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Aichach-Friedberg: Wie der Kreis eine Schule für Afrika baut

Aichach-Friedberg

Wie der Kreis eine Schule für Afrika baut

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    Die von den Mitarbeitern des Landratsamts in Donauwörth finanzierte Schule in Namibia ist bereits fertig. Foto: Stiftung Fly&Help
    Die von den Mitarbeitern des Landratsamts in Donauwörth finanzierte Schule in Namibia ist bereits fertig. Foto: Stiftung Fly&Help

    Für Kreisrätin Eva Ziegler war es ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk und Landrat Klaus Metzger freute sich, dass er mithelfen kann, ein gemeinsames Anliegen auf den Weg zu bringen. Bei der Weihnachtssitzung des Kreistags in Heimpersdorf (Baar) stand neben Ehrungen auch die Beteiligung des Wittelsbacher Landes an der Initiative „1000 Schulen für unsere Welt“ im Mittelpunkt. Der Landkreis will mithelfen, dass zumindest eine Schule in Afrika gebaut wird. Eva Ziegler sieht aber „Potenzial“ für deutlich mehr Projekte, denn eine Schule kostet dort nur rund 50000 Euro. Man müsse sich nur mal vor Augen führe, dass die neue Förderschule des Landkreises in Friedberg mit rund 40 Millionen Euro zu Buche schlagen soll, erinnerte die Kreisrätin aus Ebenried (Markt Pöttmes). Das ist in etwa 800-mal so viel, wie eine Schule für dreimal so viele Kinder in einem afrikanischen Entwicklungsland kosten würde. Ziegler nahm gleich mal ihre Kollegen in die Pflicht und bat darum, dass sie ihr Sitzungsgeld für diese gute Sache spenden. Der Landkreis selbst darf kein Geld zur Verfügung stellen, er kann aber für das Projekt werben und Aktionen unterstützen.

    Aichach-Friedberg: Kreis Donau-Ries will 20 Schulen bauen lassen

    Wie berichtet, ist Stefan Rößle, Landrat des Landkreises Donau-Ries, bei diesem Entwicklungshilfeprojekt sehr aktiv und erfolgreich. Der Kreis Donau-Ries will bis 2020 zwanzig Schulen in Afrika bauen lassen. Realisiert wird das ausschließlich durch Bürgerspenden und Sponsoring der lokalen Wirtschaft. Landrat Metzger will jetzt dafür sorgen, dass so eine Spendenwelle auch im Wittelsbacher Land ins Rollen kommt. Für den Bau einer Schule Afrika, Asien und Lateinamerika sind rund 50000 Euro notwendig. „Diesen Betrag wollen wir so bald wie möglich zusammenbekommen und dafür kann ab sofort auf das Spendenkonto eingezahlt werden“. Erster und zudem großer Spender aus dem Landkreis ist die Firma Juzo in Aichach, teilt der Landrat mit. Aber nicht nur Betriebe, auch Privatpersonen oder Vereine seien aufgerufen, diese sinnvolle Sache zu unterstützen. Sobald die Spendensumme ungefähr zusammen ist, soll ein konkreter Schulvorschlag gemacht werden.

    Hinter der Gemeinschaftsinitiative stehen laut einer Mitteilung des Landratsamtes alle kommunalen Spitzenverbände in Deutschland, wie der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Schirmherr ist Entwicklungsminister Gerd Müller. Ziel sei es, Menschen durch Bildung eine Zukunft in ihrer Heimat ermöglichen und Perspektiven vor Ort zu schaffen. Denn Bildung sei die Grundlage, um als Erwachsener den Lebensunterhalt für sich und seine Familie sicher und zuverlässig in der eigenen Heimat erwirtschaften zu können.

    Aichach-Friedberg: 100 Prozent der Spenden werden für die Schule verwendet

    Dafür, dass 100 Prozent der Spenden direkt für diesen Zweck verwendet werden, sorgt nach Auskunft des Landratsamtes die Stiftung Fly & Help. Gründer ist Reiner Meutsch, ehemaliger Geschäftsführer des Reiseveranstalters Berge & Meer. Er tauschte vor fast zehn Jahren seinen Schreibtisch gegen das Cockpit eines Kleinflugzeuges und startete aus dem Westerwald zur Weltumrundung, bei der er zugleich Hilfsprojekte in Ghana, Ruanda, Indien, Indonesien sowie Brasilien besuchte und unterstützte. Diese fünf Projekte waren der Anfang. Bis Ende 2019 seien mit einem Fördervolumen von rund 16 Millionen Euro schon 330 Schulprojekte in 44 Ländern umgesetzt worden. Im Jahr 2020 sollen mindestens weitere 40 Projekte hinzukommen, so das Landratsamt.

    Die Stiftung verwirklicht Projekte nach strengen Regularien. So muss beispielsweise der Grund, auf dem die Schule steht, in der Hand der Gemeinde im Entwicklungsland sein und diese sich verpflichten, den Unterhalt zu sichern. Zudem muss der jeweilige Staat die Lehrer entsenden und sie bezahlen. Das Engagement von Kreisrätin Eva Ziegler rührt daher, dass sie einen persönlichen Bezug zu Uganda hat. Seit über drei Jahrzehnten kommt jedes Jahr der Geistliche John Kiggundu aus dem afrikanischen Land im Sommer als Urlaubsvertretung in ihre Pfarrei. Der Priester versucht, in Eigeninitiative eine Schule in seinem Heimatland durch Spenden zu bauen.

    Spendenkonto

    „1000 Schulen für unsere Welt“; IBAN: DE 94 5739 1800 0000 0055 50 bei der Westerwald Bank eG, Volks- und Raiffeisenbank; Verwendungszweck 1: Landkreis Aichach-Friedberg (wichtig, damit die Spenden dem Sammelkonto „Schule Landkreis Aichach-Friedberg“ zugebucht werden) Verwendungszweck 2: Adresse des Spenders (wichtig für Spendenbescheinigung).

    Internetseiten

    www.fly-and-help.de und www.1000schulenfuerunserewelt.de

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