Bislang konnten sich alle Menschen im Wittelsbacher Land kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. Damit ist ab Montag, 11. Oktober, Schluss. Nur bestimmte Personengruppen müssen auch nach diesem Datum nichts für die Tests bezahlen. Zudem schließt das Bayerische Rote Kreuz (BRK) seine Teststationen im Landkreis. Wo sich Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises Aichach-Friedberg weiterhin auf das Virus testen lassen können.
Für manche im Wittelsbacher Land bleiben Corona-Tests kostenlos
Einige Apotheken im Landkreis testen weiterhin auf das Virus, zum Beispiel die Ludwigs-Apotheke in Friedberg. Dort sei man bereits in Übung, berichtet Geschäftsführerin Franziska Müller. Alleine im September haben sie und ihre Kolleginnen 1500 Menschen getestet. "Mittlerweile hat sich alles gut eingespielt", sagt Müller. Vor allem freitags herrsche in der Apotheke Hochbetrieb. Bis zu 100 Tests werden an diesem Tag durchgeführt. "Viele lassen sich testen, damit sie ihren Hobbies nachgehen können", sagt sie. Nun stehen Müller und ihr Team vor einer neuen Herausforderung.
Ab Montag, 11. Oktober, sind Corona-Tests grundsätzlich kostenpflichtig. Für bestimmte Personengruppen gibt es aber Ausnahmen. Zum Beispiel müssen Schwangere auch künftig nichts für einen Corona-Test bezahlen. Auch Menschen, die nach einer Quarantäne einen Corona-Test vorweisen müssen, brauchen diesen nicht zu bezahlen. Gleiches gilt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Auch Besucher und Beschäftige von Pflegeeinrichtungen können sich weiterhin kostenlos testen lassen.
Für Müller bedeutet das, dass sie kontrollieren muss, wer sich weiterhin unentgeltlich testen lassen kann. "Ich denke schon, dass es vermehrt zu Diskussionen mit einigen Kunden kommen wird", sagt die Apothekerin. Deswegen sei sie froh, dass Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, ein ärztliches Attest vorlegen müssen. Nur damit können sie sich weiterhin kostenlos testen lassen.
Großer Andrang in Zahnarztpraxis in Aichach
Auch in der Praxis von Dr. Radu Rizea in Friedberg können sich Menschen aus dem Wittelsbacher Land weiterhin auf das Virus testen lassen. "Ich glaube nicht, dass der Andrang in meiner Praxis größer wird", sagt Rizea am Telefon. Selbst wenn es anders kommen sollte, sieht er sein Team gut darauf vorbereitet. Momentan werden im Durchschnitt etwa fünf Tests pro Tag in seiner Praxis durchgeführt. Noch sei noch nicht absehbar, wie lange das so bleibt. "So lange die Leute es brauchen, werden wir Corona-Tests anbieten", sagt Rizea.
In der Zahnarztpraxis von Dr. Gabi Schindler-Hultzsch in Aichach konnten sich bislang Menschen kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. Eine Besonderheit war: Auch Kleinkinder unter einem Jahr wurden in der Praxis getestet. "Die Nachfrage war groß", sagt sie. Schindler-Hultzsch hat das Angebot ihrer Praxis immer als Übergangslösung gesehen, bis ausreichend Impfmöglichkeiten vorhanden sind. Das ist jetzt der Fall. Deswegen stellt sie das Testen ein.
Schindler-Hultzsch hat sich auch in der Teststation in der Aichacher Innenstadt engagiert, zusammen mit weiteren Apothekern, Ärzten, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK). Auch die
Helfer im Landkreis Aichach-Friedberg sollen entlastet werden
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) war nicht nur in Aichach in der Teststation in der Innenstadt und im Kreisgut aktiv, sondern noch in vier weiteren im Landkreis Aichach-Friedberg: in Friedberg, in Mering, in Kissing und in Pöttmes. Das endet nun. BRK-Kreisbereitschaftsleiter Mario Pettinger sagt: "Es war klar, dass wir das nicht dauerhaft machen können." Mindestens sieben Personen seien nötig, um eine Teststation zu betreiben. Auch er sieht die ehrenamtlich betriebenen Teststationen als Übergangslösung, bis die meisten Menschen die Möglichkeit haben, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen.
Vor allem die Teststation in der Aichacher Innenstadt war immer gut ausgelastet. "120 Tests pro Tag waren keine Seltenheit", sagt Pettinger. Besonders zur Urlaubszeit war der Andrang groß. Zuletzt machten den Helferinnen und Helfern auch die gestiegenen Anforderungen zu schaffen. "Es war für uns zum Beispiel schwierig, auch digitale Testnachweise auszustellen", sagt Pettinger. Deswegen sei nun ein guter Zeitpunkt, um die Teststationen zu schließen und die freiwilligen Helfer und Helferinnen zu entlasten.
Welche Teststationen im Wittelsbacher Land schließen
Für die Menschen im Landkreis bedeutet dies, dass es weniger Möglichkeiten gibt, sich auf Covid-19 testen zu lassen. Folgende Testzentren sind ab Montag, 11. Oktober, geschlossen:
- Affing: Mehrzweckhalle, Mühlweg 4.
- Aichach: Teststation Innenstadt, Stadtplatz 40, noch bis einschließlich Samstag, 9. Oktober, in Betrieb.
- Dasing: Mehrzweckhalle, Schulstraße 5, noch bis Samstag, 9. Oktober, in Betrieb.
- Friedberg: Pfarrzentrum St. Jakob, Pfarrstraße 1, noch bis Sonntag, 10. Oktober, in Betrieb.
- Kissing: Mehrzweckhalle, Bahnhofstraße 69, noch bis Sonntag, 10. Oktober, in Betrieb.
- Mering: Mehrzweckhalle, Luitpoldstraße 8
- Pöttmes: Schulaula, Gartenstraße 28.
Die Teststation am Aichacher Stadtplatz ist am Samstag, 9. Oktober, wegen der Museumsnacht eigens von 15 bis 18 Uhr statt am Vormittag geöffnet. Dort können sich alle Gäste kostenfrei vom BRK testen lassen.
In Aichach besteht weiterhin die Möglichkeit, sich in der Teststation im Innenhof des Kreisgutes testen zu lassen. Wer keinen Anspruch auf einen kostenlosen Test hat wie Schwangere oder Kinder und Jugendliche, zahlt ab Montag für den Schnelltest 17 Euro. Ein PCR-Test kostet 69 Euro, wie das Landratsamt am Donnerstag mitteilte. Geöffnet ist das Testzentrum montags bis freitags von 8 bis 12.45 sowie 13.30 und 16.30 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 13 und 13.45 bis 18 Uhr. Die Terminbuchung ist weiter über die Webseite des Landratsamtes oder unter: https://www.vitotest.de/aichach möglich. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, sich im Landkreis testen zu lassen. Eine genaue Übersicht gibt es auf der Seite des Landratsamtes Aichach-Friedberg unter: https://corona-aic-fdb.de/testen-impfen/.