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Aichach-Friedberg: Mit Schultüte und Maske: So lief der erste Schultag in Aichach-Friedberg

Aichach-Friedberg

Mit Schultüte und Maske: So lief der erste Schultag in Aichach-Friedberg

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    29 Grundschüler starteten an der Grund- und Mittelschule Kühbach in das neue Schuljahr. Die Begrüßung fand im Pausenhof statt. Dort waren – mit ausreichendem Sicherheitsabstand – Bierbänke aufgestellt worden.
    29 Grundschüler starteten an der Grund- und Mittelschule Kühbach in das neue Schuljahr. Die Begrüßung fand im Pausenhof statt. Dort waren – mit ausreichendem Sicherheitsabstand – Bierbänke aufgestellt worden. Foto: Henriette Deuring

    Die bunten Schultüten fest im Arm und den Schulranzen stolz auf den Rücken geschnallt, starten auch in diesem Jahr die Erstklässler im Landkreis in das Schulleben. Dennoch ist heuer einiges anders: Kleine Kinder, die schnell noch ihre Maske über die Nase ziehen. Die gewissenhaft ihre Hände desinfizieren und die Abstände einhalten.

    Für die Schulanfänger ist der erste Schultag besonders aufregend – aber nicht nur für sie. In der Grund- und Mittelschule Kühbach ist dieser Dienstag der erste Tag seit sechs Monaten, an dem alle Kinder und Jugendlichen wieder in der Schule sind. Das Wetter ist zwar trist. Doch in den Gesichtern der Erstklässler strahle dafür die Sonne umso mehr, wie Schulleiter Johannes Klier formuliert.

    Trotz Corona: Kühbachs Schulleiter fühlt sich gut vorbereitet

    Für 248 Schüler beginnt in Kühbach ein neues Schuljahr, davon kommen 29 in die erste Klasse. Klier sagt: „Ich bin definitiv sehr, sehr froh, dass wieder alles komplett präsent ist. Ich bin heute glücklich hergefahren.“ Er freut sich, dass er alle neuen Schüler persönlich begrüßen kann. Um 8.15 Uhr starten in der Aula die Mittelschüler in das neue Schuljahr, um 9 Uhr die Erstklässler auf dem Pausenhof. Dort stehen 31 Bierbänke für den Empfang und das geplante Weißwurstfrühstück bereit – natürlich mit genügend Abstand.

    Auf das neue Schuljahr fühlt sich Klier laut eigener Aussage nach den Erfahrungen der vergangenen Monate sehr gut vorbereitet. „Die Schüler sind die, die das mittragen, und sie machen das herausragend“, so Klier. Überall im Schulhaus befinden sich Abstandsmarkierungen auf dem Boden. Desinfektionsmittelspender wurden aufgestellt, Plakate weisen auf die Hygieneregeln hin. Klier erklärt: „Wir haben zudem ein Rechtslaufgebot auf den Gängen.“ Die Sitzordnung ist frontal ausgerichtet und die Pausen finden – getrennt nach Grund- und Mittelschülern – zu unterschiedlichen Zeiten statt.

    Ähnlich wird es bei der Ankunft gehandhabt. Die Buslinien werden doppelt befahren und treffen gestaffelt im Sieben- bis Acht-Minuten-Takt vor der Schule ein. Von dort aus verteilen sich die Kinder auf verschiedene Eingänge. Bereits dort wird kontrolliert, ob sie ihre Masken tragen und ihre Hände desinfizieren. „Um Warteschlangen an den Waschbecken zu vermeiden, haben wir uns für die Desinfektionsmittelspender entschieden“, so Klier.

    Mit Maske und Maskottchen nahm Konrektor Johannes Prockl die Schüler der Klasse 1a im Klassenzimmer in Empfang.
    Mit Maske und Maskottchen nahm Konrektor Johannes Prockl die Schüler der Klasse 1a im Klassenzimmer in Empfang. Foto: Henriette Deuring

    Auch wenn er verstehen kann, dass die Maskenpflicht für viele unangenehm ist, sieht er sie als eine sinnvolle Maßnahme – zumal sie nur für einen überschaubaren Zeitraum von neun Schultagen gilt. Bislang hat er von Eltern dazu kaum kritische Stimmen gehört. „Falls ein ärztliches Attest vorliegt, dann finden wir auch dafür eine Regelung“, sagt der Schulleiter. Dasselbe gilt für mögliche Risikopatienten. „Hier stehen wir im engen Austausch mit den Eltern und schauen, was dem Schüler gerecht wird.“ Mögliche Lösungen seien zum Beispiel größere Abstände im Klassenzimmer, Masken oder ein Platz am Fenster. Ängste bei den Eltern nimmt der Schulleiter nicht wahr, lediglich Rückfragen gebe es. Klier hat die Erfahrung gemacht: „Die Eltern sind froh, dass es wieder losgeht.“

    Schulstart in Corona-Zeiten: Aufgeregte Eltern und Kinder

    So auch der Vater der Erstklässlerin Lara, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will: Ihm ist es laut eigener Aussage „wichtig, dass man natürlich vorsichtig ist“. Trotzdem sei er froh, dass an der Schule keine Hysterie verbreitet werde. Auch die Mutter von Johannes Brucklachner macht sich nicht allzu viele Sorgen. Es sei alles gut organisiert, die Eltern seien über den Hygieneplan umfassend informiert worden. Ihr Sohn freue sich auf den Schulstart – vor allem natürlich über die Schultüte, erzählt sie schmunzelnd. Ein bisschen nervös seien aber auch sie.

    Gottfried Schreier hatte Sorge, dass seine Tochter Sophia umsonst auf den Schulanfang hinfiebert: „Sie hat sich ewig darauf gefreut und war gespannt. Wir sind froh, dass jetzt alles stattfinden kann“, sagt er. Ähnlich ist es bei Michael Althoff, dem Vater von Erstklässlerin Laura. Lachend sagt er: „Wir sind wahrscheinlich aufgeregter als das Kind.“

    Schule bereitet sich auf coronabedingte Schließung vor

    Am heutigen Tag möchte zwar niemand über weitere coronabedingte Schulschließungen nachdenken. Dennoch sieht Klier seine Schule für diesen Fall gut vorbereitet. Bereits im Februar wurde ein Elternportal eingeführt, das den Austausch und die Kommunikation mit den Eltern erleichtert. Die Rückmeldungen dazu seien überaus positiv gewesen, so Klier. Außerdem gab es Fortbildungen, zum Beispiel zum Microsoft-Programm Teams, um so einen möglichen digitalen Unterricht zu verbessern.

    Einstweilen ist der Kühbacher Schulleiter aber zuversichtlich, dass alle Kinder sich an die Hygienemaßnahmen halten. „Im letzten Schuljahr gab es keinen vorsätzlichen Verstoß. Wenn mal ein Abstand nicht eingehalten wurde, hat ein kurzer Hinweis darauf schon ausgereicht.“ Die Eltern bestätigen das vorbildliche Verhalten ihrer Kinder. Michael Althoff sagt: „Sie halten sich besser daran als so mancher Erwachsene.“

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