Zur Landesausstellung erwartet das Wittelsbacher Land zahlreiche auswärtige Besucher. Sie sollen nicht nur Aichach und Friedberg kennenlernen, sondern noch mehr von der Region sehen. Das geht per Fahrrad besonders gut. Die Veranstalter bieten zwei Radtouren an. Die ausführliche „Wittelsbacher Spurentour“ und die Direktverbindung zwischen den beiden Städten. Unsere Autorin Brigitte Glas kommt aus Mering und besitzt Ortskenntnis. Sie hat beide Routen mit dem Rad getestet.
Die Landesausstellung ist eröffnet und viele Gäste sind zu Besuch. Neben den Ausstellungsorten im FeuerHaus in Aichach und im Wittelsbacher Schloss in Friedberg gibt es im Landkreis eine Menge weiterer Sehenswürdigkeiten. Für alle, die Geschichte hautnah erleben wollen, wurde eine Radtour konzipiert, die „Wittelsbacher Spurentour“. Dazu gibt es ein Flugblatt, das im Landratsamt und den Rathäusern aufliegt oder im Internet unter wittelsbacherland.de zum Herunterladen angeboten ist.
„Wittelsbacher Spurentour“ durch Aichach-Friedberg ist 56 Kilometer lang
Und so erlebt der Radler diese Tour: Sie ist knapp 56 Kilometer lang und startet am Aichacher Bahnhof. Die Radler werden über den Stadtplatz und das Untere Tor Richtung Unterwittelsbach geleitet. An der Kreuzung Schrobenhausener Straße/Donauwörther Straße sind gleich mehrere Wegweiser mit dem Tour-Logo befestigt. Einer zeigt nach Unterwittelsbach, ein weiterer nach Motzenhofen und Petersdorf. Wer da fährt, spart sich zwar ein Drittel der Kilometer, versäumt aber Unterwittelsbach, Oberwittelsbach, Kühbach und Inchenhofen. ´
Wer auf dem vorgesehenen Weg bleibt, gelangt am nördlichen Ende der Stadt auf einem abgetrennten Radweg nach Unterwittelsbach zum Sisi-Schloss. Die Ausstellung dort „Kaiserin Elisabeth – ihr Leben – ihre Familie“ ist täglich geöffnet. Geradelt wird weiter um den Schlosspark herum.
Hinter dem Schlosspark in Unterwittelsbach kommen erstmals Zweifel auf
Dahinter kommen jedoch zum ersten Mal Zweifel auf: Geradeaus weiter oder rechts ab zum Aussichtspunkt? Ein eindeutiger Wegweiser ist nicht zu finden. Zum Aussichtspunkt ist es richtig. Es geht kurz, aber heftig bergauf, gleich wieder hinunter zur Straße nach Oberwittelsbach und dann erneut bergauf. Nur wenige Meter abseits des Weges liegt der Burgplatz mit den Resten der Stammburg der Wittelsbacher. Sogleich folgt der Lohn für die Anstiege: eine lange Abfahrt auf einer verkehrsarmen Straße und hinein in den Wald. Nach einem kurzen Anstieg die nächste lange Abfahrt bis in die Ortsmitte von Kühbach.
Das Schloss ist in Privatbesitz, aber durch einen Zaun gut zu sehen. Die katholische Pfarrkirche St. Magnus steht Besuchern offen. Die Beschilderung der „Wittelsbacher Spurentour“ setzt hier allerdings aus. An drei Straßen sind Radwegweiser (ohne Tour-Logo) nach Inchenhofen, dem nächsten Ziel, angebracht. Der Radler gelangt wohl auf allen drei Wegen hin, aber die vorgesehene, kürzeste Verbindung ist schwer zu finden. Im Internet steht „über die Großhauser Straße“. Schlecht für den, der kein mobiles Internet „an Bord“ hat. Der Wegweiser ist etwas versteckt und trägt kein Logo. Die Radler sollen in Kühbach über das Brauereigelände und dann durch ein Gewerbegebiet fahren. Wenn man’s weiß…
In Inchenhofen ist die „Wittelsbacher Spurentour“ vorbildlich beschildert
Inchenhofen muss ganz schön hoch liegen, jedenfalls geht es auf einem Waldweg nicht sehr steil, aber dafür lange bergauf. Im Wallfahrtsort ist die Strecke wieder vorbildlich beschildert. Die berühmte Wallfahrtskirche St. Leonhard ist auf alle Fälle einen Besuch wert.
Die nächste Etappe nach Motzenhofen lässt die Radlerherzen höherschlagen: Auf einer breiten, aber verkehrsarmen Straße geht es mehrmals hinauf und hinunter. Tipp: Wer bergab zusätzlich in die Pedale tritt, kommt auf der Gegenseite fast mühelos hinauf. Der Radweg an der Straße nach Mainbach und Petersdorf ist relativ eben. Und nach Aindling geht es lange bergab. Es bietet sich an, in der Marktgemeinde eine Pause einzulegen. Vor dem Rathaus am Maibaum gibt es neben Sitzgelegenheiten auch einen Trinkwasserbrunnen.
Von Aindling aus geht es weiter zum schmucken Schloss in Affing
In Aindling geht es zunächst ein paar 100 Meter zurück und dann in hügeligem Gelände meist auf separaten Radwegen über Arnhofen, Stotzard und Gaulzhofen nach Affing. Dort ist wiederum das schmucke Schloss von außen zu besichtigen. Es wird weiter geradelt über Iglbach nach Aulzhausen. Am Ortsende kommt die Abzweigung nach Miedering. Da geht es wieder ordentlich bergauf, aber die Belohnung folgt sogleich: Derching liegt um einiges tiefer als Miedering.
In vielen Windungen führt der Weg durch die ebene Friedberger Au, bis vor Wulfertshausen noch mal ein knackiger Anstieg wartet. Doch bis zum Ziel Friedberg ist es nur noch ein gemütliches Ausrollen. Die Radler kommen am Friedberger Schloss vorbei, bevor es noch einmal bergab zum endgültigen Ziel am Friedberger Bahnhof geht.
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