Gut 40 Tage vor der geplanten Eröffnung laufen die Vorbereitungen für die neue Ausstellung im Sisi-Schloss Unterwittelsbach. Sie trägt den Titel „Elisabeth und Maria Theresia. Frauenpower im Hause Habsburg“. Auf Kastellan Brigitte Neumaier wartet in den nächsten sechs Wochen viel Arbeit für den Aufbau und die Vorarbeiten, ehe die Besucher wieder Kleider von Kaiserin Elisabeth, Ölgemälde, Exponate von Maria Theresia und die multimediale Dauerausstellung im ersten Stock bewundern können, heißt es in einer Pressemitteilung.
Brigitte Neumaier freut sich auf den Vergleich zweier besonderer Frauen. Maria Theresia und Elisabeth haben beide eine bemerkenswerte Vita und prägten die Habsburger-Monarchie nachhaltig, jede auf ihre Weise.
Die erste Frau auf dem Habsburger Thron
Maria Theresia (1717 bis 1780) war die erste Frau auf dem Habsburger Thron. Von 1740 bis zu ihrem Tod war sie Regentin von Österreich und – wie Elisabeth – unter anderem Königin von Ungarn mit Kroatien und Böhmen.
Ihr Gatte Franz I. Stephan war 1745 zum römisch-deutschen Kaiser gewählt worden. Wie jede Frau eines Kaisers wurde sie, obwohl nicht selbst gekrönt, als Kaiserin tituliert, war es de facto jedoch nicht.
Da hatte es die junge Wittelsbacherin Elisabeth einfacher, weiß Brigitte Neumaier: „Sie wurde mit ihrer Vermählung und einem gehauchten Ja zur Kaiserin“. Einer von zahlreichen Adelstiteln, die beide innehatten.
Im ersten Stock gibt es die im vergangenen Jahr neu eingerichtete Dauerausstellung rund um Elisabeths Leben von der Kindheit bis zum Tod zu sehen. Wenn es die Corona-Auflagen erlauben, soll heuer auch die Duftstation genutzt werden können, wie einige weitere Mitmachstationen auch. Im zweiten Stock bekommen die Besucher dann Originalexponate vom Kloster St. Andrä im Lavanttal zu sehen.
Brigitte Neumaier freut sich unter anderem auf einen kostbaren Ornat, der aus einem der Kleider Maria Theresias geschneidert wurde, oder ein Smaragdkreuz der Kaiserin.
„Maria Theresia hatte ich schon länger im Kopf“, erzählt sie, doch die Idee zu einer Gegenüberstellung der beiden Monarchinnen kam ihr erst im vergangenen Jahr. Wobei Gegenüberstellung nicht ganz richtig sei, es gebe auch zahlreiche Parallelen im Leben der beiden Frauen, angefangen vom frühen Tod der Kinder über die gemeinsame Leidenschaft fürs Reiten bis zum Wohlwollen gegenüber Ungarn, so Brigitte Neumaier.
Maria Theresia verlobt drei Töchter mit dem gleichen König
Und dann gibt es da noch das eine oder andere Detail aus dem Leben von Maria Theresia und Elisabeth, das hinter die Kulissen blicken lässt.
So stand Maria Theresia mehrmals kurz vor der Staatspleite und nur der Geschäftssinn ihres Gemahls verhinderte Schlimmeres. Maria Theresia war einerseits eine fürsorgliche Mutter von 16 Kindern, zwang ihre Töchter aber zu politisch sinnvollen Hochzeiten. So waren gleich drei ihrer Töchter mit König Ferdinand I. von Bourbon-Sizilien verlobt.
Und von Kaiserin Elisabeth kann Brigitte Neumaier ohnehin endlos Geschichten und Anekdoten erzählen. Allerdings ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, ob die Lage in der Corona-Pandemie öffentliche Führungen zulassen wird. Das Rahmenprogramm mit den beliebten Vorträgen und Konzerten wird wahrscheinlich wieder nicht stattfinden können. Die Ausstellung im Sisi-Schloss Unterwittelsbach ist zu sehen ab Samstag, 8. Mai. (AZ)
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