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Aichach-Friedberg: Gesundheitsamt zieht Bilanz nach Corona-Fällen auf Spargelhof

Aichach-Friedberg

Gesundheitsamt zieht Bilanz nach Corona-Fällen auf Spargelhof

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    Beendet ist laut Gesundheitsamtsleiter Friedrich Pürner das "Positiv-Geschehen"  in einem Spargelbetrieb in Inchenhofen.  Dort waren 96 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.
    Beendet ist laut Gesundheitsamtsleiter Friedrich Pürner das "Positiv-Geschehen" in einem Spargelbetrieb in Inchenhofen. Dort waren 96 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Foto: Ulrich Wagner (Archivfoto)

    Als einziger „Corona-Hotspot“ Deutschlands hat der Landkreis Aichach-Friedberg um Fronleichnam herum bundesweit Bekanntheit erlangt. Im Zentrum des Geschehens: der Inchenhofener Spargelbetrieb Lohner. Dort waren insgesamt 96 von 525 Mitarbeitern positiv auf das Coronavirus getestet worden. Mittlerweile sind die letzten Saisonarbeiter aus der Quarantäne entlassen und nach einer abschließenden Untersuchung am Freitag abgereist. Bei einem Pressegespräch erklärt Gesundheitsamtsleiter Friedrich Pürner das „Positiv-Geschehen“, wie er es nennt, für beendet.

    Pürner betont ausdrücklich, es habe sich nicht um einen Corona-Ausbruch gehandelt. Seine Begründung: Kein einziger der positiv Getesteten und unter Quarantäne gestellten Arbeitskräfte sei krank gewesen, kein einziger habe irgendwelche für Covid-19 typischen Symptome gezeigt. Pürner, der zusätzlich zu seinem Medizinstudium mehrere Facharztausbildungen, darunter Epidemiologie, absolviert hat, sagt, er traue sich schon zu, das zu erkennen. „Die Infizierten waren zum Zeitpunkt des Abstrichs nicht krank.“

    Auch die ersten beiden Infizierten hätten keine Covid-19-Symptome gezeigt. Sie seien bei Untersuchungen wegen anderer Beschwerden getestet worden. Ein „Hotspot“ sei der Betrieb also nur mit positiv Getesteten gewesen, nicht mit Erkrankten. Im Vergleich dazu, würden zum Beispiel bei der Grippe nur tatsächlich Erkrankte in der Statistik aufgeführt.

    Kritik in sozialen Netzwerken an Chef des Aichacher Gesundheitsamtes

    Pürner war wegen seines Vorgehens in Leserbriefen und sozialen Netzwerken massiv kritisiert worden. Der Gesundheitsamtsleiter hat dazu bereits ausführlich Stellung genommen. Er hätte früher Reihentests vornehmen müssen und decke das Unternehmen, lauteten Vorwürfe. Pürner bekräftigt, die Kontaktpersonen seien zu einem Zeitpunkt getestet worden, als ein aussagekräftiges Ergebnis zu erwarten war – entsprechend den Vorgaben des Gesundheitsministeriums.

    Er verweist zudem auf die ergriffenen Schutzmaßnahmen. Das Unternehmen habe „alles richtig gemacht, soweit wir das gesehen haben“. Das Gesundheitsamt sei bereits vor den ersten Fällen in dem Betrieb gewesen, und seitdem viele Stunden mit dem Geschehen beschäftigt gewesen, auch an Wochenenden und Feiertagen.

    Zusammenfassend stellt Pürner fest, es habe keinen signifikanten Anstieg der Infektionen in der Bevölkerung gegeben, insbesondere nicht in Inchenhofen. „Da möchte ich schon meinen, dass unsere Arbeit gut war.“ Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamtes, betont, Aufgabe des Gesundheitsamtes sei es hier gewesen, die Verbreitung des Virus zu unterbinden. „Das ist gelungen.“

    Aichach-Friedberg: Eine Neuinfektion am Montag, eine weitere am Dienstag

    Zuletzt lag die Zahl der Neuinfektionen im Wittelsbacher Land bei Null. Am Montag meldete das Landratsamt einen Neuinfizierten. Auch dieser weist laut Pürner keine für Covid-19 typischen Symptome auf. Er sei bei einer Untersuchung wegen einer anstehenden Klinik-Behandlung getestet worden.

    Am Dienstagnachmittag kam ein weiterer neuer Fall dazu. Von einem Bewohner einer kleinen Asylbewerberunterkunft in Mühlhausen (Gemeinde Affing) liegt dem Gesundheitsamt ein positiver Covid-19-Test vor. Der Bewohner wurde umgehend alleine in einer separaten Unterkunft untergebracht. Das Gesundheitsamt hat auch sechs Kontaktpersonen unmittelbar unter Quarantäne gestellt und ermittelt mögliche weitere. Die positiv getestete Person zeigt keine typischen Covid-19-Symptome.

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