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Aichach-Friedberg: Corona: Abstand halten im Schulbus - geht das überhaupt?

Aichach-Friedberg

Corona: Abstand halten im Schulbus - geht das überhaupt?

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    Im Landkreis Aichach-Friedberg drängen sich zu den Stoßzeiten die Schüler in den Bussen.
    Im Landkreis Aichach-Friedberg drängen sich zu den Stoßzeiten die Schüler in den Bussen. Foto: Marcus Merk (Symbolfoto)

    Überfüllte Schulbusse sind ein Dauerthema in Corona-Zeiten. Georg Bauer aus dem Landkreis Aichach-Friedberg fährt selbst Bus während der Stoßzeiten. Er klagt, dass die AVV-Linie 301 von Pöttmes über Affing nach Augsburg zu voll sei. Wir haben deshalb beim Augsburger Verkehrs-und Tarifverbund (AVV) nachgefragt.

    Ist es in der Linie Pöttmes/Augsburg zu voll?

    Die Linie 301 wird zu den Hauptzeiten vorrangig von Schülern genutzt, die bis zur Realschule nach Bergen (Affing) fahren. Bauer findet, dass die versprochenen Soforthilfen vom Freistaat Bayern zur Unterstützung der Buslinienbetreiber nicht ankomme. Er schreibt: „Ab Alsmoos stehen die Fahrgäste bis Bergen teilweise auf Tuchfühlung zum anderen Fahrgast.“ Ist im Bus Abstand halten also ein Ding der Unmöglichkeit?

    Das sagt eine AVV-Sprecherin zum vollen Bus

    Irene Goßner ist Leiterin der Marketing und Öffentlichkeitsarbeit beim AVV. Sie nimmt in einer schriftlichen Antwort an unsere Redaktion Stellung zu dem Vorwurf. Demnach gibt es auf besagter Linie zwei relevante Frühfahrten: um 6.22 und um 7.22 Uhr. Der frühere Bus wird laut Goßner mit einem Standard-Linienbus bedient. Bei der späteren Fahrt komme ein Gelenkbus mit einer höheren Kapazität zum Einsatz. Versuchsweise wurden diese Fahrzeuge getauscht. Doch die Linie wird nicht nur von Schülern genutzt. Auch Berufsschüler sind tageweise darauf angewiesen, deshalb variiere die Fahrgastzahl.

    Um 7.22 Uhr sei mit rund 80 Fahrgästen zu rechnen, die frühere Verbindung dagegen nutzten circa 60 Personen. Um dieser Auslastung bestmöglich gerecht zu werden, werde nun der Gelenkbus wieder standardmäßig auf der späteren Fahrt eingesetzt, so Goßner. „Selbstverständlich beachten wir die Situation weiter und werden gegebenenfalls reagieren“, fügt sie hinzu.

    AVV setzt im Landkreis zehn Verstärkerbusse ein

    In Corona-Zeiten hat der AVV zusätzlich zehn weitere Verstärkerbusse im Landkreis eingesetzt, und zwar auf den Linien 102, 103, 104, 225, 203, 250 und 305. Bei diesen handelt es sich um Solobusse, also um Standard-Linienbusse. Der Freistaat hat versprochen, die Zusatzkosten dafür zu übernehmen. Andreas Mayr, Geschäftsführer des AVV, begrüßt diese Förderung. Dennoch weist er darauf hin, dass eine Erhöhung der Kapazitäten „nur in begrenztem Rahmen möglich und abhängig von der Verfügbarkeit von Bussen und Fahrpersonal“ sei.

    Zudem betont der AVV weiterhin die Pflicht der Passagiere zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Trotz der zusätzlichen Fahrzeuge sei es zu Hauptverkehrszeiten nicht möglich, den empfohlenen Mindestabstand einzuhalten, schreibt der AVV in der Pressemitteilung.

    Maskenpflicht: Wer sich nicht dran hält, darf nicht einsteigen

    Doch wer kontrolliert die Einhaltung der Maskenpflicht? Laut Goßner ist das Aufgabe von Sicherheitsbehörden, Ordnungsdiensten und der Polizei. Diese seien auch für die Verhängung von Bußgeldern zuständig. Zwar prüfe das Fahrpersonal beim Einstieg – nach Möglichkeit – die Einhaltung der Maskenpflicht, doch die Hauptaufgabe der Busfahrer sei es, die Gäste zu befördern. Zur Unterstützung wird Prüfpersonal eingesetzt, das die Fahrgäste auf die Maskenpflicht hinweise. Bei einer Weigerung ohne gesundheitliche Befreiung wurde Kunden allerdings auch schon der Zustieg verwehrt, sagt Goßner. Die Disziplin der Fahrgäste beim Maskentragen habe laut Rückmeldung der Fahrer und des Prüfpersonals nicht nachgelassen, so Goßner.

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