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Aichach: Aichach baut eine Kindertagesstätte für eine Million Euro

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Aichach baut eine Kindertagesstätte für eine Million Euro

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    Um die Haushalt 2020 der Stadt Aichach ging es im Finanzausschuss des Stadtrats.
    Um die Haushalt 2020 der Stadt Aichach ging es im Finanzausschuss des Stadtrats. Foto: Matthias Becker (Symbol)

    Es ist der letzte Haushalt, den Kämmerer Wilhelm Rottenkolber für die Stadt Aichach aufstellt. Er hat schon von seinem schwersten gesprochen. Das Zahlenwerk für 2020 mit einem Volumen von rund 65,9 Millionen Euro steht kurz vor der Fertigstellung. Die Eckdaten und die Investitionen hat der Stadtrat bereits beschlossen. Jetzt wurde der Etatentwurf im Finanzausschuss präsentiert. Die Empfehlung an den Stadtrat, ihn so zu beschließen, erging einstimmig. Magdalena Federlin (Grüne) fehlte.

    Die Einnahmen durch die schwer zu kalkulierende Gewerbesteuer setzt Kämmerer Wilhelm Rottenkolber vorsichtig mit 9,8 Millionen Euro an, die Einkommenssteuerbeteiligung mit 13,3 Millionen Euro. Bei den Gebühren rechnet Rottenkolber beim Wasserverkauf trotz eines leichten Rückgangs im Verkauf mit steigenden Einnahmen: Wie berichtet, sind die Gebühren zum Jahresanfang auf 1,15 Euro pro Kubikmeter erhöht worden. Zusammen mit den Kanalgebühren sind die Einnahmen mit 3,6 Millionen Euro angesetzt.

    Aichach: Beim Freibad zahlt die Stadt 3,90 Euro pro Besucher drauf

    Bei den Friedhöfen ist wegen Unterhaltsmaßnahmen vor allem am neuen Friedhof eine Unterdeckung von rund 135.000 Euro eingeplant. Die Parküberwachung schließt mit einem Plus ab: rund 84.000 Euro. Beim Freibad rechnet der Kämmerer mit Einnahmen von 90.000 Euro wie im Vorjahr. Er geht von einem Defizit von gut 350.000 Euro aus. Das heißt, die Stadt zahlt pro Besucher 3,90 Euro drauf. Bemerkbar macht sich hier, dass die Stadt seit Mai 2016 mit einem Dienstleister für die Badeaufsicht zusammenarbeitet. Der Vertrag läuft nun aus. Die Stadt versucht, eigenes Personal zu finden, sagte Hauptamtsleiterin Aurelija Igel. Das sei aber schwierig.

    Für die Kindergärten und -krippen steigen die Anmeldezahlen. In diesem Jahr wird die Kinderkrippe Sonnenschein um eine Gruppe erweitert und die Krippe in Ecknach mit zwei Gruppen fertig. Zusätzlich entsteht auf dem ehemaligen Neusiedl-Grundstück eine modulare Kindertagesstätte – mit einer Million Euro auch der größte Posten im Bauprogramm. In der Planung ist ein mindestens sechsgruppiges Kinderhaus.

    Zusätzlich zu den Investitionen rechnet Rottenkolber mit rund 3,3 Millionen Euro für den laufenden Betrieb. Derzeit werden 440 Kinder in den städtischen Kindergärten betreut, darunter 25 Kinder unter drei Jahren. 72 Kinder besuchen die städtischen Kinderkrippen. Die Kinder aus den nichtstädtischen Kitas mitgerechnet, werden in Aichach 884 Kinder betreut. Die Unterdeckung bezifferte der Kämmerer mit 3285 Euro jährlich pro Kind in den städtischen Kindergärten und 3695 Euro in allen Kitas. Bei den Kindergärten zahlen die Eltern jetzt nur noch sechs Prozent.

    Aichach erwirbt Grund für eine Million Euro neue Baugebiete

    Bei den Ausgaben gibt es in diesem Jahr zwei Sonderfaktoren. Da ist die Bayerische Landesausstellung, die mit Kosten für bauliche Maßnahmen über die Veranstaltungen bis hin zum Personal aufschlägt. Und da sind mehrere Baugebiete, für die heuer für eine Million Euro Grunderwerb eingeplant ist. Das soll sich freilich in den nächsten Jahren auszahlen, wenn die Bauplätze im Einheimischen-Modell verkauft werden. Der Erweiterungsbau für die Verwaltung schlägt in diesem Jahr nur mit 300.000 Euro zu Buche. Höhere Beträge werden in den nächsten Jahren fällig.

    Um die Ausgaben zu decken, ist für heuer eine Kreditaufnahme von drei Millionen Euro vorgesehen. Derzeit ist der Schuldenstand mit 7,8 Millionen Euro so niedrig wie nie seit den Eingemeindungen 1977. Gleichzeitig, betonte Rottenkolber, wurde viel investiert. Für die Jahre 2001 bis 2020 nannte er den Betrag von 116,1 Millionen Euro – „nur im Bauprogramm“. Ende 2020 soll der Schuldenstand bei 9,9 Millionen Euro liegen. Die Finanzplanung für die nächsten drei Jahre sieht nur geringe Steigerungen im Verwaltungshaushalt vor und sinkende Volumina beim Vermögenshaushalt. Geplant sind Kreditaufnahmen von 1,5 Millionen Euro im Jahr 2021, 500.000 Euro (2022) und 1,4 Millionen Euro (2023). Die Tilgung abgezogen, beträgt die Nettokreditaufnahme 750.000 Euro.

    Weitere Themen:

    Auftrag erteilt Für die Sanierungsarbeiten am Tiefbrunnen IV am Brunnen 6 im Wasserwerk Untergriesbach hat der Finanzausschuss des Aichacher Stadtrats den Auftrag für die Steigleitung vergeben: Er ging an die Firma Abt Wasser- und Umwelttechnik GmbH aus Mindelheim für rund 63.000 Euro.

    Spenden angenommen Zwei Spenden hat das Heilig-Geist-Spital im vierten Quartal 2019 erhalten: 1000 Euro von Wolfgang Koch und 250 Euro von der Holzschnitzerei Biber. Der Stiftungsausschuss des Stadtrats, der sich mit dem Finanzausschuss deckt, hatte keine Einwände. Wie Heimleiter Hans Eberle berichtete, wurde das Geld für Sauerstoffkonzentratoren für die Bewohner verwendet.

    Die Eckdaten des Aichacher Haushalts 2020:

    • Verwaltungshaushalt knapp 50 Millionen Euro (Vorjahr: 48,1 Millionen Euro
    • Vermögenshaushalt 15,9 Millionen Euro (18,3 Millionen Euro)
    • Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt 5,8 Millionen Euro (5,1 Millionen Euro)
    • Wichtigste Einnahmen Einkommenssteuerbeteiligung 13,3 Millionen Euro (Ergebnis 13 Millionen Euro); Gewerbesteuer 9,8 Millionen Euro (Ergebnis 9,8 Millionen Euro); Schlüsselzuweisungen 4,3 Millionen Euro; Wasser- und Kanalgebühren 3,6 Millionen Euro; Zuschüsse des Freistaats 4,2 Millionen Euro
    • Wichtigste Ausgaben Kreisumlage 12,4 Millionen Euro (11,9 Millionen Euro); Personalkosten 13,4 Millionen Euro (Ergebnis 12,1 Millionen Euro); Sach- und Betriebsaufwendungen 13,3 Millionen Euro (Ergebnis 13,1 Millionen Euro); Bauprogramm 10,6 Millionen Euro (Ansatz 2019: 12,8 Millionen Euro, 82 Prozent umgesetzt); Investitionen außerhalb des Bauprogramms 1,9 Millionen Euro (1,4 Millionen Euro); Grunderwerb 1,3 Millionen Euro (1,6 Millionen Euro)
    • Verpflichtungsermächtigungen rund 14,9 Millionen Euro
    • Entnahme aus den Rücklagen 2,3 Millionen Euro (4,2 Millionen Euro); aus Sonderrücklagen 200.000 Euro
    • Kreditaufnahme drei Millionen Euro (Ansatz: zwei Millionen Euro, Ergebnis: 950.000 Euro)
    • Schulden Bei einer Nettoneuverschuldung von 2,1 Millionen Euro (Tilgung rund 900.000 Euro) zum Jahresende 2020 voraussichtlich rund 9,92 Millionen Euro (Stand Ende 2019: 7,8 Millionen Euro)

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