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Aichach-Friedberg: Chef der Kliniken an der Paar warnt: "Corona ist noch nicht vorbei"

Aichach-Friedberg

Chef der Kliniken an der Paar warnt: "Corona ist noch nicht vorbei"

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    Die Lage an den Kliniken an der Paar mit ihren Häusern in Aichach und Friedberg hat sich zwar entspannt. Dennoch appelliert Klinik-Geschäftsführer Dr. Hubert Mayer an die Landkreisbewohner, sich trotz sinkender Corona-Zahlen weiterhin an die Corona-Regeln zu halten.
    Die Lage an den Kliniken an der Paar mit ihren Häusern in Aichach und Friedberg hat sich zwar entspannt. Dennoch appelliert Klinik-Geschäftsführer Dr. Hubert Mayer an die Landkreisbewohner, sich trotz sinkender Corona-Zahlen weiterhin an die Corona-Regeln zu halten. Foto: Ulrich Wagner (Archivfoto)

    Der Geschäftsführer der Kliniken an der Paar brachte die aktuelle Lage auf einen kurzen Nenner: "Es herrscht Entspannung an der Corona-Front. Aber Corona ist noch nicht vorbei." Dr. Hubert Mayer warnte bei der Corona-Pressekonferenz am Mittwoch angesichts sinkender Corona-Zahlen im Landkreis Aichach-Friedberg vor Leichtsinn oder gar Gleichgültigkeit: "Weil Gleichgültigkeit gleich Risiko ist." Die derzeit positive Entwicklung führt er auf mehrere Faktoren zurück.

    Das bessere Wetter sei nur einer davon. Einer anderer sei der Fortschritt beim Impfen, "der so schlecht nicht ist", so Mayer. Zudem habe die viel gescholtene Bundesnotbremse Wirkung entfaltet. Die sinkenden Inzidenzen spiegelten sich mittlerweile auch in den Kliniken an der Paar mit ihren Häusern in Aichach und Friedberg wider.

    Intensivstationen in Aichach und Friedberg sind weiterhin voll

    In Aichach werden derzeit vier Covid-Patienten stationär behandelt. Zwei davon liegen auf der Intensivstation und werden beatmet. Einer dieser beiden sei erst seit sehr kurzer Zeit im Aichacher Krankenhaus. Aber er sei "sehr krank, obwohl er sehr jung ist". Auch angesichts dessen appellierte Mayer an die Öffentlichkeit, sich weiterhin an die Corona-Regeln zu halten: "Jetzt liegt es an uns zu sagen: Wir bleiben wach."

    Insgesamt ist das Aichacher Krankenhaus derzeit zu 71 Prozent, das in Friedberg zu 84 Prozent ausgelastet. Die Intensivstationen hingegen sind fast voll beziehungsweise sogar mehr als das. In Aichach waren am Mittwochmorgen sieben von acht Intensivbetten belegt. In Friedberg sogar "elf von zehn", wie Mayer es ausdrückte. Soll heißen: Eigentlich gibt es dort nur zehn Intensivbetten, aber das Krankenhaus behandelte auch noch einen elften Intensivpatienten. Mayer verwies auf seine Aussage von vor zwei Wochen, wonach akute Notfälle trotz allem immer noch aufgenommen werden könnten.

    Testbereitschaft unter Klinik-Mitarbeitern in Aichach steigt

    Unter den Mitarbeitern ist ihm zufolge der Krankenstand mit unter 30 derzeit sehr niedrig. Zwei Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne. Beide hätten zuvor keinen Kontakt zur Klinik gehabt. Einer der beiden sei im Urlaub positiv getestet worden, der andere habe zuletzt vor vier Wochen im Krankenhaus gearbeitet.

    Obwohl die Mitarbeiter überwiegend immunisiert seien, sei die Bereitschaft, sich regelmäßigen Corona-Tests zu unterziehen, sogar gestiegen. Sie liege in beiden Häusern derzeit über 90 Prozent. Vor zwei Wochen waren es in Friedberg 94 Prozent gewesen, in Aichach hingegen 70 Prozent. Die Zweitimpfungen der Mitarbeiter sind Mayer zufolge voraussichtlich bis Mitte Juni beendet. Die derzeitige Materialversorgung an den Kliniken bezeichnete er als gut.

    Es bleibt vorerst beim Besuchsverbot in Kliniken an der Paar

    Trotz der weniger angespannten Situation in den Krankenhäusern bleibt es vorerst bei dem seit Ende Oktober gültigen Besuchsverbot. Lediglich auf der Geburtsstation oder bei der Begleitung Sterbender gibt es Ausnahmen. In einem Leserbrief hatten ÖDP-Fraktionsvorsitzende Berta Arzberger und ÖDP-Kreisrat Johannes Kreppold am Dienstag gefordert, die Besuchsregeln zu lockern. Mayer sagte, die Wichtigkeit von Krankenbesuchen sei ihm sehr wohl bewusst. Im Rettungsdienstbereich habe es am Dienstag noch keine Mehrheit für eine deutliche Lockerung der Besuchsregeln gegeben. Er gehe jedoch davon aus, dass möglicherweise schon nächste Woche ein Beschluss erfolge, der auf die Bedürfnisse von länger liegenden Patienten reagiere. Einigkeit habe darin geherrscht, weiterhin vergleichbare Besuchsregeln in den Krankenhäusern im Raum Augsburg beizubehalten.

    Bislang über 1100 Fälle von Virus-Mutationen in Aichach-Friedberg

    Während die Corona-Zahlen derzeit sinken, sind die Virusmutationen noch immer auf dem Vormarsch. Insgesamt 1109-mal wurden bei Landkreisbewohnern bislang Virusmutationen nachgewiesen. Das teilte Boris Peter, Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz, mit. 971-mal handelte es sich um die britische, neunmal um die südafrikanische und 129-mal um sonstige beziehungsweise nicht näher differenzierte Varianten.

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