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Aichach: Hinter Gittern: Die JVA Aichach hält Corona in Schach

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Hinter Gittern: Die JVA Aichach hält Corona in Schach

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    Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Aichach ist bislang vor einem Corona-Ausbruch hinter Gittern verschont geblieben.
    Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Aichach ist bislang vor einem Corona-Ausbruch hinter Gittern verschont geblieben. Foto: Erich Echter (Archivbild)

    Gibt es einen Corona-Ausbruch in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Aichach? Wird dieser womöglich sogar vertuscht? Mit entsprechenden Fragen hat sich in dieser Woche ein Leser an unsere Redaktion gewandt. Er wollte wissen, ob es sich dabei um ein Gerücht handelt oder um die Realität. Auf Nachfrage berichtet JVA-Leiter Konrad Meier, wie die JVA mit der Pandemie umgeht und was es mit dem angeblichen "Ausbruch" auf sich hat.

    Eine Gefangene kam mit einem positiven Schnelltest in die JVA

    Den Informationen des Anstaltsleiters zufolge kann von einem Ausbruch keine Rede sein. Auf die Frage danach berichtet Meier: "Wir haben aktuell einen einzigen Verdachtsfall." Es handelt sich ihm zufolge um eine Gefangene, die der JVA von der Polizei jüngst zugeteilt worden ist. Wie Meier erzählt, informierte die Frau die Mitarbeiter im Gefängnis davon, dass ein Corona-Schnelltest bei der

    So ist die JVA Aichach bislang durch die Corona-Pandemie gekommen

    Insgesamt ist das Aichacher Gefängnis nach Auskunft von Meier bislang gut durch die Pandemie gekommen. "Bis jetzt haben wir Fälle immer rechtzeitig eingrenzen können", zieht er im Gespräch mit unserer Redaktion Bilanz. Insgesamt gab es rund zehn Fälle. Es handelte sich etwa jeweils zur Hälfte um Gefangene und Bedienstete. Mitarbeiter werden bei einer Infektion freigestellt. Das ist laut Meier stets rechtzeitig gelungen, ohne dass es weitere Ansteckungen gab.

    Positiv getestete Gefangene werden in der Zugangsisolation von den übrigen Inhaftierten ferngehalten. Erst wenn zwei PCR-Tests negativ waren, kehren sie wieder in ihre Abteilung zurück.

    Wegen Corona sind die Besuchsregeln der JVA eingeschränkt

    Um die Gefahr eines Viruseintrags von außen zu minimieren, sind die Besuchsregelungen eingeschränkt worden. Dabei handelt es sich laut Anstaltsleiter um bayernweit gültige Vorgaben, die nicht abhängig sind von den Inzidenzwerten in den jeweiligen Regionen. Meier versichert: "Besuche sind möglich." Bei Jugendlichen weiterhin vier Stunden pro Monat. Erwachsene Gefangene aber dürfen statt drei Stunden pro Monat, wie sie in normalen Zeiten gewährt werden, nun nur eine Stunde pro Monat Besuch empfangen. Kommen dürfen nur Ehe- oder Lebenspartner oder Verwandte in direkter Linie. Zwischen Gast und Gefangenem steht außerdem eine Trennscheibe.

    Die großen Einheiten in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Aichach wären bei einem Corona-Ausbruch eine Herausforderung. Bislang ist es der Anstalt gelungen, das Virus im Zaum zu halten.
    Die großen Einheiten in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Aichach wären bei einem Corona-Ausbruch eine Herausforderung. Bislang ist es der Anstalt gelungen, das Virus im Zaum zu halten. Foto: Christian Kirstges (Archivbild)

    Aus Meiers Informationen spricht Erleichterung, dass es bislang gelungen ist, das Virus hinter Gittern in Schach zu halten. Ihm ist klar: Wenn das Coronavirus einmal in einem der Gefängnisflügel angekommen ist, könnte das sehr weitreichende Folgen haben. "Dann besteht die Gefahr dass bis zu 100 Leute angesteckt werden", sagt Meier. Die Strukturen der JVA seien hier denkbar ungünstig, weil es relativ große Einheiten mit vielen Menschen gebe.

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