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Aichach-Friedberg: Der Respekt geht über Parteigrenzen

Aichach-Friedberg

Der Respekt geht über Parteigrenzen

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    Der Respekt geht über Parteigrenzen
    Der Respekt geht über Parteigrenzen

    Aichach-Friedberg. Über die Parteigrenzen hinweg war Horst Köhler ein geschätzter Bundespräsident. "Schade" fand darum nicht nur CSU-Kreisvorsitzender Peter Tomaschko den überraschenden Rücktritt des Staatsoberhauptes. Auch beim politischen Gegner wurden ihm Ehrenhaftigkeit und Konsequenz bescheinigt. Trotz der Nähe zur Union und zur Wirtschaft habe Köhler auch Positionen vertreten, die konträr zur Regierung waren, sagte der Kreissprecher der Grünen, Klaus Becker.

    "Ich finde es wirklich bedauerlich, dass ein so integrer Bundespräsident zurücktritt", sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Erwin Lotter. Die Äußerungen, die Horst Köhler gemacht habe, seien vielleicht etwas missverständlich gewesen, aber es könne keinen Zweifel geben, dass es in einer freiheitlichen Gesellschaft auch freien Zugang zu den Seewegen und zu den Handelswegen geben müsse. "Das zeigt, wie aggressiv die Opposition ohne Rücksicht auf eine Beschädigung des höchsten Staatsamtes um sich schlägt, um politisch Honig daraus zu saugen."

    SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Fograscher (Nördlingen), zu deren Wahlkreis Donau-Ries auch acht Gemeinden im Landkreisnorden zählen, befand sich gestern gerade in Brüssel bei einem Termin beim deutschen Botschafter. Der einmalige Vorgang, dass ein deutscher Bundespräsident ohne Ankündigung zurücktritt, sei sofort das beherrschende Thema in der Runde gewesen. Fograscher hält dieses Vorgehen Köhlers allerdings für "würdelos". Sie sei überzeugt, dass er hätte mit der aktuellen Diskussion umgehen können, zumal er sich ja immer als politischer Bundespräsident verstanden habe. Deutliche Kritik übte Fograscher an Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich in keiner Phase der Diskussion deutlich zu Wort gemeldet habe.

    "Köhler hat ein offenes Wort gepflegt und den Finger in die Wunde gelegt", sagte CSU-Chef Peter Tomaschko, dem Neutralität und Überparteilichkeit des Staatsoberhaupts sehr gut gefielen. Für Tomaschko war Köhler einer der besten Bundespräsidenten, die Deutschland bisher hatte. Sehr schwierig dürfte aus Sicht des CSU-Politikers die Wahl des richtigen Nachfolgers sein. Er oder sie sollte in allen gesellschaftlichen Bereichen anerkannt sein und nicht aus der aktuellen

    Nach Ansicht der Grünen ist Horst Köhler wegen des Interviews zu Recht in die Kritik geraten. Kriegseinsätze, um wirtschaftliche Interessen durchzusetzen, seien nicht im Einklang mit dem Grundgesetz, findet Kreissprecher Klaus Becker. Er findet allerdings Köhlers Begründung überraschend.

    Bleibt Bundesregierung handlungsfähig?

    "Anstatt einen Irrtum zuzugeben, sagte er, die Kritiker hätten sein Amt beschädigt. Aber in Wirklichkeit macht er das." Dennoch bereitet dem Grünen-Sprecher Köhlers Rücktritt Sorge. In der jetzigen Situation bräuchten wir handlungsfähige Bundesregierung und Bundespräsidenten."

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