Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Aichach: Aichacher Straßenbeleuchtung wird weiter auf LED umgerüstet

Aichach

Aichacher Straßenbeleuchtung wird weiter auf LED umgerüstet

    • |
    Auf LED-Technologie werden knapp 2000 Straßenlaternen im Aichacher Stadtgebiet umgerüstet.
    Auf LED-Technologie werden knapp 2000 Straßenlaternen im Aichacher Stadtgebiet umgerüstet. Foto: Fabian Sommer, dpa (Symbolbild)

    Insektenfreundlicher und energieeffizienter soll die Straßenbeleuchtung in Aichach werden. Deshalb werden weitere knapp 2000 Straßenlaternen auf LED-Technologie umgerüstet. Das hat der Stadtrat mit 25:4 beschlossen. Dass die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen dagegen stimmte, hängt mit der beschlossenen Lichtfarbtemperatur zusammen.

    1989 Lampen im Gebiet des Energieversorgers Bayernwerk sollen in den nächsten Jahren für etwa 952.000 Euro umgerüstet werden. Dadurch können laut Richard Brandner vom Bauamt 318.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr und damit etwa 71.500 Euro Stromkosten eingespart werden. Dazu kommt eine Förderung wegen der CO2-Einsparung von 30 Prozent - rund 162 Tonnen pro Jahr -, wenn sie noch heuer beantragt wird. Das wären rund 234.000 Euro.

    Grüne wollen Licht mit weniger Blauanteil

    Während LED-Lampen bisher eine Lichtfarbe von 4000 Kelvin hatten, sollen die neuen 3000 Kelvin haben. Zwar hatte Marion Zott (Bündnis 90/die Grünen) schon im Bauausschuss nachgefragt, ob eine noch niedrigere Lichtfarbtemperatur nicht besser wäre. Wegen des paradoxerweise höheren Energieverbrauchs solcher Leuchtkörper - bei 2700 Kelvin etwa zehn bis 15 Prozent - hatte sich der Bauausschuss aber einstimmig für 3000 Kelvin ausgesprochen.

    Im Stadtrat plädierten die Grünen nun für eine Lichtfarbtemperatur von 1800 bis 2200 Kelvin mit noch weniger Blauanteil. Genau auf diesen würden Insekten, Tiere, aber auch Menschen reagieren. Das sei "zwar etwas weniger energieeffizient, dafür wesentlich umwelteffizienter und im Ergebnis ein schöneres Licht", schrieben die Grünen vor der Sitzung mit einem Fragenkatalog ans Bauamt.

    Insekten und Menschen schützen

    Marion Zott erinnerte an das im Juni beschlossene Gesetz zum Schutz der Insekten: "Wir dürfen uns nicht verschlechtern." Es gehe auch um den Schutz von Menschen. Michael Zott ergänzte, durch die Blaulichtanteile könne der Schlaf gestört werden, eine Studie mit Ratten bringe Makuladegeneration - eine Augenerkrankung mit fortschreitendem Sehverlust - damit in Verbindung. Für Schmunzeln sorgte Josh Stadlmaier, der sich so eine romantische Stimmung wie in der Altstadt auch in seiner Wohnstraße wünschte. Bürgermeister Klaus Habermann erklärte sich für "nicht zuständig für romantische Stimmung". Die historische Altstadt ist von der Umstellung auf LED ausgenommen, wie Richard Brandner betonte.

    Die Grünen hatten für ein Verschieben der Entscheidung plädiert, um zuvor einen unabhängigen Lichtberater zu hören, einen Leuchtenpark zu besuchen und den fertigen Energienutzungsplan im Stadtrat vorzustellen. Dafür sah die Mehrheit im Stadtrat keinen Anlass. Bürgermeister Klaus Habermann hielt es für wichtig, bald umzustellen; die Strompreise würden "dramatisch" steigen. Davon ging auch Richard Brandner aus. Die Stadt hole gerade Angebote ein. Es zeichne sich ab, dass der Preis wesentlich höher liegen werde.

    Konzessionsvertrag mit Bayernwerk

    Ja zu Konzessionsvertrag Einstimmig hat der Stadtrat beschlossen, dem Konzessionsvertrag mit der Bayernwerk Netz GmbH zuzustimmen. Er räumt Bayernwerk das Recht ein, weiterhin das Stromnetz auf ihrem Gebiet zu betreiben sowie Versorgungsanlagen und Leitungen auf gemeindlichen Wegen und Grundstücken für die Versorgung von Bürgern und Unternehmen zu bauen. Der neue Vertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren, von Ende September 2023 bis Ende September 2043.

    Baugebiet in Oberschneitbach Bis zu zehn Bauplätze sollen in Oberschneitbach entstehen. Für eine rund 3200 Quadratmeter große Fläche wird der Bebauungsplan "Südlich der Sulzbacher Straße" aufgestellt. Das hat der Stadtrat, wie vom Bauausschuss empfohlen, einstimmig beschlossen.

    Straßenname für "Wohnpark Sudetenstraße" Mit 24:4 Stimmen beschloss der Stadtrat den Namen für die Straße im "Wohnpark Sudetenstraße". Sie soll, wie mit 10:1 vom Bauausschuss empfohlen, Zur Alten Verzinkerei heißen, um an die ehemalige Nutzung des Areals zu erinnern. Bettina Stief (FWG) hatte vorgeschlagen, die Straße nach einer Frau zu benennen, zum Beispiel Sophie-Scholl-Weg.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden