Wartezeiten bis zu einer Stunde nehmen derzeit viele Menschen im Wittelsbacher Land auf sich. Nein, es geht nicht um den Besuch im Baumarkt und die Jagd nach den schönsten Pflanzen oder dem heißesten Grill. Diese Menschen stehen nicht für materielle Dinge Schlange – sie wollen einfach nur Blut spenden. Wobei einfach in Corona-Zeiten relativ ist.
Die Sicherheitsvorkehrungen müssen auch bei den Blutspende-Aktionen beachtet werden. Der Preis des sicheren Gefühls – lange Wartezeiten und kaum Gelegenheit, sich mit den Mitmenschen zu unterhalten. Nicht nur die Spender nehmen das klaglos hin, sondern auch die vielen freiwilligen Helfer, die oft bis spät am Abend vor Ort sind, damit jeder Blut spenden kann.
Gewohnheiten auch nach Corona fortführen
Blutspenden ist unabhängig vom Coronavirus – aktuell ist der Bedarf genauso hoch, wie vor sechs Monaten. Es spricht für die Gesellschaft, dass ausgerechnet in dieser schwierigen Zeit immer mehr Menschen auf diese Art helfen wollen. Erfreulich ist auch, dass sehr viele junge Spender erstmals dabei sind.
Wissenswertes rund um die Blutspende
Wer darf spenden
Gesunde Erwachsene zwischen 18 und 72 Jahren
Frauen dürfen vier Mal, Männer sechs Mal pro Jahr spenden
Ausschlusskriterien, zum Beispiel
Länderlisten: Wer etwa vor Kurzem in Malariagebieten war, darf die nächsten sechs Monate nicht spenden
Einige Medikamente
Hepatitis
Am Tag der Spende
Zuvor knapp zwei Liter trinken, ausreichend essen
Erstspender müssen sich ausweisen
Danach 30 Minuten Pause und größere körperliche Aktivitäten meiden
Was passiert nach der Spende
Das Blut kommt anonymisiert in Bayern in das Produktions- und Logistikzentrum des BRK-Blutspendediensts nach Wiesentheid im Landkreis Kitzingen
Dort wird es untersucht und getrennt: in Blutplättchen, feste und flüssige Bestandteile
Danach erfolgt die Verteilung auf Blutbanken in Bayern und von dort aus in die Kliniken
Zahlen
3,3 Prozent der Deutschen, 5 Prozent der Bayern spenden Blut
Pro Tag werden in Deutschland 15 000, in Bayern 2000 Blutkonserven à 500 Milliliter benötigt
42 Tage hält eine Blutkonserve
500 Milliliter Blut werden pro Spende abgezapft
Blutgruppen
Häufigste: 60 Prozent der Bevölkerung haben A plus und Null plus
Universalspender: Null negativ
Quelle: Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes
Wie für viele positive Alltagsgesten gilt auch hier: Bitte weiter, auch nach der Corona-Krise. Dann sind Blutspenden, Einkaufshilfen oder nette Worte auf Grußkarten ebenso wichtig – speziell im Sommer, wenn das schöne Wetter potenzielle Spender an die Seen lockt.
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