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Aichach: Bund Naturschutz gibt Tipps: Richtig gießen und trotzdem Wasser sparen

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Bund Naturschutz gibt Tipps: Richtig gießen und trotzdem Wasser sparen

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    Das sprichwörtliche "Gießkannenprinzip" hilft im Garten nicht weiter. Richtig gießen und vor allem zum richtigen Zeitpunkt will gelernt sein, weiß die Aichacher Ortsgruppe des Bund Naturschutz.
    Das sprichwörtliche "Gießkannenprinzip" hilft im Garten nicht weiter. Richtig gießen und vor allem zum richtigen Zeitpunkt will gelernt sein, weiß die Aichacher Ortsgruppe des Bund Naturschutz. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolbild)

    Unter dem Motto "Igel & Co sagen Hallo" gibt die Aichacher Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN) seit März einmal monatlich Tipps zum naturnahen Gärtnern auf dem Balkon und im Garten. Der BN will so zeigen, dass erste Schritte gar nicht schwer sind. In der Juli-Folge geht es um Wasser in Haus und Kleingarten.

    Eine alte Gärtnerweisheit lautet: "Einen guten Gärtner erkennt man am Gießen." Denn Wasser ist das wichtigste Lebenselixier – für Menschen ebenso wie für die Pflanzen- und Tierwelt im Hausgarten. Auch wenn der Sommer 2021 in Bayern bisher so viel Regen gebracht hat wie schon lange kein Sommer mehr: Unter den Bedingungen des Klimawandels wird nach Ansicht des Bund Naturschutz Wasser immer mehr zu einem kostbaren und knappen Gut. In den vergangenen Jahren seien auch in unseren Breiten die Sommer immer heißer und trockener geworden. Bei 2,5 Millionen Gärten in

    So können Hobbygärtnerinnen und -gärtner problemlos Wasser sparen

    Die Möglichkeiten dazu sind laut BN vielfältig: von standortgerechter Pflanzenwahl über wassersparende Bodenbearbeitungstechniken - wie zum Beispiel Hacken und Mulchen - bis hin zur Wasserspeicherung in Zisternen in niederschlagsreichen Zeiten und dem Einsatz moderner Technik bei der Automatisierung der Bewässerung.

    Eine wichtige Grundvoraussetzung für einen guten Wasserhaushalt im Boden ist dem BN zufolge der Humusgehalt: Je mehr Humus im Boden vorhanden ist, desto besser ist seine Fähigkeit zur Wasserspeicherung. Mit steigendem Humusgehalt wird das Porenvolumen erhöht und die Fähigkeit zur Wasseraufnahme nimmt zu.

    So gehen Sie mit Bodenverdichtungen bei neu angelegten Gärten um

    Gerade bei neu angelegten Gärten nach Vollendung des Hausbaus kämpfen Gärtnerinnen und Gärtner häufig mit den Folgen von Bodenverdichtungen – wie zum Beispiel Staunässe - als Folge der Bauarbeiten. Hier muss unter Umständen geprüft werden, ob eine Bodensanierung in Form einer gezielten Bodenbearbeitung notwendig ist. Für einen guten Humusanteil und eine gute Nährstoffversorgung im Boden sollten im Gemüsegarten im Frühjahr alle Beete drei Liter Kompost je Quadratmeter erhalten, Tomaten als sogenannte Starkzehrer sechs Liter Kompost.

    Entscheidend für den Wasserbedarf im Garten ist laut BN der Anteil der jeweiligen Gartenkulturen. Wer sich für eine Blumenwiese, also einen kräuterreichen Wiesenbestand, entscheidet, kann sich nach der Neuanlage mit Walzen und Angießen auf eine Notbewässerung bei extremer Trockenheit beschränken. Bei der späteren Unterhaltspflege ist – standortgerechte Artenauswahl vorausgesetzt – kaum mehr zusätzliche Bewässerung erforderlich.

    Bund Naturschutz Aichach: Wann und wie Rasen richtig gegossen wird

    Ein Intensivrasen dagegen benötigt rund 750 bis 850 Millimeter Niederschlag jährlich insgesamt und während längerer Trockenphasen im Sommer zusätzliche Bewässerung. Bei der Bewässerung von Rasenflächen sollten daher ein paar Grundregeln beachtet werden, um Wasserverschwendung vorzubeugen. Wird zu oft und mit zu geringen Mengen gegossen oder beregnet, entsteht ein flaches und trockenheitsanfälliges Wurzelwerk. Besser ist es daher nach BN-Angaben, erst bei beginnendem Trockenstress zu bewässern, dann aber kräftig und durchdringend mit 15 bis 20 Litern pro Quadratmeter und Durchgang.

    Bei 30 bis 35 Grad Celsius Tageshöchsttemperatur reicht diese Wassermenge für zwei bis drei Tage. Wer am Abend gießt, riskiert hohe Wasserverluste durch Verdunstung, über Nacht einen feuchten Grasbestand und damit verbunden die Gefahr von Pilzinfektionen. Am effektivsten ist die Beregnung morgens bei niedrigeren Temperaturen und geringer Verdunstung. Wo es möglich ist, sollte für die Beregnung von Rasenflächen Regenwasser verwendet werden, um Trinkwasserreserven zu schonen.

    Tipp des Bund Naturschutz: Richtig Gießen bei Gemüsekulturen

    Bei Gemüsekulturen ist der Wasserbedarf stark von den gewählten Arten abhängig: Möhren, Pastinaken, Wurzelpetersilie und Rote Bete zum Beispiel bilden lange Wurzeln und holen sich Wasser aus tiefer liegenden Bodenschichten, wo es sich lange hält – und kommen mit weniger zusätzlichem Wasser aus. Beliebte Fruchtgemüse dagegen wie Tomaten, Gurken, Paprika und Zucchini brauchen für gute Ernten viel Wasser. Auch hier gilt dem BN zufolge die Regel: "Richtig gießen heißt klotzen, nicht kleckern!" Die Aichacher Ortsgruppe rät, lieber seltener zu gießen und dabei mehr Wasser auszubringen. Hobbygärtnerinnen und -gärtner sollten beim Gießen zudem darauf achten, dass möglichst wenig Wasser auf die Blätter und möglichst viel auf den Boden gelangt.

    Allgemein gelte für alle Pflanzen im Garten: Hacken und Mulchen sparen Wasser. Frisch gehackter Boden wird durch oben liegende Bröckchen vor Austrocknung geschützt. Dünne Mulchschichten nehmen nur wenig Wasser auf, erhalten jedoch die Bodenfeuchte darunter. (AZ)

    Lektüretipp und Kontakt:

    Weiterführende Informationen zum Freizeitgartenbau und zum Thema Wasser im Garten finden sich auf der Internetseite der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) unter www.lwg.bayern.de.

    Für telefonische Auskünfte am "Gartentelefon" ist die LWG unter der "Grünen Nummer" 0931/9801-3333 montags und donnerstags jeweils von 10 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr zu erreichen.

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