Es geht in den Endspurt für die Ausstellung "Stadt im Wandel – vom Mittelalter zur Smart City". Sie ist nur noch bis Sonntag, 21. November, im Feuerhaus in Aichach zu sehen. Obwohl Corona auch in diesem Jahr das Ausflugs- und Reiseverhalten der Menschen beeinflusst hat und bis September kaum Reisegruppen nach Aichach kamen, zieht Bürgermeister Klaus Habermann eine positive Bilanz.
Das Stadtoberhaupt betont: "Schon jetzt lässt sich sagen, dass die Fortsetzung der Bayerischen Landesausstellung 'Stadt befreit' sehr gut angenommen wurde." Das ehemalige Feuerwehrhaus an der Martinstraße, jetzt Feuerhaus genannt, hat sich als Ausstellungsort bewährt und der Bürgermeister kann sich vorstellen, es im kommenden Jahr noch mal zu nutzen.
Aichach: Viel Positives steht im Besucherbuch von "Stadt im Wandel"
Positive Rückmeldungen sind im Besucherbuch im Feuerhaus zu finden. Da heißt es: "Noch besser und interessanter als 2020". Oder: "sehr gelungene Ausstellung". Und: "Die Ausstellung macht Lust auf mehr." Andere Gäste wiederum haben "richtig Lust auf die Zukunft" bekommen. Kommentare wie diese sind es, über die sich Sarah Schormair, die Kuratorin der Ausstellung und neue Leiterin der beiden städtischen Museen, besonders freut.
Die Ausstellung spannt einen Bogen vom Ende der Burg Oberwittelsbach zur Stadtgründung, von der Blütezeit im hohen Mittelalter zu den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges, den zahlreichen Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert und schließlich Aichachs Weg in die Moderne bis hin zur Stadt der Zukunft, der Smart City. Bürgermeister Habermann ist sich sicher, dass damit ein spannendes, brandaktuelles Thema aufgegriffen wurde, das auch die Stadt Aichach seit geraumer Zeit bewege. "Digitale Transformation, die in unsere Köpfe, Beziehungen und Städte Einzug gehalten hat, wird unsere Städte, aber auch unsere Gesellschaft verändern", betont er.
Peter Wolf vom Haus der Bayerischen Geschichte, das 2020 für die Landesausstellung in Aichach und Friedberg verantwortlich war, hatte sich schon bei der Eröffnung der aktuellen Ausstellung im Feuerhaus gefreut, dass mit "Stadt im Wandel" der begonnene Weg fortgesetzt worden ist. Der Historiker erklärt: "Viele spannende Themen der Bayerischen Landesausstellung wurden hier vertieft oder neu aufgegriffen." Eine solche Weiterführung sei absolut richtig im Sinne von Nachhaltigkeit. Er lobt: "Aichach ist hier einen neuen Weg gegangen."
Das neue Kulturticket in Aichach ist gut angekommen
Neu war auch das Kulturticket, das die Stadt in diesem Jahr erstmals angeboten hat. Es beinhaltete den Eintritt in die Ausstellungen "Stadt im Wandel" im Feuerhaus und "Elisabeth und Maria Theresia – Frauenpower im Hause Habsburg" im Sisi-Schloss in Unterwittelsbach sowie zum Stadtmuseum und dem neu konzipierten Wittelsbacher Museum. Rund 8000 Mal ist das Kulturticket verkauft worden. Kuratorin Schormair hat beobachtet, dass zahlreiche Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit wahrgenommen und mit dem Ticket tatsächlich nicht nur die beiden Ausstellungen, sondern auch die Museen besucht haben.
Die meisten Besucher der Ausstellung waren über 50 Jahre alt
Interessant sind laut einer Pressemitteilung der Stadt auch die Ergebnisse der Besucherbefragung. Danach kommen rund zwei Drittel der Gäste nicht aus Aichach, aber überwiegend aus dem Wittelsbacher Land. Über 60 Prozent waren über 50 Jahre alt. Bis auf zwei Prozent fanden alle die Ausstellung "sehr gut" oder "gut". Als sehr erfreulich bezeichnet Habermann die Aussage, dass die meisten Besucher im Anschluss an die Ausstellung noch einen Stadtbummel unternahmen, weitere Museen besichtigten oder Aichach und seine Umgebung zu Fuß oder per Rad erkunden wollten. Er ist überzeugt: "Diese Ausstellung hat für die touristische Entwicklung Aichachs wichtige Impulse gesetzt." Darauf soll in den kommenden Jahren aufgebaut werden.
Aktuell arbeiten Bürgermeister, Verwaltung und Referenten an einem Marketingkonzept mit dem Titel "Aichach - Wiege der Wittelsbacher", um die Bekanntheit und Attraktivität der Stadt über die Bayerische Landesausstellung und deren Folgeausstellung "Stadt im Wandel" hinaus aufrechtzuerhalten. Laut Mitteilung von Kulturreferent Helmut Beck stehen spannende Themen und Maßnahmen im Raum – von historischen Wurzeln angefangen, über attraktive Veranstaltungen, Ausstellungen und Museen bis hin zu touristischen Angeboten wie Fahrradtouren. Habermann kann sich auch vorstellen, das Feuerhaus im kommenden Jahr erneut als Ausstellungsort zu nutzen. Für konkrete Aussagen sei es aber noch zu früh, sagt er.
Öffnungszeiten "Stadt im Wandel" ist noch am Samstag und Sonntag, 20. und 21. November, von 10 bis 18 Uhr zu sehen.