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Aichach: Aichacher sprüht Graffitis an die B300-Brücke – und übermalt sie wieder

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Aichacher sprüht Graffitis an die B300-Brücke – und übermalt sie wieder

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    Ein 20-Jähriger war dabei erwischt worden, wie er an der B300-Brücke bei Unterwittelsbach Graffiti an die Wand sprüht. Er hat die Wand aber mittlerweile bereits überstrichen.
    Ein 20-Jähriger war dabei erwischt worden, wie er an der B300-Brücke bei Unterwittelsbach Graffiti an die Wand sprüht. Er hat die Wand aber mittlerweile bereits überstrichen. Foto: Alexander Kaya (Symbol)

    Haschisch, Amphetamin, Ecstasy und noch mehr. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei in der Wohnung eines inzwischen 20-jährigen Aichachers viele verschiedene Drogen. Zusätzlich dazu hatte er zweimal im Internet Drogen bestellt: 16 Gramm Haschisch waren bei ihm angekommen, die zweite Bestellung mit 53 Gramm Amphetamin beschlagnahmte die Polizei unterwegs.

    Außerdem war der Angeklagte dabei erwischt worden, wie er an der B300-Brücke bei Unterwittelsbach Graffiti an die Wand sprühte. Mit 16 Farbspraydosen hatte der 20-Jährige sogenannte Tags an die Wand gesprüht. Das sind einzelne Sprüche, in seinem Fall zum Beispiel „Stay high“ und „Fuck Cops“. Richterin Eva-Maria Grosse sagte dazu zu dem Angeklagten: „Was ich nicht verstehe, ist, warum sie da nichts Schönes machen.“ Das sei ja nur eine Markierung.

    Prozess am Jugendgericht: Aichacher gesteht Taten

    Nachdem Staatsanwalt Konstantin Huber alle Anklagepunkte vorgelesen hatte, hatte der 20-Jährige vor dem Aichacher Jugendgericht nicht viel zu sagen: „Stimmt halt.“ Dabei war ihm anzusehen, dass ihm das Ganze unangenehm war. Richterin Grosse schmunzelte bei diesem Geständnis. Sie wollte wissen, wieso er Graffitis gesprüht habe. „Ich weiß nicht, ich fand’s cool“, antwortete der Angeklagte. Mittlerweile habe er aber verstanden, dass es nicht gut sei. Die Drogen habe er selbst konsumiert. Der 20-Jährige erzählte, er habe verschiedene Drogen durchprobiert und sei dann beim „Gras“ geblieben. Seit der Durchsuchung habe er aufgehört.

    Das Thema Graffiti war schnell durchgesprochen. Der Angeklagte hat aus eigener Initiative die Wand bei Unterwittelsbach inzwischen gesäubert und überstrichen, der Schaden ist damit behoben. Das Staatliche Bauamt Augsburg hat deswegen die Anzeige zurückgenommen. Auch die Richterin und der Staatsanwalt fanden, dass diese Aktion belohnt werden müsse. Daher wurde das Verfahren wegen Sachbeschädigung eingestellt.

    Prozess: Angeklagter hat einen stabilen Freundeskreis

    Jugendgerichtshelferin Nicole Jehl betonte, dass der 20-Jährige eine gute Wohn- und Arbeitssituation habe. Er sei nicht verschuldet und habe einen stabilen Freundeskreis. Die Sozialprognose sei deswegen positiv. „Im Gespräch war er offen und einsichtig“, so Jehl. Sie schlug für den jungen Mann Beratungsgespräche bei der Drogenhilfe und Drogentests vor.

    Staatsanwalt Huber schloss sich dem an, plädierte aber zusätzlich für eine Geldstrafe von 750 Euro. Grund dafür sah er in der hohen Menge an Drogen und der Tatsache, dass der Angeklagte bereits vorbestraft ist. Der 20-Jährige selbst sagte abschließend, er habe daraus gelernt. „Ich würde so etwas nicht mehr machen.“

    Richterin spricht Aichacher schuldig: 20-Jähriger bekommt Geldstrafe

    Richterin Grosse sprach ihn schuldig wegen des Erwerbs, des versuchten Erwerbs und des Besitzes von Betäubungsmitteln. Der 20-Jährige soll 500 Euro in monatlichen Raten von 100 Euro zahlen. Außerdem muss er zu drei Gesprächen bei der Drogenhilfe und zu Urintests erscheinen. „Sie haben einen guten Lebensweg, das ist erfreulich“, so Grosse zu dem Angeklagten.

    Trotzdem sei es beachtlich, welche Drogen der Angeklagte alles daheim hatte. Daher sei eine gewisse Geldstrafe nötig gewesen. Sie lobte aber, wie er mit den Graffitis umgegangen war. Er habe sie sehr gründlich beseitigt. „Vielleicht sieht es sogar besser aus als vorher.“ Der Angeklagte und sein Verteidiger erklärten sich mit dem Urteil einverstanden.

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