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Aichach: Corona-Krise: AWO-Seniorenheim in Aichach meldet zwei Todesfälle

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Corona-Krise: AWO-Seniorenheim in Aichach meldet zwei Todesfälle

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    Der Eingang des AWO-Seniorenheimes in Aichach ist schon längst wegen Corona geschlossen. Trotzdem hat das Virus die Einrichtung erreicht. Der Verband führt zwei Todesfälle auf die Infektion zurück.
    Der Eingang des AWO-Seniorenheimes in Aichach ist schon längst wegen Corona geschlossen. Trotzdem hat das Virus die Einrichtung erreicht. Der Verband führt zwei Todesfälle auf die Infektion zurück. Foto: Alice Lauria

    Die Corona-Krise hat das Heim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Aichach erreicht. Die AWO Schwaben teilt am Mittwochvormittag mit, dass im Aichacher Seniorenheim zwei Bewohner gestorben sind. Die Todesfälle stehen "wohl im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie". Es handelt sich um zwei Frauen im Alter von 86 und 91 Jahren. Das zuständige Gesundheitsamt sei in allen Belangen einbezogen und informiert, so die AWO.

    Vier Bewohner des AWO-Seniorenheimes in Aichach positiv getestet

    Laut Mitteilung sind die beiden Senioren am Dienstag und in der vergangenen Nacht gestorben. Bereits am Montag wurden vier Bewohner des Heimes getestet. Sie hatten unterschiedliche Erkältungssymptome gezeigt. Am Dienstag hatte das Heim dann Gewissheit: Alle vier Tests waren positiv.

    Gleichzeitig wurde am Dienstag eine bis dahin unauffällige 91-jährige Bewohnerin mit akuter Atemnot ins Krankenhaus gebracht. Sie sei dort an den vorliegenden Symptomen gestorben. Ob diese Bewohnerin ebenfalls einen positives Corona-Testergebnis ausweise, sei in diesem Fall noch nicht bekannt.

    In der vergangenen Nacht kam es nun zu einem zweiten Todesfall: Diesmal aber im Heim selbst. Eine positiv getestete 86-Jährige Bewohnerin starb.

    Coronavirus: Fünf Bewohner sind in Aichach erkrankt

    Zum aktuellen Stand am Mittwochvormittag: Im AWO-Seniorenheim Aichach sind fünf Bewohner positiv getestet. Davon starb die Bewohnerin mit 86 Jahren. Bei der verstorbenen 91-Jährigen bestehe sicherlich der Verdacht auf eine einschlägige Infektion. Es liegen vier weitere Verdachtsfälle bei Bewohnern vor.

    Bei der AWO Schwaben und bei den Mitarbeitern des Hauses herrscht große Betroffenheit. „Es tut uns wirklich außerordentlich leid um die beiden Menschen“, sagt Heimleiter Dieter Geßler.

    Die Arbeiterwohlfahrt versichert, dass alle, die mit der Versorgung und Pflege der Verstorbenen betraut wareen und weitere der AWO bekannte Kontaktpersonen umgehend dem örtlichen Gesundheitsamt bekanntgemacht werden konnten. Das sei durch das interne Meldesystems gewährleistet gewesen.

    Was die AWO zum Schutz ihrer Bewohner vor Corona unternommen hat

    Bereits zu Beginn der Infektionswelle hatte die AWO Schutzmaßnahmen eingeleitet. AWO-Schwaben-Vorstandsvorsitzender Dieter Egger betont: „Eingreifende Schutzmaßnahmen in den Heimen traf die AWO noch bevor von Amts wegen eine Schließung beziehungsweise ein Besuchsverbot der Heime angeordnet wurde." So brachte der Verband an allen Eingängen ihrer 24 Heime in Schwaben Aushänge an. Darin bat die AWO Besucher und Angehörige darum, Besuche auf das unbedingt notwendige Maß einzuschränken, um Ansteckungen zu verhindern, und bei Erkältungssymptomen im Interesse aller Bewohner und Mitarbeiter ganz auf Besuche zu verzichten. Gäste, Lieferanten und Dienstleiter wurden zudem aufgefordert, ihre Hände beim Betreten und Verlassen der Einrichtung zu desinfizieren. Anstehende Veranstaltungen seien sofort abgesagt worden.

    Egger bedauert, dass Schließungen und Besuchsverbote "erst zögerlich und nacheinander nur lokal durch örtliche Behörden" erfolgt seien. Der Verband begrüße das inzwischen staatlicherseits verhängte allgemeine Besuchsverbot "im Sinne der uns anvertrauten Menschen". Egger: "So haben wir endlich klare Verhältnisse und müssen uns vor Ort bei nicht gewährtem Einlass nicht immer gegenüber drängenden und teils unverständigen Angehörigen verteidigen. Im Sinne des Miteinanders der uns anvertrauten Menschen und ihrer Angehörigen ist das Besuchsverbot aber letztlich eine schlimme Sache.“

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