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Aichach-Friedberg: Aichach-Friedberg: Grüne streiten über Kandidaten für die Bundestagswahl

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Aichach-Friedberg: Grüne streiten über Kandidaten für die Bundestagswahl

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    Christina Haubrich, Stefan Lindauer und Marion Brülls (von links) sind von ihren Kollegen in Augsburg-Land kalt erwischt worden.
    Christina Haubrich, Stefan Lindauer und Marion Brülls (von links) sind von ihren Kollegen in Augsburg-Land kalt erwischt worden. Foto: Andreas Alt (Archiv)

    Bei ihrer Kreisversammlung konnten die Landkreis-Grünen wegen fehlender Beschlussfähigkeit nicht alle Tagesordnungspunkte erledigen, dafür führte die Besprechung der Bundestagswahl 2021 zu einer emotionalen Diskussion. Sie wurde per Videokonferenz mit Simone Linke, Sprecherin vom Kreisverband Augsburg-Land, ausgetragen.

    Auslöser der hitzigen Debatte war die Entscheidung des Kreisverbands Augsburg-Land, eine jahrelang bestehende Vereinbarung in Bezug auf den gemeinsamen Bundestagskandidaten aufzukündigen. Beide Kreisverbände schicken gemeinsam einen Kandidaten in die Bundestagswahl. Bis dato war klar, dass das abwechselnd geschieht. Einmal stellen die Aichach-Friedberger den Kandidaten, beim nächsten Mal die Grünen aus dem Augsburger Land wie 2017. Nun wären wieder die Aichach-Friedberger an der Reihe gewesen. Parteikollegen von Augsburg-Land informierten sie allerdings darüber, sich gegen ein Fortführen dieser Vereinbarung ausgesprochen zu haben. Das sei bereits per Abstimmung entschieden.

    Haubrich: Sind überrumpelt worden

    Die Landtagsabgeordnete und Sprecherin des Kreisverbands Aichach-Friedberg, Christina Haubrich, sagte zu Beginn der Sitzung: „Wir sind überrumpelt worden und fühlen uns vor den Kopf gestoßen.“ Sie stellte aber auch ganz klar fest: „Rein rechtlich gesehen ist es in Ordnung, was Augsburg-Land macht.“ Abgeordnete Haubrich stellte heraus, worum es den Grünen im Wittelsbacher Land vor allem geht: „Wir hätten gerne längeren Vorlauf gehabt.“

    Damit sie im Namen des Kreisverbandes Augsburg-Land dazu Stellung nehmen konnte, wurde dessen Sprecherin Simone Linke per Videokonferenz zugeschaltet. Dies gab den Anwesenden die Möglichkeit, Linke mit ihren Reaktionen zu konfrontieren. Linke erklärte: „Das Agreement war sinnvoll, solange keine Kandidaten gefunden werden konnten.“ Die aktuelle Situation sei nun aber, „dass es jetzt mehr Interessenten gibt“. Haubrich erläuterte: „Was wir uns gewünscht hätten, wäre einen gemeinsamen demokratischen Prozess gehen zu dürfen“, um „die Kandidaten gegenseitig vorzustellen und vorzubereiten“. Linke erklärte, das Thema sei erst in der Kreisversammlung im Juli aufgekommen, denn „wir haben jetzt auch viele Neumitglieder, die bis vor Kurzem nichts von dieser Vereinbarung wussten“. Schlussendlich habe sich die Mehrheit dafür ausgesprochen, den Kandidaten zu wählen, der am überzeugendsten sei, unabhängig aus welchem Kreisverband er komme, versicherte Linke. Aktuell sieht es ihr zufolge nach drei Kandidaten allein im Augsburger Kreisverband aus.

    Brülls: Ein unsolidarischer Akt

    Marion Brülls, Ortsverbandssprecherin aus Friedberg, tat ihren Unmut deutlich kund: „Für mich ist diese kurzfristige Aufkündigung der Vereinbarung eurerseits ein unsolidarischer Akt.“ Die Augsburger Kollegen hätten das bisher stets gute Miteinander aufgekündigt. Das sei „nicht gut für unseren gemeinsamen Wahlkampf“.

    Kreissprecher Stefan Lindauer hielt sich aus der Diskussion weitgehend heraus. Er selbst hatte beabsichtigt, für die beiden Kreisverbände bei der Bundestagswahl anzutreten. Aufgrund der neuen Situation wird er nun gegen die Augsburger Kandidaten antreten. Die Entscheidung fällt bei der Aufstellungsversammlung, die voraussichtlich Ende Oktober stattfindet.

    Fahrraddemo in Friedberg

    Am Ende machte Marion Brülls noch auf eine geplante Fahrraddemo am Samstag, 19. September, ab 13 Uhr am Marienplatz in Friedberg aufmerksam. Die Veranstaltung soll auf die „desolate Situation für Fahrradfahrer in Friedberg“ aufmerksam machen, wie Brülls betonte.

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