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Aichach-Friedberg: Trotz Corona: Azubis in Aichach-Friedberg starten ins Berufsleben

Aichach-Friedberg

Trotz Corona: Azubis in Aichach-Friedberg starten ins Berufsleben

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    Im Wittelsbacher Land hat das neue Ausbildungsjahr begonnen – so auch bei der Firma Julius Zorn (Juzo) in Aichach.
    Im Wittelsbacher Land hat das neue Ausbildungsjahr begonnen – so auch bei der Firma Julius Zorn (Juzo) in Aichach. Foto: Claudia Bammer (Archiv)

    Für viele junge Menschen im Wittelsbacher Land war der Dienstag ein besonderer Tag: Sie begannen ihre Ausbildung. Als ob das alleine nicht aufregend genug wäre, findet der Ausbildungsstart heuer unter erschwerten Voraussetzungen statt. Die Corona-Pandemie hat auf ihn gehörigen Einfluss – für die Auszubildenden und die Unternehmen.

    So auch bei der Firma Julius Zorn (Juzo) in Aichach. Das Unternehmen stellt medizinische Hilfsmittel wie zum Beispiel Kompressionsartikel, Bandagen oder Orthesen her. Acht junge Leute begannen hier am Dienstag ihre Ausbildung – mit Mindestabstand und Masken, die zeitweise die neugierigen Gesichter der Auszubildenden verdeckten.

    Azubis und Unternehmen hoffen, dass Berufsschulunterricht stattfinden kann

    Drei von ihnen sind die 20-jährige Laura Meyer, der 16-jährige Niklas Köller und der 17-jährige Lukas Bader. Den dreien ist keine Aufregung anzumerken. Besonders nervös seien sie nicht, sagen sie übereinstimmend. Sorgen, dass die Qualität ihrer Ausbildung unter der Corona-Pandemie leiden könnte, machen sie sich eigenen Aussagen zufolge nicht. Auch Ausbildungsleiterin Marion Huber geht davon aus, dass Corona sich nicht auf die Ausbildung auswirken werde – falls denn der Berufsschulunterricht stattfinden kann: „Betrieblich gesehen gibt es keine negativen Auswirkungen für die Auszubildenden.“

    Im Fall des Falles müsste der Berufsschulunterricht online stattfinden. Dazu, ob das nötig sein wird, lägen von der Schule aber noch keine Informationen vor, sagt Laura Meyer. Wenn nötig, müsste nicht nur die Berufsschule, sondern auch der Betrieb auf Online-Angebote zurückgreifen, erklärt Huber. „Die Räumlichkeiten sind auch bei uns begrenzt.“ Ansonsten gelten im Betrieb die gängigen Hygienemaßnahmen wie Abstandsregeln, Spuckschutz am Arbeitsplatz oder, falls nötig, Masken.

    Nicht alle Ausbildungsstellen in Aichach-Friedberg konnten besetzt werden

    Nicht alle Betriebe im Landkreis Aichach-Friedberg konnten am Dienstag mit der geplanten Anzahl an Auszubildenden starten. Die Agentur für Arbeit Augsburg meldet für den August 820 Berufsausbildungsstellen im Wittelsbacher Land. Das sind 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. 589 Jugendliche suchen einen Lehrbetrieb, 46 mehr als 2019. Auf 139 Ausbildungsstellen kommen somit 100 Bewerber. Deshalb blieben im Landkreis 276 Plätze bis jetzt offen. Von diesem Problem blieb Juzo verschont. „Wir konnten alle Ausbildungsstellen besetzen wie gewünscht“, sagt Huber. Allerdings sank die Zahl der Ausbildungsplätze in dem Aichacher Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr geringfügig. Das liege aber nicht an Corona, so Huber. „Wir bilden immer bedarfsorientiert aus.“

    Sie starteten bei Juzo in Aichach ihre Ausbildung.
    Sie starteten bei Juzo in Aichach ihre Ausbildung. Foto: Henriette Deuring

    Das handhabt auch der Pöttmeser Friseursalon Schmidl so. Lena Schmidl hatte keine Probleme, jemanden zu finden. Sie vergab den Ausbildungsplatz in ihrem Geschäft noch vor Beginn der Corona-Pandemie und dem dadurch bedingten Lockdown. Trotz der derzeit schwierigen Umstände freut sie sich über die Verstärkung in ihrem Team. Dass die Qualität der Ausbildung unter Corona leiden wird, glaubt auch sie nicht.

    Firma Juzo in Aichach: „Wir können trotz Corona ausbilden“

    Allerdings hat die Pandemie bei einigen Unternehmen den üblichen Zeitplan durcheinandergewirbelt. Bei Juzo beispielsweise verschob sich der übliche Bewerbungsprozess nach hinten. Inhaltlich verändert haben sich die Abläufe jedoch nicht. Magdalena Resch aus der Marketingabteilung sagt: „Wir legen noch viel Wert auf ein persönliches Kennenlernen.“ Auch danach ist dem Unternehmen eine enge Betreuung wichtig: Jedem neuen Azubi wird ein Pate zugewiesen, an den er sich bei Fragen oder Problemen wenden kann.

    Informiert und auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind die neuen Auszubildenden im vergangenen Jahr bei Messen und Informationsveranstaltungen, als diese noch stattfinden konnten. Auch für das kommende Jahr hat Juzo bereits begonnen, nach Auszubildenden Ausschau zu halten. Huber hofft, dass dann wieder Informationsveranstaltungen an Schulen möglich seien. Anfragen lägen dafür schon vor. Die Ausbildungsleiterin ist optimistisch: „Wir können trotz Corona ausbilden, der Firma geht es gut.“

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