Wann die Bauarbeiten für die Erweiterung des Landratsamtes in Aichach wirklich beginnen, ist noch offen. Aber der Holzhybrid-Anbau kommt. Eine 36:18-Mehrheit im Kreistag hat am Montagabend bei einer Sitzung in der Aichacher Vierfachhalle für den Baudurchführungsbeschluss gestimmt. Es gibt aber eine Bremse im Beschluss: Sollten die Baukosten kurz vor oder dann bei der Ausschreibung des Großteils der Aufträge explodieren, dann kann die Reißleine vor dem Baustart gezogen werden.
Dafür stimmten, wie angekündigt, geschlossen die Kreisräte der CSU und der Grünen, und auch ein Teil der Freien Wähler. Dagegen votierten Kreisräte aus allen anderen Fraktionen (SPD, Freie Wähler, AfD, ÖDP, Unabhängige) - bis auf die Freien Wähler geschlossen.
Kreisräte diskutieren über Lehren aus Corona-Pandemie
Im Mittelpunkt der über zweistündigen Diskussion standen die Kosten: Insgesamt liegt die Berechnung (Stand Ende 2020) bei 21,6 Millionen Euro für einen Holzhybrid-Anbau in Richtung Münchener Straße und die Innensanierung des Altgebäudes. Diskutiert wurden aber auch die Lehren aus der Corona-Pandemie mit Homeoffice und Digitalisierung, sowie die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Jahren und dadurch sinkende Steuereinnahmen.
Die Befürworter der Erweiterung verwiesen auf die Raumnot im Landratsamt und die schlechten Bedingungen für die Mitarbeiter, aber auch für die Kunden, also die Bürger.
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