Der 27. Dezember war für den Landkreis Aichach-Friedberg ein historischer Tag. Der Anfang vom Ende des Corona-Spuks sollte die erste Impfung sein. Doch so groß die Erwartungen an den Impfstart waren, so ernüchternd fällt nach einem Monat eine erste Zwischenbilanz aus. Erst wenige tausend Landkreis-Bewohner sind geimpft. Zwar sind darunter viele der Verletzlichsten und Schutzbedürftigsten - vom großen Impfen, und damit von einer signifikanten Verbesserung der Gesamtsituation, ist man im Landkreis Aichach-Friedberg trotz konstant niedriger Inzidenzwerte aber noch weit entfernt.
Corona-Impfungen: Der Spielraum der Landkreise ist gering
Dem Landkreis Aichach-Friedberg sind in dieser Misere weitgehend die Hände gebunden. Er hängt am Tropf der Lieferungen, die regelmäßig eintreffen, aber überschaubar ausfallen. Die Impfstoff-Mengen richten sich nicht danach, wer am lautesten schreit, sondern nach den Einwohnerzahlen der Landkreise. Ihr Handlungsspielraum ist deshalb gering. Was da ist, wird verimpft. Doch jetzt zahlt sich aus, dass der Landkreis Aichach-Friedberg der Verlockung widerstand, zu früh zu hohe Erwartungen zu wecken.
Ringsherum stehen Behörden in massiver Kritik, weil sie Impftermine versprachen, die wegen der verheerenden Liefer-Ebbe nun nicht mehr einzuhalten sind und verschoben werden müssen. So potenziert sich organisatorisches Chaos - vor allem aber verspielt man so die Akzeptanz, die elementar ist, um dieser unsäglichen Pandemie schnellstmöglich den Garaus zu machen.
Die Impfstrategie im Landkreis Aichach-Friedberg geht bislang auf
Die Ungeduld, so schnell wie möglich an einen Termin zu kommen, ist verständlich - wie könnte sie es nach Monaten der Entbehrungen auch nicht sein? Jetzt, nach einem Monat Impfkampagne, ist aber klar: Im Landkreis Aichach-Friedberg ist der nachhaltige Ansatz der Impfstrategie, klare Prioritäten zu setzen und so die Ersten sicher über die Ziellinie zu bringen, bislang aufgegangen.
Auch das Landratsamt hat in den vergangenen Wochen und Monaten der Pandemie Fehler gemacht, der Umgang mit dem Corona-Ausbruch im Friedberger Krankenhaus war sicher ein gravierender. Es ist auch gewiss nicht ausgeschlossen, dass mit mehr Impfstoff ganz neue Probleme und Unwägbarkeiten auftreten werden. Solange eine Pandemie den Takt vorgibt, ist das zwar weiterhin aufreibend - gleichzeitig aber auch völlig normal.
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