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Aichach: Aichach will das Radwegenetz weiter ausbauen

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Aichach will das Radwegenetz weiter ausbauen

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    Die Öffnung der Gleisbrücke zwischen Stadtgarten und Bahnhof für Fußgänger und Radler ist eines der Projekte, die im Rahmen des Radwegekonzepts umgesetzt wurden.
    Die Öffnung der Gleisbrücke zwischen Stadtgarten und Bahnhof für Fußgänger und Radler ist eines der Projekte, die im Rahmen des Radwegekonzepts umgesetzt wurden. Foto: Claudia Bammer (Archivfoto)

    Sicherer und attraktiver sollen die Radwege im Aichacher Stadtgebiet sein. Darüber war sich der Aichacher Stadtrat schon im Oktober 1997 einig. Er beschloss ein Radwegekonzept und legte auch gleich konkrete Projekte nach Prioritäten fest. Heute, gut 23 Jahre später, soll das Konzept fortgeschrieben und den heutigen Anforderungen angepasst werden. Das beschloss der Bauausschuss des Aichacher Stadtrats am Dienstagabend einstimmig.

    Michael Thalhofer, stellvertretender Leiter des Bauamts, betonte, es gehe nicht nur um Freizeitradler. Das Fahrrad sei für viele eine echte Alternative zum motorisierten Verkehr. Auch Fußgänger sollen sicherer unterwegs sein. So wurden auch einige Gehwege gebaut. Thalhofer fasste zusammen, was sich seit 1997 getan hat. 34 Projekte umfasst die Liste. Insgesamt hat die Stadt rund 5,8 Millionen Euro investiert.

    Aichach: 20 Kilometer Radwege wurden gebaut

    Gebaut wurden rund 20 Kilometer Radwege für rund 3,75 Millionen Euro, zum Beispiel entlang der Kreisstraßen AIC1, AIC2 und AIC5, zwischen Obermauerbach und dem Sportgelände, zwischen Ecknach und der B300 oder zwischen Sulzbach Richtung Unterschneitbach. Das Wegenetz wurde verdichtet und ausgebaut. Zudem wurden sichere Lösungen für Querungen an Knotenpunkten und Ortseingängen geschaffen, so Thalhofer.

    Groß war die Freude 2012 auch beim damaligen Schiltberger Bürgermeister Josef Schreier, als der Geh- und Radweg an der Kreisstraße AIC2 zwischen Aichach und Allenberg eröffnet wurde.
    Groß war die Freude 2012 auch beim damaligen Schiltberger Bürgermeister Josef Schreier, als der Geh- und Radweg an der Kreisstraße AIC2 zwischen Aichach und Allenberg eröffnet wurde. Foto: Wolfgang Holzhauser (Archivfoto)

    Weil auch Fußgänger sicherer unterwegs sein sollen, kamen noch rund 8,5 Kilometer Gehweg für rund 2,1 Millionen Euro dazu. In Absprache mit dem Behindertenbeauftragten am Landratsamt wurden außerdem insbesondere für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, Verbesserungen vorgenommen. Dazu zählen zum Beispiel Gehsteigabsenkungen, der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen oder der Einbau von kontrastreichen Bodenindikatoren.

    Grunderwerb ist die größte Hürde bei Radwegen in Aichach

    Beim Bau neuer Radwege ist die größte Schwierigkeit der Grunderwerb, so Thalhofer. Aus diesem Grund konnte bislang auch der schon lang gewünschte Radweg von Griesbeckerzell nach Sulzbach nicht gebaut werden. Auch ein Radweg zwischen dem Kreisverkehr an der AIC2 und Untermauerbach scheiterte daran.

    Für eine Überarbeitung des Konzepts von 1997 führte Thalhofer mehrere Gründe an. Der Verkehr nimmt insgesamt zu und unter den Radfahrern steigt die Zahl derer, die mit E-Bikes oder Pedelecs unterwegs sind. Daraus ergeben sich neue Anforderungen an Radwege, zum Beispiel, was die Breite angeht. Zunächst soll deshalb der Bestand an Radwegen noch einmal inklusive Breite, Führung und Zustand erhoben werden. Thalhofer rechnet mit dem Ergebnis bis Oktober. Mittlerweile gibt es auch ein Radwegekonzept für den Landkreis, mit dem die städtischen Projekte abgeglichen werden sollten. Für die Stadt ist außerdem gerade ein Verkehrsentwicklungsplan in Arbeit, der heuer fertiggestellt werden soll. Dessen Ergebnisse sollen dann auch in das neue Konzept und eine neue Maßnahmenliste einfließen.

    Aichach will Roten Faden für künftige Radwege

    Für Bürgermeister Klaus Habermann stellt das Konzept den roten Faden für künftige Projekte dar. Einen Höhepunkt stellte für ihn unter den gebauten Projekten der Grünzug Paar dar, der mit seinem Wegenetz gut genutzt wird. Für den Verkehrsreferenten im Stadtrat, Hans-Peter Port, war es keine Frage, dass das Konzept den heutigen Anforderungen angepasst werden muss. "Man muss es auch finanzieren können", sagte er aber.

    Auch beim neuen Konzept solle man deshalb Prioritäten setzen, eventuell nach Absprache mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC). Kristina Kolb-Djoka signalisiert für die SPD Zustimmung. Der Radverkehr nehme zu, man müsse vor allem die Verbindung zu den Ortsteilen im Auge behalten.

    Marc Sturm von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) stellte fest, man habe schon viel erreicht. Er mahnte aber mit Blick auf Griesbeckerzell, im Westen der Stadt am Ball zu bleiben. Zudem merkte er an, durch die neuen Vorschriften würden Radwege auch teurer. Es müsse "nicht immer die 1a-Lösung sein", meinte er. Man könne auch Feldwege nutzen, die gut befahrbare Alternativen zu Radwegen entlang der Straßen seien.

    Auch Georg Robert Jung (FWG) fand die Fortschreibung "wichtig und richtig". Er sprach aber nochmals den kürzlich beschlossenen Radwegebau zwischen Klingen und Sielenbach, der die Stadt etwa 450.000 Euro kostet, an. Das Geld hätte er lieber in einen Radweg nach Griesbeckerzell angelegt.

    Der Bauausschuss beschloss die Fortschreibung des Geh- und Radwegekonzepts einstimmig. Der Planungsauftrag geht an das Ingenieurbüro Mayr.

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