Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Aichach-Friedberg: In Aichach und Pöttmes finden Familien schnell Hilfe

Aichach-Friedberg

In Aichach und Pöttmes finden Familien schnell Hilfe

    • |
    In Affing, Aindling, Baar, Hollenbach, Inchenhofen, Petersdorf, Pöttmes, Rehling und Todtenweis stehen Angela Hammerl und Silvia Hradetzky (v. links) für Familien ein.
    In Affing, Aindling, Baar, Hollenbach, Inchenhofen, Petersdorf, Pöttmes, Rehling und Todtenweis stehen Angela Hammerl und Silvia Hradetzky (v. links) für Familien ein. Foto: Alice Lauria

    "Familie ist nicht gleich Familie", sagt Sozialpädagogin Julia Baur, Leiterin des Familienstützpunktes Ost in Aichach. Aber "man ist nie die einzige Familie, die eine Situation gerade genau so erlebt". Gemeint ist, dass das Angebot der Familienstützpunkte genau hier ansetzt: auf die individuellen Bedürfnisse einer jeden Familie eingehen und gleichzeitig vermitteln, dass viele Familien ähnliche Probleme kennen. So sollen sich die Betroffenen verstanden und weniger allein fühlen. Der Familienstützpunkt in Aichach wurde im Januar eröffnet, der Familienstützpunkt Nord in Pöttmes kam im Oktober dazu. Diese Anlaufstellen für Familien im Landkreis – einen weiteren Stützpunkt gibt es in Kissing – wollen auch ein Ort des Austausches sein.

    Familienstützpunkte sollen ein niederschwelliges Angebot darstellen, also möglichst viele Menschen ansprechen.. Dieser hier bietet Eltern-Kind-Spielgruppen an.
    Familienstützpunkte sollen ein niederschwelliges Angebot darstellen, also möglichst viele Menschen ansprechen.. Dieser hier bietet Eltern-Kind-Spielgruppen an. Foto: Kinderschutzbund (Symbolfoto)

    Die Schwerpunkte Bildung und Begegnung spielen dort eine wichtige Rolle. Durch Vorträge werden Wissen und Hilfe vermittelt. Begegnung ist in Form von zwanglosen Treffen zwischen Eltern zum lockeren Austausch bei künftigen Festen, Kursen oder Familienfrühstücken geplant. Durch Corona ist dieses Angebot derzeit noch schwierig umzusetzen, soll aber wieder in Angriff genommen werden, sobald es die Umstände zulassen.

    Beratung wird in Aichach gut angenommen

    Was jederzeit, kostenlos, unkompliziert und unverbindlich möglich ist, ist die Beratung. Diese wird in Aichach bereits gut angenommen. Die Beratung findet unter Einhaltung aller Corona-Vorsichtsmaßnahmen beispielsweise auch flexibel im Freien spazieren gehend oder auf dem Spielplatz statt, sodass der Nachwuchs nicht extra betreut werden muss. Das Ziel der Familienstützpunkte ist, Familien schnell und unkompliziert bei Fragen und Problemen rund um den Erziehungsalltag zu helfen. Bei Bedarf können sie an die jeweiligen speziellen Beratungsstellen vermittelt werden.

    Dieses "Netzwerken" ist ein ganz wichtiger Teil der Arbeit im Familienstützpunkt. Es gibt spezielle Beratungsstellen und Hilfsangebote für so ziemlich jedes Problem. Der Stützpunkt hilf dabei, den richtigen Ansprechpartner zu finden und kurzfristig Termine zu vereinbaren. Manchmal reicht es Eltern oder Jugendlichen aber auch, einfach nur ein offenes Ohr zu finden, um sich mal eine Stunde "Luft zu machen", wie es Julia Baur nennt.

    Julia Baur kümmert sich um die Belange der Familien in Aichach, Kühbach, Obergriesbach, Schiltberg und Sielenbach.
    Julia Baur kümmert sich um die Belange der Familien in Aichach, Kühbach, Obergriesbach, Schiltberg und Sielenbach. Foto: Alice Lauria

    Prävention ist ein wichtiges Schlüsselwort. "Der Wunsch ist, ein Angebot zu schaffen, dass viele Probleme und Beratungen gar nicht erst notwendig werden", bringt es Baur auf den Punkt. Somit sieht sich der Familienstützpunkt als Anlaufstelle für Eltern, Jugendliche, Alleinerziehende, Großeltern, Fachkräfte, eben Familien im Allgemeinen. Das Angebot und die Weitervermittlung an die jeweilige Fachstelle erfolgen in jedem Falle vollkommen freiwillig, unter Einhaltung der Schweigepflicht und ohne jegliche Verbindung zum Jugendamt.

    Zu vielen stets aktuellen Themen gibt es in Zukunft auch wieder Vorträge, etwa zur Trotz- oder Autonomiephase und zur Pubertät als schwierige Phase für Eltern und Jugendliche. Aus aktuellem Anlass gab es in jüngster Zeit viel Interesse am Thema Homeschooling. "Ich glaube nicht, dass wir die perfekte Lösung haben, sondern wir versuchen den Familien zu helfen, diese selbst zu finden." So werden Tipps und Ratschläge an die Hand gegeben. Bei einem zweiten Termin nach ein paar Wochen kann dann auf Wunsch Feedback von den Familien gegeben werden, ob oder inwiefern sich etwas verändert hat, beziehungsweise ob weiterer Beratungsbedarf besteht.

    Familienstützpunkt in Pöttmes gibt es seit Oktober

    Ganz am Anfang dieser spannenden Arbeit steht der erst im Oktober eröffnete Familienstützpunkt Nord in Pöttmes. Erschwert wird der Anfang hier durch den Teil-Lockdown, da sich die Räumlichkeiten im Pöttmeser Rathaus befinden und dieses derzeit für den Publikumsverkehr geschlossen ist. Somit fällt die Möglichkeit von ungezwungenen Gesprächen zwischen Tür und Angel weg. Dies bedauern Diplompädagogin und Traumafachberaterin Angela Hammerl sowie Kinderkrankenschwester und Erziehungsmediatorin Silvia Hradetzky. Beide Frauen kümmern sich gemeinsam um den neuen Familienstützpunkt in der Marktgemeinde.

    Die Zusammenarbeit mit Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie ausgelegte Flyer an verschiedenen Stellen wie Arzt- oder Hebammenpraxen sollen dabei helfen, die wichtige Arbeit des Stützpunktes bekannt zu machen. Auch im Pöttmeser Marktboten wird auf das neue Angebot hingewiesen. Man versucht trotz Corona und den damit verbundenen Einschränkungen Kontakte und Netzwerke zu schaffen und aufzubauen. Das Prinzip hinter beiden Familienstützpunkten ist dasselbe.

    Geschenke für Kinder in Osteuropa gesammelt

    Ein guter Weg, um derzeit mit den Menschen, Familien und Einrichtungen in Pöttmes ins Gespräch zu kommen, war das Projekt "Geschenk mit Herz". Hier wurden Geschenke für Kinder in Osteuropa gesammelt. Diese Päckchen, welche in Familien oder eben häufig in Kindergärten liebevoll bestückt und verziert und dann im Stützpunkt abgegeben wurden, helfen den neuen Familienstützpunkt ins Gespräch zu bringen. Außerdem zeige das Projekt eine sehr erfreuliche Hilfsbereitschaft und Bereitschaft zum Ehrenamt aus der Bevölkerung auf.

    "Unser Ziel ist es, trotz Corona aus der Bevölkerung zu erfahren, wo Bedarf ist", erklärt Silvia Hradetzky. Ein Schwerpunkt für die Mitarbeiterinnen in Pöttmes ist auch die direkte Unterstützung der Jugendlichen. "Jugendliche haben keine Anlaufstelle, gerade zur Zeit", sagt Angela Hammerl. Das Langzeitziel beider Einrichtungen ist es, eine Anlaufstelle für Familien zu schaffen, zu der man gerne kommt, um sich Rat zu holen. Zudem soll der Stützpunkt ein Ort sein, an dem man sich locker und ungezwungen austauschen und weiterbilden kann.

    Alles Wichtige über die Familienstützpunkte

    Familienstützpunkt Ost in Aichach:

    Wo: Bahnhofstraße 28, Aichach, hinter dem Sozialkaufhaus der Caritas

    Wer: Ansprechpartnerin ist Julia Baur

    Wie: von Montag bis Freitag erreichbar unter 08251/9346516 und 0151/10246664

    Trägerschaft: Caritasverband Aichach-Friedberg

    Zuständig für folgende Gemeinden: Aichach, Kühbach, Obergriesbach, Schiltberg und Sielenbach. In Kühbach gibt es bereits eine offene Sprechstunde an jedem ersten Mittwoch im Monat von 15.30 bis 17.30 Uhr im Pfarrstüberl gegenüber der Kindertagesstätte. Ähnliche Sprechstunden sind bei Bedarf auch in den anderen Gemeinden geplant.

    Familienstützpunkt Nord in Pöttmes:

    Wo: Marktplatz 18, Pöttmes, im Rathaus der Marktgemeinde

    Wer: Ansprechpartnerinnen sind Angela Hammerl und Silvia Hradetzky

    Wie: von Montag bis Freitag erreichbar unter 08253/9998360 und 0170/8324317

    Trägerschaft: Evangelisches Kinder- und Jugendhilfezentrum Augsburg

    Zuständig für folgende Gemeinden: Affing, Aindling, Baar, Hollenbach, Inchenhofen, Petersdorf, Pöttmes, Rehling und Todtenweis.

    Lesen Sie auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden