Die Vorweihnachtszeit beschert den meisten – abgesehen von Vorbereitungen auf die Feiertage und gelegentlichem Endjahresstress – auch viele Spendenaufrufe. Ganz egal, ob Radio Fernsehen, Zeitungen oder Internet: Wer den Ärmsten dieser Welt oder den in Not geratenen Menschen gleich nebenan die Weihnachtszeit verschönern möchte, hat viele Möglichkeiten. Öffnet die
Konrad Schwegler ist seit 25 Jahren Geschäftsführer der Lebenshilfe Aichach. Er kann aus seiner Erfahrung bestätigen, dass zum Jahresende hin das Spendenaufkommen tatsächlich höher ist als während des Jahres. Wobei er im Vergleich zu den Vorjahren keine Veränderung der Spendenbereitschaft feststellen kann. Besonders freut sich Schwegler jedes Jahr auf’s Neue, dass schon seit über 40 Jahren eine Spende der Belegschaft von Federal Mogul Friedberg eingeht. Dort hat es Tradition, dass die Mitarbeiter auf Initiative des Betriebsrats in der Vorweihnachtszeit für die Lebenshilfe
Aichach-Friedberg: Das Geld wird da verwendet, wo es am nötigsten gebraucht wird
Das Geld wird jedes Jahr dort verwendet, wo es gerade am nötigsten gebraucht wird. Betriebsratsvorsitzender bei Federal Mogul Friedberg, Roland Schötz, erzählt auf Nachfrage, dass dieses Jahr die Rekordsumme von 9280 Euro gesammelt worden sei. 7780 Euro davon kommen von den 1300 Mitarbeitern. 1500 Euro wurden von der Geschäftsleitung dazugegeben. Die eine Hälfte geht an die Aichacher Lebenshilfe und die andere an das Kinderheim in Friedberg.
Weniger spendabel zeigten sich die Bürger im Wittelsbacher Land dagegen bei der Jemenhilfe. Aenne Rappel, Vorsitzende des Fördervereins Aktion
Robert Erdin, Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes, bestätigt, dass die Spendenbereitschaft in der Vorweihnachtszeit größer ist als sonst. Wobei nach seiner Erfahrung auch Katastrophen und Unglücke die Leute zu zweckgebundenen Spenden bewegen. Erdin bemerkt einen Trend zu mehr Online-Spenden. Wo vor drei Jahren gar nicht digital gespendet wurde, würde es jetzt langsam mehr werden.
Bei der Tierhilfe Attis hingegen merkt man von der Spendenbereitschaft rund um Weihnachten in Aichach nichts. Die Vorsitzende Sahra Scheffler berichtet, dass es in Augsburg durchaus zu vermehrten Spenden in der Weihnachtszeit komme. In Aichach gelte das nicht: „Ohne die Spenden aus
Wittelsbacher Land: Caritas erkennt Anstieg der Spenden
Andreas Reimann, Geschäftsführer des Caritasverbandes Aichach-Friedberg, erkennt ebenfalls einen Anstieg des Spendenaufkommens kurz vor den Feiertagen, allerdings nur geringfügig. Hauptsächlich erhalte die Caritas zweckgebundene Spenden, zum Beispiel für die Arbeit in der Hospiz- und Palliativversorgung, von Menschen, die persönlichen Kontakt zu diesen Einrichtungen haben oder hatten. Reimann spricht auch von einer Tendenz zu mehr Spenden im Vergleich zu den Vorjahren.
Die Humanitas Aichach bekommt den Großteil ihrer jährlichen Spenden im Zuge eines Weihnachtsbriefes, der in die Briefkästen der Bürger verteilt wird. Lieselotte Pfundmair-Bischoff, Vorsitzende der Humanitas Aichach, freut sich heuer noch über eine Spende der besonderen Art: Seit Mai wird für das Rosminian Health Center, ein Krankenhaus in Tansania, für die Aktion „Leben retten mit Kuhpatenschaften“ gesammelt (wir berichteten). Hier sollen für je 300 Euro Kuhpatenschaften übernommen werden, damit Father Ambroses Chuwa mit einer eigenen Rinderherde die Unterhaltskosten des Health Centers tragen kann. Nun hat die Sielenbacher Künstlerin Beate Blombach ein von ihr gemaltes Bild einer Kuh an die Humanitas gespendet. Es soll für das Mindestgebot von 300 Euro – den Preis einer Kuh – an den Meistbietenden versteigert werden. Hierfür ist das Bild ab sofort im Schaufenster der Stadtapotheke Aichach zu sehen. Interessierte Spender können bis zum 6. Januar per E-Mail ihr Angebot abgeben. Am 7. Januar wird dann der Gewinner ermittelt.