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Aichach-Friedberg: So bleiben Aichach-Friedbergs Feuerwehren trotz Corona im Einsatz

Aichach-Friedberg

So bleiben Aichach-Friedbergs Feuerwehren trotz Corona im Einsatz

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    Die Feuerwehr hat keine Pause in der Corona-Krise. So rückten die Aindlinger Aktiven etwa Ende März zu einem Unfall aus.
    Die Feuerwehr hat keine Pause in der Corona-Krise. So rückten die Aindlinger Aktiven etwa Ende März zu einem Unfall aus. Foto: Andreas Ehleider, Feuerwehr Aindling (Archiv)

    Auch sie sind nah dran am Menschen: die Feuerwehren. Wie gehen sie im Landkreis mit der neuen Corona-Realität um? Was bedeuten die Auflagen und Beschränkungen für die Floriansjünger? Und vor allem: Was wird getan, um das Infektionsrisiko in der Truppe, auch bei Einsätzen, so gering wie möglich zu halten? Helmut Müller, Kommandant der Adelzhauser Feuerwehr, sagt: „Man arbeitet vorsichtiger. Das Gefühl fährt trotzdem mit, auch jetzt noch.“

    Durch die Lage Adelzhausens an der Autobahn A8 konnte die Mannschaft um Helmut Müller gut beobachten, welche Auswirkungen der Lockdown auf den Verkehr und damit auch auf das Unfallgeschehen in der Region hatte. „Es war sehr ruhig, wir mussten nicht so oft raus, zumindest, bis die Lockerungen kamen, jetzt wird es von Woche zu Woche wieder mehr“, erzählt Müller. Mit den Corona-Beschränkungen wurden sämtliche Übungen, Schulungen und Versammlungen abgesagt. Es wurden ausschließlich dringende Wartungsarbeiten durchgeführt und natürlich Einsätze gefahren.

    Aichach-Friedbergs Kreisbrandrat legt großen Wert auf Abstandsregeln

    Kreisbrandrat Christian Happach legt auch bei den bald anstehenden Generalversammlungen und Kommandantenwahlen besonders großen Wert auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, „damit Corona nicht in die Feuerwehr gebracht wird und diese einsatzfähig bleibt“, wie er sagt. Während der Einsätze wurden generell Schutzmasken getragen, und die Einsatzkräfte wurden zum Teil auf mehr Fahrzeuge verteilt als sonst üblich. Nach einem Einsatz desinfizierten die Aktiven die Fahrzeuge komplett.

    Der Kommandant der Aichacher Feuerwehr, Christoph Fischer, achtete auch während Einsätzen besonders darauf, nicht immer alle verfügbaren Kräfte zu alarmieren, sondern nur so viele Leute, wie wirklich nötig waren. Dies passierte als Vorsichtsmaßnahme, damit nicht alle ausfallen, falls jemand aus der Truppe positiv getestet werden sollte.

    Die Aichacher Feuerwehr übt trotz Corona wieder

    Seit rund vier Wochen finden nun wieder Übungen in Kleingruppen von vier bis fünf Leuten statt. Ein Konzept, das sich laut Fischer bewährt hat und vielleicht auch für die Zeit nach Corona Anwendung finden kann. Denn: „In Kleingruppen bleibt mehr hängen.“ Auch das Mitführen von Vollschutzanzügen ist etwas, das sich Fischer für die Zukunft als hilfreich vorstellen kann.

    Feuerwehrleute haben auch in Zeiten von Corona keine Pause. Auch regelmäßige Übungen sind dabei wichtig.
    Feuerwehrleute haben auch in Zeiten von Corona keine Pause. Auch regelmäßige Übungen sind dabei wichtig. Foto: Tim Kuhn (Archiv)

    Beim Einsatz am Patienten galt und gilt immer noch natürlich besondere Vorsicht, um Infektionen zu vermeiden. Dem Rettungsdienst wird soweit möglich der Vortritt gelassen, aber dennoch bleibt die Tatsache, dass die akute Situation teilweise ernster und bedrohlicher ist als die hypothetische Möglichkeit der Ansteckung. Fischer sagt: Man müsse „mit der nötigen Sensibilität rangehen, aber darf die eigentliche Aufgabe nicht aus den Augen verlieren“.

    Für die Sielenbacher Feuerwehr war es "sehr ruhig"

    Auch Bernhard Bichler, Kommandant der Feuerwehr Sielenbach, kennt das mulmige Gefühl vor einem Einsatz: „Da überlegt man schon, ob man sich was einfängt oder ob der Schutz ausreicht.“ Mit nur drei Einsätzen war aber auch in Sielenbach die Zeit während der vergangenen „Corona-Monate“ sehr ruhig. Wer beim Einsatz nicht mehr benötigt wurde, wurde sofort zurückgeschickt, um die Infektionsrisiken zu minimieren. In Sielenbach beginnen in den nächsten Wochen wieder Übungen mehrmals die Woche, ebenfalls in Kleingruppen. Kreisbrandrat Christian Happach bezeichnet es zusammenfassend als „großes Glück, dass keine Feuerwehren betroffen waren“.

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