Feuer löschen – diese Kernaufgabe der freiwilligen Feuerwehren ist in den vergangenen Jahren auch im Landkreis Aichach-Friedberg immer mehr in den Hintergrund gerückt. Denn die Einsatzschwerpunkte haben sich verschoben. Breiten Raum nehmen längst die sogenannten technischen Hilfeleistungen ein. Darunter fällt die Beseitigung von Sturm- oder Hochwasserschäden ebenso wie die Rettung von Tieren oder die Beseitigung einer Ölspur.
![Christian Happach ist Kreisbrandrat im Landkreis Aichach-Friedberg. Christian Happach ist Kreisbrandrat im Landkreis Aichach-Friedberg.](https://images.mgpd.de/img/100353913/crop/c1_1-w100/2017145836/726306950/copy20of20brandgsried3aug20207tif.jpg)
Feuerwehren verzeichnen viel mehr technische Hilfeleistungen als Brände
Vor allem kleinere Wehren, die aufgrund ihrer geringen Mitgliederzahl werktags keine Einsatzbereitschaft gewährleisten können, verzeichnen manchmal nur einen oder zwei Einsätze im Jahr, während die technischen Hilfeleistungen deutlich darüber liegen. Diese sind aber auch bei größeren Wehren in der Regel klar in der Überzahl.
In den vergangenen Wochen kam es im Wittelsbacher Land zu mehreren Großbränden, bei denen Feuerwehren, Rettungsdienst und Polizei gefordert waren. Vor allem für die freiwilligen Feuerwehren rückte damit ihre originäre Aufgabe wieder in den Vordergrund; die technische Hilfeleistung gehörte in Deutschland nämlich ursprünglich nicht dazu.
Vor zwei Jahren fand am Seeanger bei Pöttmes eine Feuerwehr-Übung statt
Aktive Feuerwehrmitglieder absolvieren unzählige Übungen, Lehrgänge und Prüfungen, um für den Einsatz gerüstet zu sein. Auch wenn sich Kreisbrandrat Christian Happach beileibe kein Feuer herbeiwünscht, sagt er auf Anfrage: Bei Bränden wie am Seeanger, in Paar, Ried oder Burgadelzhausen sähen Feuerwehrleute, wofür sie so oft geübt hätten.
Das Feuer vom Mittwochabend sei dafür ein gutes Beispiel. Denn Happach zufolge fand erst vor zwei Jahren eben am Seeanger eine große Feuerwehrübung statt, bei der für den Ernstfall geprobt wurde. „Es zeigt sich: Das ist für beide Seiten gut“, so der Kreisbrandrat. Die Feuerwehrler gewännen Sicherheit im Einsatz. Die Anwohner hätten Gewissheit, dass die Helfer gut ausgebildet seien und sich vor Ort schnell zurechtfänden.
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