Die Osterferien sind da - endlich, denken sich ausnahmsweise nicht nur die Schüler im Landkreis Aichach-Friedberg. Die zwei Wochen seit dem 15. März, an dem die meisten Schulen nach dem Corona-Lockdown wieder öffnen durften, waren eine enorme Belastungsprobe - für die Schüler selbst, aber auch Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern. Zu allgemeinen Unsicherheiten, organisatorischen Herausforderungen und intensiven Streitigkeiten wegen Selbsttests kam nicht zuletzt auch die Sorge vor mehr Corona-Infektionen in den Einrichtungen. Inzwischen ist klar: In einigen Fällen hat sich diese Sorge bestätigt.
14 Corona-Fälle an zehn Schulen und Kitas in Aichach-Friedberg
Insgesamt 14 Corona-Fälle an Schulen und Betreuungseinrichtungen hat das Landratsamt Aichach-Friedberg in den vergangenen zwei Wochen gemeldet. Das sind fast eineinhalb Fälle pro Schultag. Betroffen waren bislang zehn Einrichtungen unterschiedlichster Art, die auf den ganzen Landkreis verteilt sind: die Grundschule Inchenhofen, die Mittelschule Sielenbach, die Kita Haunswies, das Kinderhaus St. Martin Aindling, das Kinderheim Friedberg, das Kinderhaus St. Peter und Paul Pöttmes, die Kinderkrippe St. Magnus Kühbach sowie die Realschulen in Aichach, Mering und Friedberg. In den meisten Fällen war jeweils ein Kind positiv getestet worden. 170 Personen - überwiegend Lehrkräfte, Erzieher und Mitschüler - mussten seitdem in Quarantäne, weil sie mit den Betroffenen engen Kontakt gehabt hatten.
Inzidenzwert im Wittelsbacher Land bleibt unter 100er-Marke
Was die Behörden besonders beunruhigt: Alle Schüler im Landkreis, die positiv getestet wurden, hatten sich mit der britischen Mutationsvariante infiziert. Sie gilt als sehr ansteckend - und damit auch als ein Grund für zuletzt steigende Infektionszahlen. Für Freitag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von 94,3 - ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vortag (91,3).
Seit Anfang März 2020 sind im Wittelsbacher Land 3813 Personen positiv getestet worden. In den vergangenen sieben Tagen waren es 122 - davon 24 in Aichach, 36 in Friedberg, zehn in Kissing und 15 Mering. Im Zusammenhang mit der Pandemie sind bislang 90 Landkreis-Bewohner ums Leben gekommen.
Sieben Pandemie-Patienten im Krankenhaus Aichach
Die Zahl der Corona-Patienten am Aichacher Krankenhaus bleibt unterdessen relativ konstant. Am Freitagmorgen wurden dort sieben Corona-Patienten stationär behandelt. Drei von ihnen lagen auf der Intensivstation und mussten beatmet werden. Hinzu kam ein Verdachtsfall in Aichach. Am zweiten Standort der Kliniken an der Paar in Friedberg gibt es derzeit weder bestätigte noch Verdachtsfälle.
Wie das Landratsamt außerdem mitteilt, können in der kommenden Woche Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen, Ferientagesbetreuung und organisierte Spielgruppen für Kinder trotz Ferien öffnen. Voraussetzung dafür sei, dass die Betreuung in festen Gruppen erfolge.
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