Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Aichach-Friedberg: Aichach-Friedberg bereitet sich auf Erreichen des Corona-Warnwerts vor

Aichach-Friedberg

Aichach-Friedberg bereitet sich auf Erreichen des Corona-Warnwerts vor

    • |
    Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Aichach-Friedberg über 35 oder 50 steigt, gelten strengere Regeln.
    Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Aichach-Friedberg über 35 oder 50 steigt, gelten strengere Regeln. Foto: Robert Michael, dpa (Symbolbild)

    Deutschlandweit ist die Sieben-Tage-Inzidenz zur Zeit das Gesprächsthema. Von dieser Zahl hängt ab, wie streng die Corona-Auflagen in den jeweiligen Landkreisen und Städten sind. Wenn mehr als 35 oder 50 neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen dazugekommen sind, gelten neue Regelungen. Am Freitag, Stand 8 Uhr morgens, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im Landkreis Aichach-Friedberg bei 26,73 und damit weit unter 35. Laut Landratsamtssprecher Wolfgang Müller kann es aber schnell passieren, dass wegen mehrerer Corona-Fälle an einem Tag die Inzidenz über den Warnwert von 35 steigt. "Irgendwann werden wir ihn ziemlich sicher erreichen", so Müller. Dann treten die neuen Regelungen dank einer Allgemeinverfügung automatisch in Kraft. Allerdings nicht sofort, sondern erst ab Mitternacht desselben Tages.

    Im Wittelsbacher Land gelten dann die gleichen Auflagen wie in anderen betroffenen Kreisen Bayerns: Wenn die Inzidenz über 35 liegt, müssen zum Beispiel Kinder ab der fünften Klasse im Unterricht eine Maske tragen, und die Sperrstunde in der Gastronomie gilt ab 23 Uhr. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 gilt der Kreis als Corona-Hotspot. Dann dürfen sich im Privaten höchsten fünf Personen oder zwei Haushalte treffen, und die Schüler aller Jahrgangsstufen müssen im Unterricht eine Maske tragen, also auch die Grundschüler. Restaurants müssen dann ab 22 Uhr schließen. Das Wittelsbacher Land galt um Fronleichnam schon einmal als Hotspot, als 96 Erntehelfer in Inchenhofen positiv auf Corona getestet wurde. Vor wenigen Tagen stellte das Gesundheitsamt dann 115 Erntehelfer aus Adelzhausen und Inchenhofen unter Quarantäne. Allerdings sind inzwischen die Testergebnisse da: Nur fünf waren positiv. Somit haben diese Fälle keinen starken Einfluss auf die Sieben-Tage-Inzidenz.

    LGL meldet Aichach-Friedberg zu hohe Sieben-Tage-Inzidenz

    In einem Punkt der Corona-Regelungen hat der Landkreis Spielraum: Offiziell ist ab einer Inzidenz von 35 vorgegeben, an "stark frequentierten Plätzen" auch im Freien eine Maske zu tragen. Was genau ein solcher Platz ist, bestimmt jeder Landkreis aber selbst. Laut Müller steht das Landratsamt im Austausch mit den Kommunen und Bürgermeistern, um zu bestimmen, auf welchen Plätzen nicht genug Abstand gewahrt werden kann. "Tendenziell werden es wenige oder keine Plätze in unserem Landkreis sein", so Müller. In einem ländlichen Landkreis sei so etwas natürlich anders als in einer Großstadt. Spätestens Anfang nächster Woche will das Landratsamt diesen Punkt entschieden haben.

    Ob der Grenzwert von 35 oder 50 überschritten ist, erfährt das Landratsamt Aichach-Friedberg vom LGL. Bei einem positiven Corona-Test im Landkreis meldet das Labor das Ergebnis dem Gesundheitsamt Aichach-Friedberg. Die Zahl der Corona-Fälle gibt das Gesundheitsamt dann gesammelt an das LGL weiter. Daher sind die Zahlen des LGL immer etwas veraltet. Andere Landkreise berechnen deswegen ihre Sieben-Tage-Inzidenz selbst. Der Kreis Aichach-Friedberg macht das nicht. "Es sind schon genügend Zahlen im Umlauf", so Müller. Sobald das Landratsamt vom LGL Bescheid bekommt, dass der Wert von 35 oder 50 überschritten ist, vermeldet es das auf seiner Internetseite und über die regionalen Medien.

    Neue Corona-Regeln bei den Kliniken an der Paar

    Die Kliniken an der Paar mit den beiden Krankenhäusern in Aichach und Friedberg beschränken aufgrund der deutschlandweit steigenden Ausbreitung des Coronavirus ab Samstag wieder die Besuchszeiten. Pro Tag darf nur eine Person eine Stunde lang zu Besuch kommen. Währenddessen muss der Sicherheitsabstand von mindestens 1,50 Metern durchgehend gewahrt bleiben – auch in den Patientenzimmern. Besuchszeit ist zwischen 14.30 und 18.30 Uhr. Der Zutritt ist nur mit Mund-Nasen-Schutz erlaubt. Schal, Halstuch oder Gesichtsvisier reichen nicht aus.

    Die Kliniken an der Paar bitten die Besucher, einen eigenen Mund-Nasen-Schutz mitzubringen. Sowohl beim Betreten, als auch beim Verlassen des Gebäudes müssen sich die Besucher an der Information an- und abmelden. Patienten dürfen während des Besuches das Krankenhaus nicht verlassen, auch ein Besuch der Cafeteria ist nicht möglich. Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind oder bei denen ein Verdacht auf Covid-19 vorliegt, können nicht besucht werden. In den Seniorenheimen im Landkreis gibt es dagegen keine einheitliche Regelung – jede Einrichtung hat ihren eigenen Plan, um die Bewohner und Mitarbeiter vor dem Virus zu schützen.

    Hier kommen Sie zum Kommentar zum Thema: Zusammenhalten im Wittelsbacher Land gegen Corona

    Lesen Sie auch:

    Betriebe in Quarantäne: Erste Testergebnisse für Erntehelfer liegen vor

    Corona hat das Wittelsbacher Land wieder im Griff

    Flugblätter von Corona-Skeptikern sorgen für Aufregung in Pöttmes

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden