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Aichach-Friedberg: Landesausstellung wird im Landkreis Aichach-Friedberg zur Zitterpartie

Aichach-Friedberg

Landesausstellung wird im Landkreis Aichach-Friedberg zur Zitterpartie

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    Die Burgkirche Oberwittelsbach muss saniert werden. 
    Die Burgkirche Oberwittelsbach muss saniert werden.  Foto: Archivfoto Gerlinde Drexler

    Von Thomas Goßner

    Eigentlich hätte die Sanierung der Burgkirche in Oberwittelsbach Ende 2017, spätestens aber 2018 abgeschlossen sein sollen. Dass dieser Zeitplan angesichts massiver Schäden am Gewölbe nicht zu halten ist, war seit Herbst vergangenen Jahres klar. Doch jetzt drohen weitere Verzögerungen, die sogar die Fertigstellung im Jahr 2020 infrage stellen. Dabei ist die Kirche fest als Schauplatz der Landesausstellung 2020 eingeplant. „Wir brauchen diesen Raum. Ohne ihn hätte die Ausstellung wenig Sinn“, sagt Landrat Klaus Metzger, der darum gerade Brandbriefe an alle beteiligten Stellen verschickt.

    Ende Januar hatte der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko die Nachricht von der Klausurtagung der CSU-Fraktion in Kloster Banz mitgebracht: Kultusminister Ludwig Spaenle gehe fest davon aus, dass Aichach-Friedberg und Pfaffenhofen an der Ilm den Zuschlag für die Landesausstellung 2020 erhalten werden. Die beiden Landkreise hatten sich mit dem Thema „Die frühen Wittelsbacher“ beworben. 2020 jährt sich zum 900. Mal, dass die Grafen von Scheyern ihren Sitz nach Oberwittelsbach verlegten, an jenen Ort, dessen Burg 1115 in ihren Besitz gelangte und dessen Namen sie seither führen.

    Die Besucher der vom Haus der Bayerischen Geschichte organisierten Schau sollen drei Ausstellungsorte besichtigen können: den Burgplatz und die Burgkirche Oberwittelsbach, das Wittelsbacher Schloss Friedberg und die Benediktinerabtei Scheyern. Bis zu 150 000 Personen werden dazu innerhalb eines knappen halben Jahres erwartet.

    Doch das Konzept gerät ins Wanken. „Die Dinge wurden uns vom Staatlichen Bauamt anders dargestellt“, bedauert Landrat Metzger, der sich eine frühere Information gewünscht hätte. Jetzt sei absehbar, dass die endgültige Fertigstellung erst nach 2020 möglich ist. In den vergangenen Tagen führte Metzger darum zahlreiche Gespräche: „Ich dränge darauf, dass wir das so schnell wie möglich hinkriegen“, betont er.

    Zumindest als Ausstellungsraum soll das historische Gebäude an der Stelle der einstigen Wittelsbacher Burg also zur Verfügung stehen. „Ob die Kunstwerke drin hängen, ist egal. Wir brauchen keine eingeräumte Kirche,“ so der Landrat. Richard Loibl, der Direktor des Hauses der bayerischen Geschichte, habe bereits eine Idee für eine multimediale Aufbereitung entwickelt. Zudem gibt es auch Überlegungen, die Aichacher Innenstadt in das Ausstellungskonzept einzubeziehen. Bürgermeister Klaus Habermann sei da sehr offen, so Metzger.

    Während sich für das Friedberger Schloss die planmäßige Fertigstellung für Mitte 2018 abzeichnet, hakt es aber auch beim dritten Ausstellungsort, dem Kloster Scheyern. Dort hat es inzwischen mehrere Ortstermine gegeben, um die Frage zu klären, welche Gebäudeteile genutzt werden können, ohne die Patres in ihren Tagesabläufen zu stören.

    So sind auch bislang die Verträge nicht unterzeichnet, mit denen die beteiligten Kommunen die Verteilung von Aufgaben und Kosten untereinander regeln. Eigentlich hätte dies bis Ende April geschehen sollen. Zuvor müssten die offenen Fragen geklärt sein, betont der Landrat.

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