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Aichach-Friedberg: Corona: So wird die Maskenpflicht im Landkreis kontrolliert

Aichach-Friedberg

Corona: So wird die Maskenpflicht im Landkreis kontrolliert

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    Wie wird die Maskenplicht im Landkreis kontrolliert?
    Wie wird die Maskenplicht im Landkreis kontrolliert? Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    In Corona-Zeiten brodelt und dampft die Gerüchteküche. Eine gern verbreitete Geschichte ist zum Beispiel die von Kontrollen zur Einhaltung der Maskenpflicht, bei denen Lockvögel eingesetzt werden. Angeblich kommt ein Kunde ohne Maske in den Laden und stellt sich im Nachhinein als amtlicher Kontrolleur heraus. Derartige Erzählungen kursieren in diesen Tagen in Pöttmes, aber auch in Aichach.

    Boris Peter ist Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Verbraucherschutz im Landratsamt. Seine Abteilung kontrolliert die Einhaltung der verschiedenen Corona-Verordnungen, wie zum Beispiel die Maskenpflicht, und informiert Bürger, die Fragen zu dem Thema haben. Er hat solche Gerüchte über Lockvogelkontrollen ebenfalls bereits gehört. „Wir sind sogar an die Polizei herangetreten“, sagt Peter. Denn sollte wirklich jemand solche Kontrollen durchführen, sei er sicher nicht vom Amt. Er bittet Geschäftsinhaber darum, sich in einem solchen Fall beim Amt oder der Polizei zu melden. „Dann gehen wir dem nach“, verspricht er.

    Maskenpflicht: Landratsamt hat bislang rund 270 Bußgelder verhängt

    Peters Abteilung kontrolliert primär erst, wenn Beschwerden kommen. „Meistens machen wir das dann in Verbindung mit Lebensmittelkontrollen“, so Peter. Fachleute führen dann in Bäckereien oder Metzgereien die üblichen Hygienekontrollen durch und vergewissern sich dabei auch, ob im Geschäft alle Corona-Regelungen eingehalten werden. Die Kontrollen seiner Abteilung seien eher „strukturelle Geschichten“ wie zum Beispiel, ob Spuckwände hoch genug sind. Es gehe nicht um einzelne Kunden. „Wenn es darum geht, dass schnell jemand kommt, ist das Aufgabe der Polizei“, so Peter.

    Trotzdem hat seine Abteilung im Laufe der vergangenen Monate einige Bußgelder verhängt. In der ersten Zeit des Lockdowns zum Beispiel zum Thema Kontaktbeschränkung. Insgesamt 267 Bußgeldverfahren haben sie bearbeitet. Die Geldbußen lagen zwischen 75 und 300 Euro, meist waren es 150 Euro.

    Es gibt in Aichach-Friedberg immer noch viele Anfragen zu Corona-Regelungen

    Kontrollen zur Einhaltung der Maskenpflicht in Geschäften habe es bisher nur wenige gegeben, nur wenn ein Bürger sich vorher beschwert hatte. „Das ist sehr zeitaufwendig“, erklärt Peter. Seine Mitarbeiter seien größtenteils damit beschäftigt, Fragen zu Corona-Regelungen aufzuklären: „Wir haben allein jetzt noch 50 Anrufe pro Tag.“ Er betont, dass es meist nicht nötig sei zu kontrollieren. „Die allermeisten halten sich gut an die Regeln.“ Für die Händler werde ein Verstoß gegen die Maskenpflicht mit einem sehr hohen Bußgeld geahndet. Außerdem wollten Ladeninhaber ihr Personal ja auch schützen.

    Die meisten Bewohner und Verkäufer in Aichach-Friedberg seien darauf bedacht, alles richtig zu machen. Deswegen gibt es häufige Anrufe in seiner Abteilung. „Der überwiegende Teil ruft an und fragt zum Beispiel: Brauche ich einen Mundschutz? Reicht eine Plexiglasscheibe?“ Die Verordnungen ändern sich häufig. Generell sieht Peter die Aufgabe seiner Abteilung vor allem in der Aufklärung: „Wir sind nicht dafür da, Leuten auf die Füße zu steigen, sondern Fragen zu klären.“

    Mundschutz: Polizei geht in Aichach-Friedberg nur Beschwerden nach

    Auch die Polizei kontrolliert laut dem Leiter der Polizeiinspektion Aichach, Erich Weberstetter, nicht „proaktiv“, sondern geht nur Beschwerden nach. „Bis dato gab es das aber nicht“, so Weberstetter.

    Martin Fischer sagt, Händler und Kunden gingen umsichtig mit den Regeln um. Er ist Inhaber des Kleidungsgeschäfts Sandra Womenswear und Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Aichach (AGA), einem Zusammenschluss der Aichacher Geschäftswelt. Das Bewusstsein für die neuen Vorgaben sei dabei vorhanden, so Fischer. Wenn ein Kunde sein Geschäft ohne Maske betritt, sei das Gedankenlosigkeit, keine Absicht. „In den sechs Wochen seit der Wiedereröffnung sind nur zwei oder drei Leute gekommen, die ihre Maske vergessen haben“, so Fischer. Aber für solche Fälle hätten sie Masken vorrätig. Generell ist Fischer mit seinen Kunden sehr zufrieden. „Die Leute arrangieren sich mit dem Ganzen.“

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