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Aichach-Friedberg: Der Grüne Stefan Lindauer aus Todtenweis will in den Bundestag

Aichach-Friedberg

Der Grüne Stefan Lindauer aus Todtenweis will in den Bundestag

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    Stefan Lindauer will Direktkandidat der Grünen im Bundestags-Wahlkreis Augsburg-Land werden.
    Stefan Lindauer will Direktkandidat der Grünen im Bundestags-Wahlkreis Augsburg-Land werden. Foto: Andreas Kirsch (Archiv)

    Bei Kreisversammlungen der Grünen hat es Stefan Lindauer schon angedeutet. Jetzt wirft der 23-jährige Kreissprecher auch ganz offiziell seinen Hut in den Ring. Der Todtenweiser will Direktkandidat seiner Partei bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr im Wahlkreis Augsburg-Land (253) werden. Bislang ist Lindauer der einzige Bewerber – und das ist nach den vergangenen Wochen eine Überraschung.

    Im Vorfeld hatte sich nämlich eine Kontroverse zwischen den grünen Kreisverbänden auf beiden Seiten des Lechs aufgebaut. Die Dissonanzen wurden laut einer Mitteilung inzwischen aber ausgeräumt – es herrscht sozusagen wieder grüner Burgfrieden. Zum Bundestagswahlkreis Augsburg-Land gehören alle Kommunen (ausgenommen Königsbrunn und Altenmünster) des Landkreises Augsburg und 16 von 24 Kommunen im Wittelsbacher Land. Die weiteren acht Gemeinden im nördlichen Teil des Landkreises Aichach-Friedberg sind Teil des Wahlkreises Donau-Ries. Die Nominierungsversammlung für Augsburg-Land sollte Ende dieser Woche stattfinden. Das ist in der aktuellen Corona-Situation aber nicht möglich. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

    Stefan Lindauer ist bislang der einzige Bewerber

    Eigentlich wechseln sich die beiden Kreisverbände mit Vorschlägen für den Direktkandidaten zur Bundestagswahl ab, und turnusgemäß ist 2021 Aichach-Friedberg an der Reihe, einen Bewerber zu benennen. Diese seit Jahrzehnten geltende Übereinkunft haben die Grünen des Kreisverbands Augsburg aber heuer aufgekündigt. Sie wollten selbst einen Kandidaten ins Rennen schicken und sind bei der Nominierung klar in der Mehrheit, weil der Kreisverband östlich des Lechs deutlich größer ist.

    Hintergrund: Vielleicht zum ersten Mal überhaupt besteht die Chance, dass ein Kandidat der Grünen aus dem Wahlkreis in den Bundestag einzieht. Die Partei liegt laut bundesweiter Umfragen mit konstant über 20 Prozent auf Platz zwei hinter der Union. Dass ein Grüner das Direktmandat im Wahlkreis Augsburg-Land erobert ist sehr unwahrscheinlich. Aber mit einer Platzierung weit vorn auf der Landesliste könnte der Bewerber aus dem vergleichsweise großen und wichtigen Wahlkreis bei einem gleichzeitig guten Wahlergebnis seiner Partei im Freistaat in den Bundestag einziehen. Ein Nachteil für jeden Kandidaten aus der Region Augsburg: Mit Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth gilt eine Kandidatin aus der Stadt Augsburg als gesetzt für die Position eins auf der bayerischen Landesliste.

    Grüne aus dem Wittelsbacher Land waren sauer

    Die Aufkündigung der Vereinbarung sorgte jedenfalls westlich des Lechs bei einer Kreisversammlung im September in Aichach für dicke Luft. Danach wurde aber die Versöhnung verkündet, und bislang ist Lindauer der einzige Aspirant. Zumindest hat bis zur parteiinternen Frist niemand sonst seine Kandidatur angemeldet. Felix Senner, Kreissprecher im Augsburger Land, der zuvor als Interessent gehandelt wurde, hat inzwischen seine Ambitionen zurückgestellt. Offen ist, ob noch ein anderer Bewerber aus dem Nachbar-Landkreis aus der Deckung kommt. Das ist auf der Versammlung möglich, wenn weitere Bewerber genannt werden und dann in einer Abstimmung über den Direktkandidaten im Wahlkreis Augsburg-Land entschieden wird.

    Stefan Lindauer kommt aus Schongau und lebt seit 2017 in Todtenweis. Er war im März Landratskandidat der Grünen und erhielt mit rund 16 Prozent die zweitmeisten Stimmen. Seit Mai ist er im Kreistag und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Lindauer hat eine Ausbildung zum Milchwirtschaftlichen Laboranten absolviert, als Rettungssanitäter gearbeitet und ist jetzt Leiter des Büros des grünen Landtagsabgeordneten Cemal Bozoğlu aus Augsburg.

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