Beim Sozialministerium in München soll ausgelotet werden, welche finanzielle Förderung der Freistaat für Modernisierung, Umbau und Erweiterung des 40 Jahre alten Krankenhauses in Aussicht stellt. Knauer ging nicht ins Detail, sprach aber von einer Weichenstellung. Mit einer ähnlichen Grundsatzentscheidung hat der Kreistag vor der Jahrtausendwende den Ausbau der Klinik in Friedberg in die Wege geleitet: Dort wurden in mehreren Bauabschnitten und Jahren insgesamt rund 45 Millionen Euro investiert. So viel ist für Aichach nicht im Gespräch, aber auch hier geht es um hohe Millionenbeträge.
Die Modernisierung in Friedberg schlägt sich mittlerweile in operativen Gewinnen nieder: Wie berichtet, wird dort bereits seit zwei Jahren ein Überschuss erwirtschaftet (2009: rund 540 000 Euro). In Aichach stand für das vergangene Jahr dagegen ein Fehlbetrag (1,2 Millionen Euro) in der Bilanz. Ohne Verbesserung der Betriebsabläufe und eine Ausweitung des Angebots sei eine weitere Defizitsenkung in der Klinik in der Kreisstadt kaum mehr möglich, so Geschäftsführer Krzysztof Kazmierzcak. 2009 schlossen die beiden Kliniken unterm Strich mit einem Minus von 660 000 Euro mit dem besten Ergebnis seit 25 Jahren ab. Zum Vergleich: 2002 waren es bei drei Krankenhäusern insgesamt noch über fünf Millionen Euro. Das Erfolgsrezept: ein harter Schnitt (Schließung der Klinik Mering), hohe Investitionen und eine deutliche Ausweitung des medizinischen Angebots. Das steigerte Fallzahlen und die Erlöse.
Fast ein Grund zur Euphorie gestern in der Kreistagssitzung, wenn da nicht die von Gesundheitsminister Philipp Rösler angedrohten Kürzungen für die Krankenhäuser die Stimmung trüben würden. Die hellte sich aber gleich wieder auf, als Kazmierzcak die Ergebnisse der Befragung von Patienten, einweisenden Ärzten und Mitarbeitern präsentierte: Da hätten beide Häuser und insbesondere Aichach im Vergleich mit vielen anderen Klinken "nicht nur gut, sondern sehr gut abgeschlossen". (cli) " Bericht folgt