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Aichach-Friedberg: Geschäfte öffnen nach sechs Wochen - wie groß ist der Andrang?

Aichach-Friedberg

Geschäfte öffnen nach sechs Wochen - wie groß ist der Andrang?

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    Viele Geschäfte in Aichach  haben seit Montag wieder geöffnet. Yahya Alhmidi aus Aichach freut sich, dass seine Tochter und er sich die Schuhe ansehen können, bevor sie sie kaufen.
    Viele Geschäfte in Aichach haben seit Montag wieder geöffnet. Yahya Alhmidi aus Aichach freut sich, dass seine Tochter und er sich die Schuhe ansehen können, bevor sie sie kaufen. Foto: Gerlinde Drexler

    Glas- oder Plexiglaswände schirmen die Mitarbeiter an der Kasse ab, Markierungen auf dem Boden weisen Kunden auf den Mindestabstand hin. Nach sechs Wochen durften am Montag Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis 800 Quadratmeter wieder öffnen. In Aichachs Stadtmitte war zwar mehr Betrieb als während der vergangenen Wochen. Die Kunden reagierten auf die Lockerung aber eher verhalten und gingen gezielt einkaufen.

    Um die Sessel, in denen Kunden in der Bücherei Rupprecht sonst sitzen und in Büchern schmökern können, sind Absperrbänder gewickelt. Die Kinderspielecke ist leer geräumt. Warum das gerade so ist, erklärt Filialleiterin Susanne Schneider: „Die Läden sollen nicht zum Verweilen einladen.“ Obwohl damit eigentlich genau das fehlt, was Kunden in Buchläden gerne machen, ist Schneider froh, dass sie endlich wieder öffnen kann. „Für uns ist das toll, weil wir endlich wieder persönlichen Kontakt pflegen können.“

    Geschäfte in Aichach wieder offen: Andrang hält sich in Grenzen

    Am Vormittag sei auch einiges los gewesen, erzählt sie. Die Filialleiterin ist froh, dass trotzdem nie mehr als die erlaubte Personenanzahl ins Geschäft kam: „Es wäre mir unangenehm gewesen, wenn ich unsere Kunden zum Warten vor die Tür hätte schicken müssen.“ Ein Infoschild an der Tür weist darauf hin, dass Maskenpflicht besteht und der Mindestabstand eingehalten werden muss. Daran hätten sich die Kunden auch alle gehalten, sagt Schneider.

    Das gleiche berichtet Birgit Winkler vom Schuhhaus Winkler. „Die Kunden sind sehr diszipliniert.“ Sie würden am Eingang warten und Abstand halten. Vorsichtshalber besorgte die Inhaberin 1000 Schutzmasken, die Kunden bei ihr gegen eine Gebühr von zwei Euro kaufen können. Bis jetzt habe aber jeder eine eigene Maske dabeigehabt, sagt Winkler.

    Aichacher stellen sich mit Auslieferungen gegen die Corona-Krise

    Sie überbrückte die geschlossene Zeit mit der Auslieferung von Kinderschuhen. Am Freitag sei keine Nachfrage mehr gewesen, weil die Kunden wussten, dass der Laden wieder öffnen würde, erzählt sie. Während es im Laden bei Kindern manchmal „ein Riesending“ sei, den Schuh zu finden, der ihnen gefällt, sei das bei der Auslieferung gar kein Thema gewesen, erzählt sie. Yahya Alhmidi aus Aichach ist froh, dass er zusammen mit seiner Tochter wieder im Laden einkaufen kann. Dort könne er sich die Schuhe, die er kaufen will, ansehen, sagt er.

    Ein Stein sei ihr vom Herzen gefallen, als sie von der Lockerung hörte, sagt Lisa Steinruck, die zusammen mit ihrem Mann Hannes den Laden Blue Point betreibt. „Ich habe die Begegnung mit den Menschen vermisst.“ Sie macht den Kunden, die in den Laden kommen, ein Kompliment: „Sie sind alle sehr vorsichtig, tragen Mundschutz und halten Abstand.“

    Aichacher Geschäfte öffnen, Kunden kaufen gezielt ein

    Bummler seien keine unterwegs, ist ihr aufgefallen. „Die Leute kommen, weil sie etwas Konkretes kaufen wollen.“ Am ersten Tag habe sie noch nicht so viel verkauft, sagt Steinruck. Sie glaubt, dass die Leute ihr Geld zusammenhalten und erst mal abwarten wollen.

    Maximal zehn Kunden dürfen gleichzeitig im Mode- und Jeansshop am Stadtplatz sein. Darauf weist ein Schild an der Eingangstüre hin. „Bis jetzt ist es noch verhalten“, sagt Filialleiterin Corina Bernhard. Sie hatte aber auch damit gerechnet, dass sich am Anfang viele noch nicht trauen würden. Eine andere Vermutung von ihr ist: „Vielleicht ist auch der Mundschutz abschreckend.“ Der sei schon gewöhnungsbedürftig.

    Sie ist froh, dass sie nach sechs Wochen das Geschäft wieder aufschließen kann. Der Laden ist voll mit Kleidung – allerdings mit Frühjahrsware. Die Sommerkleidung, nach der die Kunden jetzt eher fragen würden, sei noch nicht da, sagt Bernhard. „Wir hatten die vergangenen fünf Wochen Lieferstopp.“ In der Zeit hielt sie sich mit einem Lieferservice an die Kunden etwas über Wasser. Je nachdem, wie das Ladengeschäft laufe, überlegt die Filialleiterin, ob sie die Öffnungszeiten anpassen wird.

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