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Aichach: Haushalt: Aichach investiert in Kinderbetreuung

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Haushalt: Aichach investiert in Kinderbetreuung

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    Vor allem für Kinderbetreuung und eine neue Kita wird die Stadt Aichach im kommenden Haushaltsjahr viel Geld investieren.
    Vor allem für Kinderbetreuung und eine neue Kita wird die Stadt Aichach im kommenden Haushaltsjahr viel Geld investieren. Foto: Lino Mirgeler, dpa (Symbolbild)

    Es wird sein letzter Haushalt als Aichacher Kämmerer. Gleichzeitig wird es sein schwierigster. Das schickte Wilhelm Rottenkolber voraus, als er im Finanzausschuss des Aichacher Stadtrats die Eckdaten für den

    Für den Verwaltungshaushalt geht Rottenkolber von Einnahmen in Höhe von knapp 50 Millionen Euro aus. Wichtigste Einnahmequellen sind die Einkommensteuer mit rund 13,3 Millionen Euro und die mit Unsicherheiten behaftete Gewerbesteuer (9,8 Millionen Euro). Die Schlüsselzuweisungen sind mit 4,3 Millionen Euro so hoch wie noch nie, wie Rottenkolber erfreut feststellte. Vom Freistaat kommen etwa 4,2 Millionen Euro an Zuschüssen, überwiegend für die Kindertagesstätten (Kitas) für Beiträge und Personalkosten. Dafür zahlen die Eltern weniger Gebühren.

    Personalkosten in Aichach steigen erheblich

    Die Kitas machen sich auch bei den Personalkosten deutlich bemerkbar. Etwa 28 Prozent davon fallen in der Kinderbetreuung an. Die Personalkosten steigen erheblich auf 13,4 Millionen Euro und machen knapp 27 Prozent der Ausgaben aus. Zu der Steigerung trägt auch die Landesausstellung bei, für die Rottenkolber mit etwa 400.000 Euro an Mehrkosten rechnet. Diese seien aber schwer abschätzbar, sagte der Kämmerer.

    Fast ebenso hoch wie die Personalausgaben sind die Sach- und Betriebsaufwendungen der Stadt Aichach mit 13,3 Millionen Euro. Die Kreisumlage steigt um knapp eine halbe Million auf 12,4 Millionen Euro. Erfreulich hoch fällt aus Rottenkolbers Sicht die Zuführung an den Vermögenshaushalt aus: rund 5,8 Millionen Euro.

    Das Geld wird dort allerdings auch dringend benötigt. Der Vermögenshaushalt hat heuer ein Volumen von knapp 16 Millionen Euro. Das sind zwar 2,4 Millionen Euro weniger als 2019. Dennoch umfasst es zusätzliche Vorhaben, viele kleinere Positionen, so der Kämmerer. Dazu kämen erhebliche Kostensteigerungen in allen Bereichen.

    Das Bauprogramm ist mit 10,6 Millionen Euro naturgemäß die größte Position. Es steht an diesem Mittwoch im Bauausschuss auf dem Programm. Darin steht allein eine Million Euro für die neue Krippe, die auf dem Neusiedl-Grundstück gebaut werden soll. Doch auch außerhalb des Bauprogramms sollen rund 1,9 Millionen Euro investiert werden.

    Auch in den nächsten Jahren sind Schulden eingeplant

    Zur Finanzierung verbraucht die Stadt deshalb nicht nur ihre Rücklagen komplett (2,3 Millionen Euro), sondern plant auch eine Kreditaufnahme von drei Millionen Euro ein. In seiner Finanzplanung für die nächsten drei Jahre sieht der Kämmerer wegen hoher Ausgaben für den Erweiterungsbau des Verwaltungsgebäudes, Wasserversorgung und Hochwasserschutz sowie hohen Summen für die Kitas und Baulandausweisungen weitere Kreditaufnahmen von zusammen rund 3,4 Millionen Euro vor. Die Nettoneuverschuldung soll nach 3,5 Millionen Euro 2021 aber in den folgenden beiden Jahren bei null liegen.

    Zusammenfassend sagte Rottenkolber, viel sei ge- und verschoben worden. „Wir halten das für einen tragbaren und gangbaren Weg.“ Diese Ansicht teilte der Finanzausschuss uneingeschränkt. Seine einstimmige Beschlussempfehlung an den Stadtrat lautete, den Haushaltsentwurf auf dieser Basis fertigzustellen.

    Die Eckdaten des Aichacher Haushalts 2020:

    • Verwaltungshaushalt Knapp 50 Millionen Euro (Vorjahr: 48,1 Millionen Euro);
    • Vermögenshaushalt 15,9 Millionen Euro (18,3 Millionen Euro);
    • Zuführung an den Vermögenshaushalt 5,8 Millionen Euro (5,1 Millionen Euro);
    • Wichtigste Einnahmen Einkommensteuerbeteiligung 13,3 Millionen Euro (Ergebnis 13 Millionen Euro); Gewerbesteuer 9,8 Millionen Euro (Ergebnis 9,8 Millionen Euro); Schlüsselzuweisungen 4,3 Millionen Euro; Wasser- und Kanalgebühren 3,6 Millionen Euro; Zuschüsse des Freistaats 4,2 Millionen Euro.
    • Wichtigste Ausgaben Kreisumlage 12,4 Millionen Euro (11,9 Millionen Euro); Personalkosten 13,4 Millionen Euro (Ergebnis 12,1 Millionen Euro); Sach- und Betriebsaufwendungen 13,3 Millionen Euro (Ergebnis 13,1 Millionen Euro); Bauprogramm 10,6 Millionen Euro (Ansatz 2019: 12,8 Millionen Euro, 82 Prozent umgesetzt); Investitionen außerhalb des Bauprogramms 1,9 Millionen Euro (1,4 Millionen Euro); Grunderwerb 1,3 Millionen Euro (1,6 Millionen Euro).
    • Entnahme aus den Rücklagen 2,3 Millionen Euro (4,2 Millionen Euro);
    • Kreditaufnahme Drei Millionen Euro (Ansatz: zwei Millionen Euro, Ergebnis: 950 000 Euro);
    • Schulden Bei einer Nettoneuverschuldung von 2,1 Millionen Euro (Tilgung rund 900 000 Euro) zum Jahresende 2020 voraussichtlich rund 9,92 Millionen Euro (Stand Ende 2019: 7,8 Millionen Euro).
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