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Aichach-Friedberg: Das beste Storchenjahr in der Geschichte des Landkreises

Aichach-Friedberg

Das beste Storchenjahr in der Geschichte des Landkreises

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    Vier junge Störche wachsen derzeit im Nest auf dem Oberen Tor in Pöttmes auf.
    Vier junge Störche wachsen derzeit im Nest auf dem Oberen Tor in Pöttmes auf. Foto: Gerhard Mayer

    Über sechs Jahrzehnte ist es her, dass es zuletzt Storchennachwuchs im Pöttmeser Ortsteil Grimolzhausen gab. Heuer hat es wieder geklappt. Mindestens ein Storchenküken ist in dem Horst auf dem Kirchendach geschlüpft. Ob es das einzige ist, steht noch nicht fest.

    Gerhard Mayer vom Landesbund für Vogelschutz entdeckte am vergangenen Freitag erstmals den Kopf eines jungen Storches in dem Nest. Da waren die Eisheiligen gerade vorbei. Wegen der Kälte der vergangenen Tage auf dem Kirchendach wärmte ein Elterntier permanent den Nachwuchs. Nur zum Füttern werde aufgestanden, so Mayer.

    Tiere mögen neues Nest in Grimolzhausen 

    Im Sommer vor zwei Jahren hatte die Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz das Nest auf der Grimolzhausener Kirche in 24 Metern Höhe installiert und auch finanziert. Mayer hatte es gebaut, ebenso wie beispielsweise das auf dem Oberen Tor in Aichach. Im Zuge von Renovierungsarbeiten an der Kirche in Grimolzhausen wurde der alte Storchen-Brutplatz, in dem jahrzehntelang kein Paar mehr gebrütet hatte, gegen das neue Nest ausgetauscht. Offenbar fanden die Tiere Gefallen daran. Erstmals bezog Gerhard Mayer zufolge heuer ein Storchenpaar den Horst, um dort zu brüten. Fast täglich musste es das Nest allerdings gegen einen fremden Storch verteidigen.

    Im benachbarten Pöttmes gibt es ebenfalls Nachwuchs: Hier wachsen gleich vier Junge auf dem Oberen Tor auf. Sie haben die Eisheiligen offenbar gut überstanden. Während das Weibchen auf Futtersuche ist, bewacht das französische Männchen – an seinem Ring erkennbar – ständig die Küken, hat Mayer beobachtet. Wenn die hühnergroßen Jungstörche ihre Flügel streckten, seien bereits die Federkiele erkennbar.

    Störche in mehreren Gemeinden gesichtet

    Auch auf dem Mondi-Kamin in Aichach und auf dem Horst in Dasing wurden heuer bereits junge Störche gesichtet. Auf dem Rathausdach in Schrobenhausen sowie auf dem Horst im Stadtteil Hörzhausen haben sich in diesem Frühjahr ebenfalls wieder Störche niedergelassen.

    Der Landesbund für Vogelschutz und der Bund Naturschutz hoffen heuer auf ein gutes Storchenjahr. Es könnte das beste seit Langem werden. Mit vier Bruten im Wittelsbacher Land (Aichach, Dasing, Pöttmes, Grimolzhausen) gibt es Mayer zufolge so viele wie noch nie in der über 40-jährigen Geschichte des Landkreises.

    In den 1990er-Jahren gab es laut Mayer im ganzen Landkreis nur ein Storchenpaar, nämlich das in Pöttmes. Mittlerweile zieht es immer mehr der Tiere ins Wittelsbacher Land. Heuer reihen sich im Paartal die Storchenorte wie Perlen an einer Kette. Der Artenschützer ist überzeugt: „Das Paartal hat Zukunft, weil hier ein Überschwemmungsgebiet ist.“ Außerdem gebe es hier große Grünflächen, wo noch nicht alles mit Mais zugebaut sei, so Mayer. Mit dem Grimolzhausener Storchenpaar sei die Brücke zum benachbarten Donaumoos geschafft.

    Noch gibt es freie Nester

    Um die Tiere anzulocken, wurden in den vergangenen Jahren in mehreren Orten alte Nester regeneriert oder neue aufgebaut. Das auf dem Oberen Tor in Aichach wird zwar immer wieder von Störchen angeflogen. Zur Brut aber hat sich dort bislang kein Paar niedergelassen. Auch in Sielenbach und auf Gut Mergenthau in Kissing gibt es noch freie Nester. Nicht mehr lange, wie Mayer glaubt. Nehme die Population weiter zu, würden auch sie bald von Störchen bewohnt. (mit rufl) 

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