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Aichach-Friedberg: Abgeordneter Durz: Region holt bei Digitalisierung auf

Aichach-Friedberg

Abgeordneter Durz: Region holt bei Digitalisierung auf

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    Hansjörg Durz (CSU) ist seit 2013 Bundestagsabgeordneter.
    Hansjörg Durz (CSU) ist seit 2013 Bundestagsabgeordneter. Foto: Marcus Merk (Archivfoto)

    Hansjörg Durz muss heute eigentlich niemandem mehr erklären, dass er mit seinen politischen Schwerpunkten Digitalisierung und Energiewende mit die wichtigsten Themen in Berlin beackert. Welche Bedeutung die Breitbandversorgung nicht nur für die Zukunftschancen des Landes, sondern auch für die Gegenwart habe, sei durch die Corona-Krise für jeden deutlich geworden, betont der CSU-Bundestagsabgeordnete im Sommergespräch mit unserer Redaktion. Ohne Internet wäre im Lockdown fast alles zusammengebrochen. Home-Office und der digitale Unterricht habe maßgeblich dazu beigetragen, dass Wirtschaft und Schulbetrieb eingeschränkt weiter funktionierten.

    Durz ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Digitale Agenda

    Durz ist im Bundestag stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Digitale Agenda. Zudem gehört er dem Ausschuss für Wirtschaft und Energie sowie der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz an. Der 49-Jährige arbeitet seit 2013 im Reichstag und möchte dort gerne bleiben. Der Neusäßer will im nächsten Jahr wieder als Direktkandidat im Wahlkreis Augsburg-Land antreten, daran lässt er keinen Zweifel. Die Nominierung hat sich verzögert – wegen Corona. Neben dem Großteil des Landkreises Augsburg gehören auch 16 Kommunen aus dem Wittelsbacher Land zu diesem Wahlkreis, den der frühere Bürgermeister der Stadt Neusäß als Nachfolger von Eduard Oswald zweimal gewonnen hat. Die anderen acht Kommunen im nördlichen Teil des Landkreises Aichach-Friedberg sind dagegen Teil des Wahlkreises Donau-Ries. Der geplanten Wahlrechtsreform kann der Betriebswirtschaftler etwas abgewinnen. Seit Jahrzehnten wird an diesem Wahlkreis herumgeschnipselt, weil er überdurchschnittlich groß ist. Nach der Reform und der Verringerung der Wahlkreise würde er ziemlich im Schnitt liegen und das jetzt in den Wahlkreis Donau-Ries umgegliederte Altenmünster (Kreis Augsburg) bei der Wahl 2025 wieder zurückkehren.

    Durz: Beim Internet der Dinge liegen wir gut im Rennen

    Aber zurück zum Thema Digitalisierung: Hier sieht er die Republik insgesamt, trotz aller Kritik an Funknetzen und Ausbau der Breitbandversorgung mit Glasfaseranschlüssen, auf einem guten Weg. Beim neuen Stand der Technik, dem 5G-Netz, könne Deutschland weltweit wieder in die Spitzengruppe kommen. Das sei beim Vorgänger 4G (LTE) nicht der Fall. Doch jetzt entstehe durch den 5G-Ausbau eine „neue Dynamik“, sagt Durz. Denn damit werde automatisch auch der 4G-Standard nachgerüstet, wo er bis dato noch fehlt. Nach den Informationen des Abgeordneten ist derzeit auf 63 Antennenstandorten im Landkreis LTE-Technik möglich. Bis 2022 kommen acht weitere Standorte dazu und über fünf Antennen sei jetzt schon 5G möglich.

    Durch die höhere Bandbreite und Signalgeschwindigkeit sei es damit möglich, ohne Zeitverzögerung zu kommunizieren. Das sei besonders wichtig für autonomes Fahren und die Steuerung von Maschinen. Die neue Technik eröffne aber zum Beispiel auch neue Möglichkeiten in der Telemedizin. Davon könnten besonders die Menschen im ländlichen Raum profitieren. Bei den digitalen Plattformen liegen Deutschland und Europa weit hinter den USA zurück. Hier gelte es, durch Veränderungen im Wettbewerbsrecht die Marktmacht der Amerikaner zu begrenzen und den Mittelständlern wieder eine Chance zu geben, sagt Durz. Dagegen stehen Land und Unternehmen aus der Region beim sogenannten Internet der Dinge, also die Digitalisierung von Produktion, Maschinen, Verfahren und Anwendungen, auch im weltweiten Vergleich sehr gut da, berichtet Durz.

    Tempolimit: Telematiklösung für die A8 bleibt das Ziel

    Ein gutes Beispiel dafür sind übrigens Telematiklösungen für die Geschwindigkeitsregelung. Durz fordert diese Technik seit Jahren für die Autobahn A8. Jetzt ist er aber zunächst mal sehr froh über die Zwischenlösung mit Tempo 120 auf dem Abschnitt von Neusäß bis Friedberg in beiden Richtungen. Dort hätten sich ein Drittel aller Unfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord ereignet, erinnert Hansjörg Durz. Es müsse aber noch mehr getan werden, insbesondere an den Aus- und Auffahrten. Er will deswegen noch einmal auf Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zugehen.

    Lesen Sie dazu auch die weiteren Sommergespräche unserer Redaktion:

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