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Aichach-Friedberg/Augsburg: Sexueller Übergriff: 64-Jähriger begrapscht Frau im Aufzug

Aichach-Friedberg/Augsburg

Sexueller Übergriff: 64-Jähriger begrapscht Frau im Aufzug

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    Als die Tür eines Fahrstuhls im Norden des Landkreises Aichach-Friedberg zugeht, drückt der 64-Jährige das Opfer gegen die Wand und belästigt es - mit Folgen.
    Als die Tür eines Fahrstuhls im Norden des Landkreises Aichach-Friedberg zugeht, drückt der 64-Jährige das Opfer gegen die Wand und belästigt es - mit Folgen. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Plötzlich ging alles ganz schnell. Als sich die Türen des Aufzugs geschlossen hatten, drückte der Täter eine 52-Jährige gegen die Wand und griff ihr an die Brüste. Danach leckte der Mann ihre Wange ab und küsste sie auf den Mund. Als er begann, sich an die Hose zu fassen, schubste das Opfer ihn aus dem Aufzug – gerade hatte sich dessen Türe geöffnet.

    Opfer ist nach sexuellem Übergriff in Aufzug traumatisiert

    Der Vorfall ereignete sich im März im Norden des Landkreises Aichach-Friedberg. Wegen sexuellen Übergriffs und vorsätzlicher Körperverletzung musste sich der Mann, der seit ein paar Monaten bei seiner Lebensgefährtin lebt, am Donnerstag vor dem Amtsgericht Augsburg verantworten. Es war bereits der zweite Verhandlungstag. Die Verhandlung vergangene Woche wurde vertagt, weil der Mann kein Deutsch spricht und kein Dolmetscher vor Ort war.

    Nun gab der Angeklagte über Rechtsanwalt Dominik Hofmeister die Tat zu. Der 64-Jährige entschuldigte sich und machte seine angebliche Alkoholisierung für die Tat verantwortlich. Beim Opfer entschuldigte er sich, wobei die 52-Jährige nicht vor Gericht erschien. Rechtsanwältin Isabell Kratzer-Ceylan, die die Nebenklägerin vertritt, erklärte: „Sie ist immer noch traumatisiert und deshalb der Verhandlung ferngeblieben. Sie muss aufgrund des Vorfalls eine Therapie machen und sich in psychologische Behandlung begeben.“ Auch ihre Arbeit habe die Frau aufgeben müssen. Kratzer-Ceylan: „Der Vorfall ist während der Arbeitszeit passiert. Sie hält es dort nicht mehr aus und hat Probleme, einen normalen Alltag zu führen.“ Darüber hinaus habe die Frau Schmerzen im Brustbereich erlitten.

    Nach Übergriff im Aufzug: Angeklagter will das Land verlassen

    Richterin Susanne Scheiwiller verurteilte den Angeklagten zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt sind. Staatsanwalt Lukas Peltsarsky hatte ebenso wie die Nebenklage ein Jahr und neun Monate gefordert. Scheiwiller: „Sie waren geständig und haben sich entschuldigt. Welche Rolle der Alkohol gespielt hat, kann ich nicht sagen. Es war eine widerliche Tat mit weitreichenden Folgen für das Opfer.“ Die Bewährungszeit beträgt drei Jahre. Außerdem muss der Angeklagte 600 Euro an den gemeinnützigen Verein Solwodi zahlen – eine internationale Menschenrechts- und Hilfsorganisation zur Beratung und Betreuung von Opfern von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Beziehungsgewalt.

    Der Angeklagte saß seit der Tat in Untersuchungshaft – der Haftbefehl wurde nun aufgehoben. Lange in Deutschland wird der 64-Jährige aber nach eigener Aussage nicht mehr bleiben. Er plane eine baldige Rückkehr in seine Heimat. Das Urteil ist rechtskräftig.

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