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Aichach-Friedberg: Die Öko-Modellregion Paartal wächst

Aichach-Friedberg

Die Öko-Modellregion Paartal wächst

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    Um die Unterstützung der ökologischen Landwirtschaft geht es in der Öko-Modellregion Paartal.
    Um die Unterstützung der ökologischen Landwirtschaft geht es in der Öko-Modellregion Paartal. Foto: Birgit Hassan (Symbolfoto)

    Die Stadt Schrobenhausen, die Gemeinde Waidhofen (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) und der Markt Hohenwart (Kreis Pfaffenhofen an der Ilm) haben sich Anfang dieses Jahres nachträglich um die Erweiterung der Öko-Modellregion Paartal ÖMR beworben und nun einen positiven Bescheid vom Landwirtschaftsministerium erhalten. Das geht aus einer Mitteilung der ÖMR hervor.

    Damit erweitert die ÖMR das ursprünglich angedachte Projektgebiet entlang der Paar um die angrenzenden Teile in den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen. Mit der ÖMR soll die ökologische Landwirtschaft unterstützt und gefördert und eine neue Anlaufstelle für Landwirte, Verbraucher, Lebensmittelproduzenten und andere interessierte Akteure geschaffen werden.

    Vertreter der neu beigetretenen Gemeinden und der Landkreise, der ÖMR und des Vereins Wittelsbacher Land: (vordere Reihe von links) Kerstin Schnapp, Jürgen Haindl, Erwin Kothmayr, Harald Reisner, Kathrin Seidel; (hintere Reihe von links) Klaus Angermeier, Landrat Klaus Metzger und David Hein.
    Vertreter der neu beigetretenen Gemeinden und der Landkreise, der ÖMR und des Vereins Wittelsbacher Land: (vordere Reihe von links) Kerstin Schnapp, Jürgen Haindl, Erwin Kothmayr, Harald Reisner, Kathrin Seidel; (hintere Reihe von links) Klaus Angermeier, Landrat Klaus Metzger und David Hein.

    Noch vor zwei Jahren hatte der Schrobenhauser Stadtrat gegen den Anschluss gestimmt. Es gab Bedenken, dass die Mitgliedschaft bei der ÖMR einem großen Infrastrukturprojekt in Schrobenhausen im Wege stehen könnte. Diese Bedenken wurden zwischenzeitlich ausgeräumt, weshalb der Stadtrat im September für eine nachträgliche Bewerbung zur ÖMR Paartal stimmte.

    Öko-Modellregion wächst bis Hohenwart

    Durch den ersten Negativbescheid der Stadt Schrobenhausen 2019 war allerdings kein zusammenhängendes Gebiet entlang der Paar zustande gekommen, sodass sich die Gemeinde Waidhofen und der Markt Hohenwart der ÖMR nicht anschließen konnten. Der Wille wäre da gewesen, in beiden Gemeinden lagen positive Beschlüsse der zuständigen Gremien vor. Beide Gemeinden bekräftigten mit mehrheitlichen Beschlüssen jetzt ihren Beitrittswillen. Alle drei Gemeinden sind nun auch Fördermitglieder des Wittelsbacher Land Vereins.

    Durch diese Erweiterung sollen sich vielfältige Kooperations- und Vernetzungsmöglichkeiten im ökologischen und nachhaltigen Landbau entlang der Paar ergeben und die regionale Wertschöpfung gestärkt werden, heißt es in der Mitteilung der Öko-Modellregion Paartal.

    Mehr Landwirte sollen zum Umstellen motiviert werden

    Die drei Gemeinden verfolgen darüber hinaus klare Ziele mit dem Eintritt in die Öko-Modellregion: Mehr Landwirte sollen motiviert und unterstützt werden, ihren Betrieb auf ökologischen Landbau umzustellen. Denn auch die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, die Stärkung von Biodiversität und Wasserqualität soll verfolgt werden.

    Als zweiten Schritt ist es der Stadt Schrobenhausen und der Gemeinde Waidhofen laut Mitteilung wichtig, die Ökobetriebe und auch den Dialog zwischen Landwirten und Verbrauchern zu stärken. Gute Vermarktungsstrategien für regionale Bioprodukte seien ein Kernproblem: Regionale Bioprodukte kämen nicht beim Verbraucher an.

    Auch Hohenwart erhofft sich eine bessere Vermarktung. Damit sollen bestehende ökologisch wirtschaftende und familiär geführte landwirtschaftliche Betriebe erhalten und gefördert werden. Die regionalen Wirtschaftskreisläufe sollen belebt und durch mögliche Vernetzungen von Landwirtschaft und Lebensmittelhandwerk zudem gestärkt werden.

    Neue Impulse für Nachhaltigkeit

    Mit der Teilnahme an der ÖMR könnten neue Nachhaltigkeitsimpulse sowie ein Standortvorteil im Hinblick auf Ressourcenschutz für nachfolgende Generationen, aber auch für die touristische Entwicklung der Region gesetzt werden. Eine ökologische Ausrichtung der Paartal-Gemeinden werde für die einheimische Bevölkerung und auch für den Tourismus immer wichtiger. Daher solle der Einsatz heimischer Ökolebensmittel in der Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung verstärkt zur Verwendung kommen.

    Das Projektmanagement der Öko-Modellregion Paartal ist an den Wittelsbacher Land Verein angehängt. Das Projekt wird fachlich und strategisch vom neunköpfigen Lenkungskreis ÖMR Paartal begleitet. 16 Praxisprojekte wurden von Biobauern im Rahmen der Konzepterstellung zur Öko-Modellregion Paartal bereits 2019 entwickelt. Sie reichen vom Aufbau einer „Bruder-Ox“ Ammenkuh-Herde und entsprechenden Fleischvermarktungsangeboten, wie zum Beispiel dem Imbiss- und Fleischverkaufswagen „Rollendes Paartal“, über die Einrichtung eines Speisekartoffellagers bis hin zu Bildungsangeboten und Aktionstagen. (AZ)

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