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Aichach: Im Aichacher Geburtshaus ist alles bereit für die ersten Babys

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Im Aichacher Geburtshaus ist alles bereit für die ersten Babys

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    In warme, weiche Farben gehüllt: So sieht einer der beiden Gebärräume im Aichacher Geburtshaus aus. Auch eine Badewanne steht zur Verfügung.
    In warme, weiche Farben gehüllt: So sieht einer der beiden Gebärräume im Aichacher Geburtshaus aus. Auch eine Badewanne steht zur Verfügung. Foto: Evelin Grauer

    Noch fehlen an den Wänden ein paar Bilder und weitere einladende Kleinigkeiten bei der Einrichtung, damit sich die Besucher fast wie zu Hause im eigenen Wohnzimmer fühlen. Doch die Hebammen des neuen Aichacher Geburtshauses hatten schlichtweg keine Zeit mehr, sich um diese Feinheiten zu kümmern, da die ersten Babys bereits Mitte August auf die Welt drängten. Statt am 1. September wurde das Geburtshaus im zweiten Stock des alten Aichacher Krankenhauses schon rund zwei Wochen früher eröffnet. Fünf Kinder wurden dort bereits geboren.

    Wie ist das neue Geburtshaus geworden? Alle, die neugierig sind, können die Räume am Samstag, 18. September, zwischen 14 und 18 Uhr besichtigen. Treffpunkt ist im Krankenhausgarten, der über den Zugang beim Verwaltungsgebäude zu erreichen ist. Von dort aus starten regelmäßig Führungen durch das Geburtshaus. Bei schlechtem Wetter versammeln sich die Besucher in der Cafeteria im alten Krankenhaus. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, es gilt die 3G-Regel.

    Pia Petrovic ist eine der sechs Hebammen, die im Aichacher Geburtshaus arbeiten. Hier demonstriert sie, wie die Herztöne des Babys mit einem Hörrohr abgehört werden.
    Pia Petrovic ist eine der sechs Hebammen, die im Aichacher Geburtshaus arbeiten. Hier demonstriert sie, wie die Herztöne des Babys mit einem Hörrohr abgehört werden. Foto: Evelin Grauer

    Pia Petrovic und ihre fünf Kolleginnen sind gespannt, wie viele Gäste kommen werden. "Wir haben schon mitbekommen, dass viele neugierig sind", sagt die Hebamme aus dem Aichacher Stadtteil Oberbernbach. Die Hebammen fühlten sich in den sechs Räumen "total wohl", berichtet die 30-Jährige. Auch von den Schwangeren, die im Geburtshaus betreut werden, habe es bisher sehr viel positives Feedback gegeben. "Die Frauen sind so dankbar, dass es in

    Keine Geburtenstation mehr in Aichach

    Das Angebot des Geburtshauses richtet sich an Schwangere, bei denen alles auf eine risikoarme, natürliche Geburt hindeutet, bei der keine ärztliche Betreuung nötig ist. Die Hebammen übernehmen in der Regel Vorsorge, Geburt und Nachsorge. Bei der Geburt sind stets zwei Hebammen im Einsatz, die sich über das jeweilige Vorgehen beraten können. Wenn es Mutter und Kind gut geht, geht die Familie drei bis vier Stunden nach der Geburt wieder nach Hause.

    Lichtdurchflutet: Einer der beiden Untersuchungsräume im neuen Aichacher Geburtshaus.
    Lichtdurchflutet: Einer der beiden Untersuchungsräume im neuen Aichacher Geburtshaus. Foto: Evelin Grauer

    Seit drei Jahren gibt es am Aichacher Krankenhaus keine Geburtsstation mehr. Sie wurde im Herbst 2018 bei der Eröffnung des neuen Krankenhauses aus Mangel an Hebammen erst gar nicht miteröffnet. Zahlreiche Proteste blieben bis heute erfolglos. Die sechs Hebammen sehen das Geburtshaus in Aichach als Zusatzangebot und nicht als Konkurrenz zur klinischen Geburtshilfe.

    Für das Geburtshaus haben die Hebammen den alten Kreißsaal im Altbau des Krankenhauses umgebaut. Die Kliniken an der Paar, die ein Eigenbetrieb des Landkreises sind, vermieten die rund 170 Quadratmeter zu einer moderaten Miete an die Hebammen. Entstanden sind zwei Gebärräume, zwei Untersuchungszimmer, ein Aufenthaltsraum für die Hebammen und ein Büro. Die Räume sind farblich in warmen, weichen Tönen gehalten. Für die Einrichtung der Räume hat das Hebammenteam über eine Crowdfunding-Aktion - eine Gruppenfinanzierung- 25.000 Euro gesammelt. Damit wurden laut Petrovic sowohl Möbel als auch medizinische Geräte angeschafft.

    Schwangere kommen sogar aus dem Allgäu ins Aichacher Geburtshaus

    Neben Petrovic gehört mit Stefanie Schmidt noch eine weitere Hebamme aus Aichach zum Team. Linja Dittmann aus Augsburg, Thea Holstein aus Bobingen (Kreis

    Diese fünf Hebammen haben das Geburtshaus in Aichach gegründet: von links Stefanie Schmidt, Larissa Wittmann, Pia Petrovic, Linja Dittmann und Thea Holstein. Mittlerweile gehört auch Sabine Siebert mit zum Team.
    Diese fünf Hebammen haben das Geburtshaus in Aichach gegründet: von links Stefanie Schmidt, Larissa Wittmann, Pia Petrovic, Linja Dittmann und Thea Holstein. Mittlerweile gehört auch Sabine Siebert mit zum Team. Foto: Dittmann

    Bis zu 150 waschechte Aichacherinnen und Aichacher können im Geburtshaus jährlich auf die Welt kommen. Vorerst rechnen die Hebammen aber mit rund 100 Geburten, da auch immer wieder Frauen kurzfristig für die Geburt ins Krankenhaus wechseln müssen. Grundsätzlich kann im Geburtshaus erst ab der Schwangerschaftswoche 37+0, also drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, entbunden werden. Frühere Geburten gelten als Risikogeburten - hier muss die Frau ins Krankenhaus.

    Hier werden die Neugeborenen im Aichacher Geburtshaus versorgt.
    Hier werden die Neugeborenen im Aichacher Geburtshaus versorgt. Foto: Evelin Grauer

    Der Tag der offenen Tür im Aichacher Geburtshaus findet am Samstag, 18. September, von 14 Uhr bis 18 Uhr statt. Treffpunkt bei Speis, Trank und Musik ist im Krankenhausgarten.

    Weitere Informationen zum Geburtshaus gibt es auf der Homepage unter www.geburtshaus-aichach.de.

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