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Aichach-Friedberg: Golf und Co. - welchen Sport Sie noch ausüben können

Aichach-Friedberg

Golf und Co. - welchen Sport Sie noch ausüben können

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    Golfer müsste man sein: Denn die Sportart ist unter Einschränkungen nach wie vor erlaubt. So auch auf der Anlage in Tegernbach.
    Golfer müsste man sein: Denn die Sportart ist unter Einschränkungen nach wie vor erlaubt. So auch auf der Anlage in Tegernbach. Foto: Elisa Glöckner (Symbol)

    Alleine oder zu zweit Joggen, Radeln, etwas häusliche Gymnastik – viel mehr war nicht drin beim umfassenden Corona-Lockdown im Frühjahr. Seit Anfang November gelten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wieder Einschränkungen – im sogenannten „Lockdown Light“. Für den Vereins- und Freizeitsport im Landkreis Aichach-Friedberg bedeutet dies einen weitgehenden Stillstand. Anders als im Frühjahr war diesmal aber im Individualbereich etwas mehr an sportlicher Bewegung gestattet. Unter Einschränkungen dürften dafür sogar Sportanlagen genutzt werden. Welcher Sport noch geht, und welcher nicht.

    Seit Freitag gibt es erneut strengere Regeln. Die bayerische Staatsregierung hat nun sämtliche Hallen geschlossen. Nur noch Schulsport ist ab sofort im Indoorbereich erlaubt. Vorausgegangen war eine Klage mehrere Fitnessstudio-Betreiber. Ein Gericht gab der Klage statt, dass alle Sportstätten gleich zu behandeln seien. Die bayerische Staatsregierung reagierte prompt und seit Freitag sind fast sämtliche Indoor-Aktivitäten untersagt.

    Neue Corona-Regel trifft Friedberger Tennisspieler

    Diese neue Regelung trifft vor allem den TC Friedberg. Seit Mitte September waren die Tennisspieler dort unter dem Hallendach aktiv. Die vier Plätze dürften gleichzeitig genutzt werden. Einen Punktspielbetrieb gab es zwar nicht und das normale Training musste ebenfalls ruhen, aber TCF-Präsident Stephan Pasdera freute sich dennoch über den Andrang: „Auf der anderen Seite hat das Kapazitäten für Einzelspieler frei gemacht. Doppel war nicht erlaubt, aber dadurch haben manche sogar öfter gespielt als in normalen Jahren“, so Pasdera. Damit ist es nun aber vorerst vorbei. Auch die Halle des TCF ist nun mindestens bis Ende November geschlossen. Der Andrang sei groß gewesen. „Das ist echt schade, denn es hat alles gut funktioniert“, so Pasdera, der am Donnerstagabend alle Hände voll zu tun hatte: „Nachdem ich vom Gerichtsurteil hörte, dass Fitnessstudios wieder öffnen dürfen, war mir klar, was kommt. Eine Gleichbehandlung würde sicher nicht positiv ausfallen, sondern eher negativ. Wir mussten umgehend die Mitglieder informieren und schauen, dass um 8 Uhr am Freitag nicht die Spieler vor der Halle stehen.“

    Bis Freitag waren die Tennisspieler des TC Friedberg noch in der Halle aktiv. Jetzt darf nur noch auf den Freiplätzen gespielt werden.
    Bis Freitag waren die Tennisspieler des TC Friedberg noch in der Halle aktiv. Jetzt darf nur noch auf den Freiplätzen gespielt werden. Foto: Sebastian Richly

    Insgesamt akzeptiert der TCF aber die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung. Schon im Telefongespräch am Mittwoch hatte Pasdera wohl eine leise Vorahnung: „Wir haben im Vergleich zu anderen Sportarten ein Privileg und dürfen unter Auflagen auch duschen, was im Winter nicht so verkehrt ist. Wir wissen das zu schätzen“ Ganz eingestellt ist der Betrieb aber auch jetzt beim TCF nicht, denn die Plätze im Freien sind nach wie vor geöffnet: „Normalerweise fangen wir schon Anfang November an, die ersten Plätze winterfest zu machen. Nicht wegen der Witterung, sondern weil es einfach auch Zeit braucht. Da wir schon damit rechnen mussten, dass ab Anfang November in der Halle nichts mehr geht, haben wir die Plätze offengelassen.“ Dennoch könne das die Halle nicht ersetzen. Pasdera: „Für das Wochenende bei schönem Wetter ist das ganz gut, aber es wird ab 16.30 Uhr dunkel, da wird das spielen unter der Woche schwierig.“

    Was Golfer in Corona-Zeiten beachten müssen

    Streng sind die Corona-Auflagen beim Golfclub Tegernbach. Geselligkeit nach der Runde im Klubrestaurant? Duschen? Beides Fehlanzeige. Die Startzeiten sind genau reglementiert, vor und nach dem Spiel heißt das oberste Gebot: Abstand halten! Das fällt beim Golfspiel auf dem weitläufigen Freigelände relativ leicht. Aktuell sind dort nur Solospieler oder maximal Zweier-Gruppen unterwegs, wenn die Spieler nicht dem gleichen Hausstand angehören. Für Tegernbachs Manager Alexander Burkhart ist es wichtig, dass zumindest die Mitglieder auf ihre Kosten kommen: „Es ist ein eingeschränkter Betrieb, aber zumindest können wir ein Angebot machen. Es sind aktuell auch fast ausschließlich unsere Mitglieder auf dem Grün.“

    Dennoch sei das kein Dauerzustand: „Es ist ein Kommen und sofort wieder Gehen. Für viele gehört zum Golfsport aber mehr dazu. Wir sind froh, dass gespielt werden kann.“ Ein Risiko sieht Burkhart nicht: „Wo gibt es sonst so viel Abstand wie beim Golfen?“ Der Andrang sei derzeit groß, wobei das auch an den äußeren Bedingungen liegt: „Es wird deutlich früher dunkel, weshalb die Zeiten natürlich begrenzt sind“, so Burkhart. Zwischen drei und dreineinhalb Stunden befinden sich die Spieler aktuell durchschnittlich auf dem Grün. Burkhart: „Zu zweit ist man ohnehin deutlich schneller. Es gibt keine Probleme, dass jemand zu lange braucht.“ Auch sonst gibt es ein paar Regeln zu beachten. Die Fahnen in den Löchern dürfen nicht berührt werden und auch eine zeitraubende Suche nach dem Golfball ist zu unterlassen.

    Die Kühbacherin Sophie Oksche darf ihrer Sportart, dem Rudern, nachgehen.
    Die Kühbacherin Sophie Oksche darf ihrer Sportart, dem Rudern, nachgehen. Foto: Deutscher Ruderverband/Dieter Seyb

    Rudern: Eine Kühbacherin darf weiter trainieren

    Sondererlaubnisse gibt es hier nicht nur wegen des Individualsports, sondern auch aus Tierschutzgründen. Denn Reiter müssen die Bewegung ihrer Pferde sicherstellen. Dazu gehören auch Ausritte (hier nur zu zweit oder aus einem Hausstand). Allerdings sind in den Reitvereinen meist zeitliche Limits vorgegeben, die für die Grundversorgung ausreichen müssen und zu langes Verweilen auf der Anlage verhindern sollen.

    Im Gegensatz zu den meisten Sportlern aus dem Wittelsbacher Land ist für die Kühbacherin Sophie Oksche derzeit Training angesagt. Die Ruderin, die für den Donau-Ruderclub Ingolstadt startet, gehört zum Kader des Deutschen Ruderverbands und darf deshalb weiterhin ihren Sport ausüben. Die Corona-Pandemie hat aber auch Auswirkungen für Oksche, die im September mit dem Frauen-Achter Bronze bei der Europameisterschaft holte. Denn eigentlich würde sich die 25-Jährige aktuell im Trainingslager in Portugal befinden. Daraus wurde aber nichts. Stattdessen trainiert die Kühbacherin aktuell in Potsdam.

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