische Aufnahme von Coronaviren. Die winzigen Erreger werden durch Niesen oder Husten übertragen. Foto: NIAD-RM, dpa

    Corona stellt unser ganzes Leben auf den Kopf und infrage. Corona ist aber nicht unser größtes Problem. Unser Hauptproblem ist wie ein Virus überall unter uns, verbreitet sich seit Jahren nicht dynamisch aber schleichend, ist unsichtbar, lässt sich aber in den Symptomen erkennen, macht uns Angst und heißt – Egoismus. Die Mutationen nennen sich Unsolidarität, Ignoranz, Dummheit. Diese „Viren“ durchdringen unsere Gesellschaft systematisch und werden jetzt in der Krise besonders deutlich sichtbar.

    Zum Beispiel bei irrationalen Hamsterkäufern in Lebensmittelmärkten, die seit Wochen andere Menschen verunsichern. Oder Panikschürer, die wissentlich Falschnachrichten in Sozialen Medien verbreiten und es lustig finden, wenn andere das aus Angst weiter verbreiten. Vor allem aber in einer dummen Party- und Spaßgesellschaft, die nicht mal ein paar Tage stillhalten kann aus Rücksicht gegenüber anderen und für die persönliche Freiheit über allem steht. Ohne sich dafür einzusetzen, wenn es wirklich mal nötig wäre.

    Coronavirus: Mitmenschlichkeit statt Egoismus gefragt

    Das alles wäre nur ganz schwer auszuhalten, wenn derzeit nicht auch hier vor Ort im Wittelsbacher Land wunderbare Beispiele für genau das Gegenteil zutage treten würde und ein Immunsystem unserer Gesellschaft gegen diese „Viren“ bilden. Mediziner und Pflegepersonal, die nicht einfach ihren Job machen, sondern über sich hinauswachsen. Kommunalpolitiker und Entscheidungsträger, die Verantwortung übernehmen und handeln.

    Wir sehen Nachbarschaftshilfe, Unterstützung, Zuspruch von Jüngeren für ältere Menschen, die sich Sorgen machen. Es gibt richtig gute Ideen, wie die von Nicole Vogt, Geschäftsführerin des TSV Aichach, mit Sportübungen für Zuhause und einen Stadtpfarrer Herbert Gugler, der jeden Abend eine Messe in seiner leeren Kirche hält, sie live im Internet überträgt und damit ein Zeichen setzt: Wir bleiben zusammen, auch wenn wir gerade nicht zusammen Gottesdienst feiern können und wir halten zusammen. Kurz gesagt: Mitmenschlichkeit statt Egoismus.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden