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Aichach: Jetzt ist es offiziell: Das Stereostrand-Festival fällt ins Wasser

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Jetzt ist es offiziell: Das Stereostrand-Festival fällt ins Wasser

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    Jetzt ist es amtlich: Wie so viele Großveranstaltungen wurde das Stereostrand-Festival in Aichach nun abgesagt. Die Veranstalter finden das „wahnsinnig bitter“. Tickets können zurückgegeben werden.
    Jetzt ist es amtlich: Wie so viele Großveranstaltungen wurde das Stereostrand-Festival in Aichach nun abgesagt. Die Veranstalter finden das „wahnsinnig bitter“. Tickets können zurückgegeben werden. Foto: Anna Schmid (Archiv)

    Musikfans wird diese Nachricht schmerzlich treffen: Das Stereostrand-Festival in Aichach ist abgesagt. Das Open Air kann im August wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. „Es zerreißt uns das Herz“, schreiben die Veranstalter. Als Gründe führen sie auf der einen Seite die staatlichen Verordnungen zu Großveranstaltungen an. Auf der anderen Seite stehe für sie aber eine generelle Überzeugung für die Verantwortung eines jeden Einzelnen in dieser Zeit, schreiben sie: „Deshalb müssen und wollen wir uns dieser stellen und ziehen diese – wahnsinnig bittere! – Konsequenz.“

    Nach Absage: Die Veranstalter des Stereostrand-Festivals in Aiachach hoffen, dass nicht alle Käufer ihre Tickets zurückgeben.
    Nach Absage: Die Veranstalter des Stereostrand-Festivals in Aiachach hoffen, dass nicht alle Käufer ihre Tickets zurückgeben. Foto: Manfred Zeiselmair (Archivfoto)

    Das Kernteam – Andy und Sonja Hager, Josh und Vroni Stadlmaier, Stephan Linck, Matthias Eder und Michael Port – arbeitet seit Monaten an der zweiten Auflage des Musikfestes. Mit dem ersten Stereostrand-Festival hatten sie eine Lücke gefüllt, die das Stereowald-Festival hinterlassen hat. Dieses fand 2014 und 2015 am Grubet statt und schlug so ein, dass beim zweiten Mal alle Karten im Vorverkauf vergriffen waren.

    Auch beim Neustart 2019 im San-Depot unter dem passend zum Ort abgewandelten Namen Stereostrand war das Festival ausverkauft. Rund 2500 Besucher feierten mit 16 Bands und Musikern. In diesem Jahr hätte das „Vielgenerationen-Festival“, wie Andreas Hager es einmal genannt hat, am 7. und 8. August über die Bühne gehen sollen. Im März noch wurden die ersten sechs Bands bekannt gegeben. Da war schon mehr als die Hälfte der Tickets verkauft.

    Stereostrand: Veranstalter hoffen, dass viele ihr Ticket spenden

    Nun die bittere Absage. Dominik Kneißl, der für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist, schreibt: „Das Ticket wird erstattet – für jeden, der das will.“ Weder ist es für 2021 gültig, noch ist es ein Gutschein. Aktuell organisiert das Team die Rückgabe. „Das gestaltet sich momentan allerdings noch schwierig aufgrund der Kontakt- und Ausgangsregelungen“, heißt es. Klar ist: Die Vorverkaufsstellen werden die Rückgabe nicht abwickeln. Ab dem 8. Mai will das Team informieren, wie die Rückerstattung abläuft.

    Die Veranstalter hoffen aber, dass nicht alle davon Gebrauch machen. „Wir bitten diejenigen, die es sich leisten können und gerne etwas für unser Festival beziehungsweise andere gute Dinge tun wollen, das Ticket nicht zurückzugeben und uns den Betrag zu überlassen“, schreiben sie. Das Geld, das so zusammenkommt, soll dafür verwendet werden, die bisherigen Auslagen in fünfstelliger Höhe einigermaßen zu decken. „Wir müssen es so offen sagen: Jedes Ticket, das nicht zurückbezahlt werden muss, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass wir 2021 überhaupt wieder an den Start gehen können. Und das würden wir wahrlich gerne“, so das Kernteam.

    Festival in Aichach: Gewinn soll an Veranstaltungsbranche gehen

    Falls etwas übrig bleibt, soll das Geld an diejenigen gehen, deren Branche die Krise arg zusetzt und die helfen, das Festival durchzuführen: Ton- und Lichttechniker, Bühnenbauer, Booker, Standbetreiber, Festivalelektroniker und viele mehr. „Uns liegen diese Personen sehr am Herzen, da sie uns, seit wir diese Festivals planen, mit Herzblut, Rat und Tat unterstützen“, schreibt Kneißl. Sollte dann noch Geld da sein, geht es an karitative Zwecke, etwa in Aichach oder in der Flüchtlingshilfe.

    Die Stereostrand-Macher danken in ihrer Mitteilung allen Ticketkäufern, Helfern, Sponsoren, der Stadt mit Bürgermeister Klaus Habermann, dem Landkreis und Landrat Klaus Metzger und allen angeschlossenen Behörden und Vereinen, die das Festival immer wieder tatkräftig unterstützen. „Wir sind natürlich sehr, sehr traurig und enttäuscht“, schreiben sie.

    Stereostrand: Hoffnung auf ein Wiedersehen im Jahr 2021

    „Ganz unterschiedliche Menschen zusammenzubringen und gemeinsam zwei wunderschöne Abende zu verbringen (...): Genau dafür machen wir das – und das haben wir einfach unter diesen Umständen nicht gesehen“, so das Kernteam. „Aber wir kennen unser Publikum und sind dementsprechend gleichzeitig voller Hoffnung, dass das schon alles gut ausgeht und wir uns im nächsten Jahr im August wiedersehen.“

    Auch das Noisehausen-Festival in Schrobenhausen kann nicht zum geplanten Termin stattfinden. Es wird auf September verschoben.

    Über alle aktuellen Entwicklungen informieren wir Sie in unserem Liveblog.

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