Die Wertstoffhöfe – das waren mal die heiligen Kühe des müllbewegten Wittelsbacher Landes. Besonders in den 80er- und 90er-Jahren, als die Hausmüll- und Sondermülldeponie in Gallenbach und die geplanten Standorte für Schlackenablagerungen viele Menschen im Landkreis auf die Barrikaden brachten. Müllvermeidung und Wertstofferfassung war die Gegenbewegung, die von der breiten Bürgerschaft getragen wurde. Noch vor einem Jahrzehnt hätte kaum ein Kommunalpolitiker gewagt, die Axt an einen Recyclinghof zu legen. Der Protest wäre unüberhörbar gewesen. Jetzt kommt es auf alle Fälle zu einer deutlichen Reduzierung der Wertstoffhöfe im Landkreis – von 28 (Stand: 2019) auf voraussichtlich nur noch zehn (siehe Grafik). Das bedeutet: In 14 von 24 Kommunen könnten keine Wertstoffe mehr abgegeben werden. Das sieht ein Konzept vor, das im Umweltausschuss des Kreistags vorgestellt wurde.
Aichach-Friedberg