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Aichach: Im Porträt: Nachwuchs-Fahrerin mischt heimische Ski-Szene auf

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Im Porträt: Nachwuchs-Fahrerin mischt heimische Ski-Szene auf

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    Anna-Sophie Sitzmann in ihrem Element.
    Anna-Sophie Sitzmann in ihrem Element. Foto: Reinhold Rummel

    Warum Anna-Sophie Sitzmann das Tor verpasst hat, weiß sie nicht. Doch anstatt aufzugeben, schleppt sich die Aichacherin auf ihren Skiern ein Stück die Piste hoch und fährt weiter. So als ob nichts passiert wäre. „Ich wollte unbedingt den zweiten Durchgang fahren.“ Dort läuft es dann besser und die Schülerin landet in ihrer Altersklasse in der Gesamtwertung noch auf Platz zwei bei den Stadtmeisterschaften. „Das habe ich nicht mehr erwartet, aber es hat sich gelohnt.“ Wenige Wochen später läuft es bei der Skifahrerin noch besser und sie holt den Kreismeistertitel bei den Erwachsenen. In beiden Durchgängen ist sie die Schnellste.

    Schon 2019 war sie die schnellste Skifahrerin bei den Kreistitelkämpfen. Damals war sie gerade einmal 14 Jahre alt und wurde deshalb nur in der Jugendklasse gewertet. „Das hat mich schon ein bisschen geärgert, aber jetzt habe ich mein Ziel erreicht.“ In der Wintersaison von Mitte Dezember bis Ende April steht die heute 16-Jährige jedes Wochenende auf ihren Skiern. In den verschiedenen Kursen arbeiten Sitzmann und ihre Teamkameradinnen am Fahrstil. Einfach die Pisten herunterfahren, kommt eher selten vor. „Es geht meist darum, an seinem Bewegungsablauf zu arbeiten. Ich habe in diesem Jahr einen Sprung gemacht, mein Fahrstil ist eleganter geworden.“ Dennoch fasziniert Sitzmann vor allem die Geschwindigkeit an ihrem Sport: „Ich fahre sehr gerne sehr schnell“, gibt sie zu. Der Spaß darf allerdings nicht zu kurz kommen. „Nur wer Spaß hat, kann ein guter Skifahrer sein. Ich mag die Gemeinschaft. Wir unterstützen uns gegenseitig.“

    Im Porträt: Anna-Sophie Sitzmann über ihre Ziele

    Angefangen hat die Schülerin, die die zehnte Klasse des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums besucht, im Alter von vier Jahren. Damals machte ihre Mutter Martha einen Skikurs und meldete auch gleich ihre Tochter an. „Mein Mann fährt schon länger Ski und wollte es mir beibringen. Ich dachte aber, dass ich in einem Skikurs mehr lerne und meine Tochter gleich mitgenommen“, erinnert sich Martha Sitzmann. Auf einem kleinen Hügel machte Anna-Sophie Sitzmann ihre ersten zaghaften Versuche. Bald schon folgten die ersten Rennen und mittlerweile kann auch Vater Thomas nicht mehr mithalten.

    Anna-Sophie Sitzmann, die für die Aichacher Grubetfreunde auf die Piste geht, nimmt an vielen Rennen teil. Ihre beste Platzierung erreichte sie vorletztes Jahr beim Schöffel-Cup, als sie Zweite wurde. „Die Konkurrenz ist da noch größer. Die Gegner trainieren sehr viel und man will natürlich mithalten, speziell wenn man gegen die Erwachsenen fährt“, so die 16-Jährige. Der erste Platz ist auch in diesem Wettbewerb ihr Ziel. Noch lieber würde sie aber bei einem internationalen Rennen starten. Die Corona-Krise hat ihr in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Hoffentlich klappt es nächstes Jahr.“ Gleiches gilt für die geplante Jugend-Abschlussfahrt.

    Langweilig wird der 16-Jährigen aber auch ohne Skisport nicht. Auch abseits der Piste ist die Aichacherin schnell unterwegs, etwa auf ihrem Mountainbike, mit dem sie in den Wäldern rund um die Paarstadt nicht nur fährt, sondern auch Sprünge hinlegt. Sport gehört auch im Sommer zum festen Bestandteil der Freizeitgestaltung. Sitzmann trainiert dann häufig mit den Leichtathleten der LG Aichach-Rehling. Bei der LG ist die 16-Jährige schon lange Mitglied und hat früher auch viele Wettkämpfe bestritten. „Jetzt trainiere ich aber nur noch“, erzählt sie. Vor allem Werfen und Springen liegen der Aichacherin. Für das Skifahren nützt ihr vor allem das Krafttraining im Winter. „Das unterstützt mich auf der Piste, ich mache aber auch Skigymnastik.“ Wenn sie mal keine Lust auf Sport, liegt sie im Sommer am liebsten mit ihren Freunden am See.

    So geht die Skifahrerin mit der Corona-Krise um

    Das fällt aber derzeit aus, ebenso wie der Schulunterricht. Seit Wochen befindet sich Sitzmann im sogenannten „Homeschooling“. Die 16-Jährige erklärt: „Wir bekommen die Lernanweisungen und Hausaufgaben per Mail und bearbeiten die Themen dann selbstständig.“ Damit kommt die Zehntklässlerin gut zurecht: „Manche Lehrer machen sogar Erklärvideos und man kann per Mail Fragen stellen. Eigentlich funktioniert es für mich ganz gut.“ Dennoch will die 16-Jährige möglichst bald wieder in die Schule zurück: „Gejubelt habe ich schon am Anfang nicht, denn es sind ja keine Ferien. So langsam könnte es wieder losgehen, auch weil ich viele meiner Freunde schon länger nicht mehr gesehen habe.“

    Gegen den Corona-Blues hat die Aichacherin ein Rezept: „Raus an die frische Luft. Ich fahre dann mit meiner Familie Rad oder wir gehen Spazieren, Hauptsache raus.“

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