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Aichach-Friedberg: Corona-Krise: So geht eine Metzgerei-Verkäuferin mit der Angst um

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Corona-Krise: So geht eine Metzgerei-Verkäuferin mit der Angst um

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    Sandra Trometer arbeitet in der Metzgerei Erber in Aichach. Wie die 28-Jährige die Corona-Krise im Alltag erlebt.
    Sandra Trometer arbeitet in der Metzgerei Erber in Aichach. Wie die 28-Jährige die Corona-Krise im Alltag erlebt. Foto: Trometer

    Einen Mundschutz trägt Sandra Trometer zwar nicht, dennoch achten die 28-Jährige und ihre Kolleginnen penibel darauf, dass die Ansteckungsgefahr bezüglich des Corona-Virus so gering wie möglich ist. Die Fachverkäuferin, die in der Metzgerei Erber in Aichach arbeitet, gehört zu denjenigen Menschen, die in der Corona-Krise tagtäglich dafür sorgen, dass das Leben im Wittelsbacher Land einigermaßen normal weiterläuft. Regelmäßig stellen die Aichacher Nachrichten in den kommenden Wochen Menschen vor, die für uns alle da sind.

    Für die Aichacherin Sandra Trometer hat sich der Arbeitsalltag gewandelt

    So wie Sandra Trometer, für die sich der Arbeitsalltag gewandelt hat. „Die Hände haben wir uns auch schon davor nach jedem Kunden gewaschen und natürlich Handschuhe getragen, aber man achtet doch ganz anders auf seine Umgebung als vorher. Für die Kunden ändert sich aber mehr als für uns im Verkauf“, so die Kühbacherin, die seit dreieinhalb Jahren in der Aichacher Metzgerei arbeitet. In anderthalb Metern Abstand von der Fleischtheke steht ein Absperrband, das Kunden und Mitarbeiter vor Infektionen schützen soll. Trometer: „Seit das dort steht, halten die Leute auch meist den Abstand ein.

    Zuvor kamen einige Kunden ganz nah an die Theke, haben gesprochen und mit dem Finger auf die Waren gezeigt. Da mussten wir dann um Abstand bitten.“ Auch das Geld nehmen die Verkäuferinnen nicht mehr direkt an, die Kunden legen es in eine Schale. „Manche wollen direkt an die Theke zum Zahlen vorlaufen, dann müssen wir auf die Schale hinweisen.“ Den Abstand zu den Kolleginnen zu wahren gestaltet sich schon schwieriger: „Beim Bedienen ist das manchmal fast unmöglich.“

    Corona-Krise: Für die Kunden ändert sich mehr als für die Verkäufer

    Angst, sich mit dem Virus zu infizieren, hat die 28-Jährige nicht: „Man ist vorsichtig, aber anstecken kann man sich theoretisch fast überall. Wenn man die Angst ständig im Kopf hat, kann man schlecht arbeiten.“ Aktuell dürfen nur fünf Kunden auf einmal ins Geschäft, an die Abstandsregeln halten sich aber nicht alle. Trometer: „Manche drängeln sich einfach rein, das kann ich dann nicht nachvollziehen. Wir sagen schon immer, dass man Rücksicht nehmen soll, aber bei manchen kommt das nicht an. Die meisten sind aber sehr verständnisvoll.“

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    Gespräche mit Stammkunden gibt es nach wie vor, nur eben mit dem nötigen Abstand: „Die meisten Gespräche drehen sich um das Thema Corona, gerade die älteren Leute machen sich Sorgen. Es wird allgemein weniger geredet, weil viele Angst haben, sich anzustecken.“ Zum Großteil sind es die älteren Mitbürger, die in die Aichacher Metzgerei kommen. „Ich schätze unsere Kunden sehr, aber manchmal frage ich mich, ob nicht die Kinder oder Enkel die Einkäufe machen könnten, sodass die Älteren gar nicht erst rausmüssen.“ Insgesamt sind es weniger Menschen, die zum Einkaufen kommen. „Dafür wird mehr gekauft, weil viele anderen etwas mitbringen“, erzählt Trometer.

    Die Kühbacherin tätigt selbst die Einkäufe für ihre Großmutter – allerdings mit dem nötigen Abstand: „Ich will niemanden gefährden – es ist aber schon komisch, bei der Oma Abstand halten zu müssen.“ Einen Tipp gegen schlechte Stimmung hat die 28-Jährige parat: „Spazieren gehen an der frischen Luft. Das tut gut und ist zum Glück noch erlaubt.“

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