Es war abzusehen, doch nun herrscht traurige Gewissheit. Aufgrund der Corona-Pandemie sollen laut Beschluss der Bundesregierung bis Ende August keine Großveranstaltungen mehr stattfinden. Das bedeutet auch das Aus für das Kühbacher Brauereifest in diesem Jahr. Bereits vor mehr als zwei Wochen war klar, dass auch in Unterbaar 2020 kein Brauereifest stattfinden wird.
In Kühbach stand bis zuletzt immer die Frage im Raum: „Findet das Fest statt“ – die Antwort ist nun gefallen und die Enttäuschung groß, wie Brauereibesitzer Umberto Freiherr von Beck-Peccoz mitteilt: „Was das bedeutet, kann man allein schon daran ermessen, dass seit anderthalb Monaten täglich über sämtliche Kanäle immer dieselbe Frage bei uns einging. Es ist das erste Mal, dass das traditionsreiche Fest ausfallen muss.“ Seit 1987 wird in Kühbach von Christi Himmelfahrt bis zum letzten Sonntag vor Pfingsten an vier Tagen gefeiert. „Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber wir müssen die Absage als wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus sehen“, so Beck-Peccoz weiter.
Laut dem Brauereibesitzer kommen rund 20.000 Gäste jährlich aus der Region zum Brauereifest nach Kühbach.„Für viele Madln und Burschen war das ein Fixstern im Jahreskalender. Schade ist die Absage natürlich auch für unsere Kühbacher Vereine“, so Beck-Peccoz, der aber bereits nach vorne blickt: „Wir müssen das Beste daraus machen. Hoffentlich können wir dann 2021 wieder auf dem Brauereifest feiern.“
Unterbaarer Brauereifest: Veranstalter legen sich früh fest
Diese Hoffnung hat man auch in Unterbaar. Franz Groß von Trockau, der Besitzer der Schlossbrauerei, ist optimistisch: „Wenn alles normal läuft, findet das Fest an Pfingsten 2021 wieder statt. Wir sind da guter Dinge.“ Das diesjährige Brauereifest in Unterbaar, dass vom 28. bis 31. Mai hätte stattfinden sollen, wurde bereits am 1. April abgesagt. Auch der Maibaumwettbewerb fällt aus. Von Trockau: „Es ging in die entscheidende Vorbereitungsphase. Nicht nur wir, sondern auch die Musiker, Security und viele mehr wollten Gewissheit. In Anbetracht des Risikos haben wir uns schweren Herzens für eine frühzeitige Absage entschieden, um den Schaden zu minimieren.“
Nach dem Verbot der Bundesregierung sieht er sich bestätigt: „Wir hatten schon mit so etwas gerechnet und deshalb früh entschieden“, so der Brauereibesitzer, der hinzufügt: „Selbst wenn es erlaubt gewesen wäre, hätten wir das Risiko nicht eingehen wollen. Wir wollen kein zweites Ischgl sein und zum Corona-Herd werden.“
Durchschnittlich 12.000 bis 13.000 Besucher kommen an den vier Tagen zu dem großen Fest nach Unterbaar. Nach der Absage meldeten sich viele Gäste: „Alle waren enttäuscht. Aufgrund des Datums hielt es einer für einen Aprilscherz. Dem war aber leider nicht so. Wir sind alle enttäuscht, können aber nichts machen. Die Gesundheit geht vor.“
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