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Aichach: Aktion "Zsammhaltn" in Aichach: Jetzt gibt es ein Musikvideo dazu

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Aktion "Zsammhaltn" in Aichach: Jetzt gibt es ein Musikvideo dazu

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    Eine musikalische Umarmung in einer kontaktlosen Zeit: Zahlreiche Musiker wirken beim Zsammhaltn-Song „Mitanander werd’s guad“ mit.
    Eine musikalische Umarmung in einer kontaktlosen Zeit: Zahlreiche Musiker wirken beim Zsammhaltn-Song „Mitanander werd’s guad“ mit. Foto: Manfred Zeiselmair (Screenshot)

    Kreativität und Gemeinschaftssinn – in Corona-Zeiten sind diese Tugenden besonders gefragt. Helmut Reinthaler, Geschäftsmann aus Aichach, und seine Ehefrau Christa wollten sich mit dem abrupten Lockdown zu Beginn der Krise nicht abfinden. Sie kamen – gemeinsam mit dem befreundeten Coach und Buchautor Michael Alexander Kellner – auf eine Idee, wie sie mit einer gemeinsamen Aktion helfen könnten. Nun gibt es auch Musik dazu.

    Reinthaler kaufte zunächst zehn Gutscheine für jeweils 200 Euro bei besonders betroffenen regionalen Aichacher Unternehmen, legte Gutscheine seines Optikergeschäfts im Wert von 1.000 Euro obendrauf und suchte daraufhin in der Region Nachahmer für den guten Zweck. Seine ins Leben gerufene „Zsammhaltn“-Initiative verbreitete sich schnell über die sozialen Netzwerke und löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus.

    „Zsammhaltn“-Aktion: Kreativste Ideen sollen von einer Jury bewertet werden

    Eine der eingereichten „Zsammhaltn“-Brillen.
    Eine der eingereichten „Zsammhaltn“-Brillen. Foto: Manfred Zeiselmair

    In kurzer Zeit fanden sich mehr als 50 weitere Sponsoren, sodass nach Reinthalers Angaben Gutscheine und Sachpreise im Gesamtwert von mehr als 12.000 Euro zusammenkamen. Die Aktion wurde, wie berichtet, von einem „Zsammhaltn“-Weitblick-Brillenwettbewerb begleitet. Laut Reinthaler reichten Teilnehmer 228 verschiedene Spaß-Brillenmodelle ein. Dabei seien „die tollsten Sachen gebastelt“ worden: von der überdimensionierten „Schau-ins-Land-Brille“ oder dem Modell „Tandem“ bis hin zur „Vereinsbrille“ und den technisch ausgeklügelten „Social Distancing Glasses“. Die kreativsten Ideen sollen abschließend von einer namhaften Jury bewertet und mit Sponsoren-Gutscheinen belohnt werden.

    Unter den Bewertern sitzt auch Skydrunk-Sänger Josch Stadlmaier. Er ist einer von zehn namhaften regionalen Musikern, die parallel zur Aktion spontan einen „Zsammhaltn“-Song eingespielt haben. Songschreiber war der Schrobenhausener Gitarren-Barde Kurt Schwarzbauer. Auch dessen kongenialer Partner und Gitarrenvirtuose Peter Maklar, Tom Prestele und Florian Laske alias Tom & Flo, Vroni und Josch Stadlmaier mit Julia und Georg Braunbeck (Four Friends) sowie Andy Hager (Skydrunks) und die Aichacher Soulstimme Uli Mill waren mit von der Partie.

    Zsammhaltn: Zusammenspielen in Zeiten von Corona

    Dass dieses kontaktlose Zusammenspiel in Zeiten von Corona gar nicht so einfach war, beschreibt Peter Maklar: „Der Helmut Reinthaler hat bei mir angefragt, ob wir nicht einen Song für die Zsammhaltn-Aktion hätten.“ Maklar und Schwarzbauer basteln gerade an ihrer neuen CD, die im Herbst dieses Jahres auf den Markt kommen soll. Ein Song daraus war für die Aktion geeignet, „zumindest die Melodie“, so Maklar.

    Sein Compagnon Schwarzbauer nahm die Idee sofort auf und erschuf innerhalb eines Tages aus dem bestehenden Song „Die Wasser werd’n steig’n“ den neuen Text „Mitanander werd’s guad“. Der Schrobenhausener machte davon eine Handy-Aufnahme und verschickte die Rohversion als sogenannten Rough-Mix an Koordinator Stadlmaier.

    Buntes, vielstimmiges Bild- und Tonmaterial

    Dieser wiederum hatte im Vorfeld befreundete Musikerkollegen zum Mitmachen animiert. Er teilte den Song in verschiedene Sequenzen auf und verschickte die Play-back-Version an seine Freunde – mit der Bitte, ihre jeweiligen Parts als Videoclips mit Kamera oder Smartphone aufzunehmen. Jeder durfte sich positionieren, wo und wie er wollte. So entstand ein buntes, vielstimmiges Bild- und Tonmaterial, das von Filmspezialist Matthias Heinz und Gitarrist Peter Maklar zu einem sehens- und hörenswerten Musikvideo zusammengefügt wurde. Die Gemeinschaftsproduktion erreichte zwar Stadlmaier zufolge unter den gegebenen Umständen keine professionelle Studioqualität. Dafür sei sie „absolut authentisch“ und spiegle das „Zsammhaltn“-Gefühl der Region wider. Auch für Maklar ist „die Botschaft das Entscheidende“.

    Corona-Krise: Aus Aichach kommt eine Botschaft an Betroffene

    Den zehn beteiligten Musikern ist es gelungen, die Botschaft des Zusammenhaltens mit ihrem Song zu transportieren. „Mitanander werd’s guad“ klingt wie eine gefühlvolle Umarmung in einer kontaktlosen Zeit. Denn wie heißt es am Ende: „Mitanand’ griang ma’s hi – doch do brauch’ ma aa di – und i frei mi wia nia – auf die Umarmung von Dir“.

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